Ressort
Du befindest dich hier:

36 Fragen und zu viel Rotwein - Teil 2

36 Fragen, dann ist es Liebe. Ich habe es probiert. Für mich hat es funktioniert. Wie sich seine Gefühle entwickelt haben? Lest selbst.

von

Diese 36 Fragen führen zu Liebe - WOMAN testet

Insgesamt dauerte das Experiment 7 Stunden. Kam dabei Liebe raus?

© Nadja

Ich habe mich in einen Jungen verknallt. Und das nach nur einem Date...

Aber vielleicht ging es nicht wirklich um ihn, sondern um das Verliebtsein ins Verliebtsein.

Schützt dieses nachträgliche Wissen vor Enttäuschung? Nein.

Aber mal langsam und von Anfang an: 36 Fragen, die man einem Wildfremden stellt, sollen zu Liebe führen. Das behaupten zumindest US-Psychologen (die Fragen findest du hier). Ich wagte mit Tom, einem Mann, den ich zuvor noch nie gesehen habe, den Selbsttest (hier könnt ihr Teil 1 des Experiments nachlesen).

Wir waren ehrlich. Offen. Vertraut. Die Fragen, die man sich stellt, schaffen ein Gefühl von Intimität an nur einem Abend. Aber hält dieses Gefühl mehr als ein paar Stunden an? Kann daraus wirklich Liebe entstehen?

So ging es mit uns weiter...

Unser Wiedersehen nach dem ersten Abend. Ich war verknallt. Und verdammt aufgeregt. Wie ein kleines Kind vor Weihnachten. Bringt mir das Christkind die große Liebe?

Frauen sagt man eine gute Intuition nach. Als Tom meine Wohnung betrat, wusste ich sofort, dass sich etwas verändert hatte. Trotzdem küsste er mich. Frohlockherzsprung: hat er sich auch verliebt? Waren wir auf dem Weg, ein Paar zu werden? Immerhin: Er war erschienen.

Statt Wein gab es diesmal Tee. Ich wollte ja sichergehen, dass es sich um keine alkoholvernebelte Sinnestäuschung handelt. Es waren noch vier Fragen offen. Doch während wir uns bei unserem ersten Treffen fast sechs Stunden lang unterhalten hatten, dauerte das Frage-Antwort-Spiel diesmal nicht einmal eine Stunde.

Irgendetwas hatte sich geändert. Das Knistern: weg. Tom hatte eine Idee: „Weißt du was, jeder darf noch mal 2 Fragen stellen – erfinden wir welche!

Meine Frage kam aus dem Bauch heraus: „Wünscht du dir derzeit eigentlich eine Beziehung?“

Meine Lieben, was soll ich sagen. Es kam, wie es oft kommt. Wie es viele Mädels kennen, erleben, in ihre Tagebücher schreiben oder der besten Freundin erzählen.

ICH war verknallt. ER war es nicht. Zunächst schwieg er, dann schwafelte er etwas mit anderer Lebensphase, nicht bereit für Bindung, blablabla. Ihr kennt das. Die Details könnt ihr womöglich mitsprechen.

In erster Linie war ich wohl einfach enttäuscht.

Tom entschuldigte sich. Dafür, dass er sich aus reiner Neugierde auf das Projekt eingelassen hatte. Dafür, dass er gar nicht auf der Suche nach einer Beziehung sei. Dafür, dass er eben so sei wie jeder andere Mann in seinem Alter.

Damit hatte er es auf den Punkt gebracht. Wieder einmal ein Mann mit Bindungsängsten...

Bin ich noch immer sauer? Nein. Ich mag ihn. Durch die Fragen habe ich das Gefühl, ihn zu kennen. Besser als ich andere Dates an einem Abend kennengelernt habe. Das ist viel wert. Eine Erfahrung, die uns keiner nehmen kann.

Vielleicht sehen wir uns sogar wieder. Vielleicht sehen wir uns irgendwann 4 Minuten tief in die Augen – und es passiert nicht im Rahmen eines Experiments.

Was ich aus dem 36-Fragen-Experiment gelernt habe ist, dass keine Emotion der Welt eine derzeitige Lebenssituation über den Haufen werfen kann.

Entweder man ist offen für eine Beziehung oder man ist es nicht. Glaubt man fest daran sich zu verlieben, weil man es sich wünscht, wird es auch klappen. Und das ist ein Glaube, den ich niemals aufgeben werde.

Kommentare

Jürgen S.

Von "unterschiedlichen Lebensphasen" zu schwafeln, heißt auf Deutsch "Ich bin nicht verknallt in dich" - das gilt für beide Geschlechter. Denn man/frau will ja niemanden weh tun.
Aber schade, wirklich, ich hätte es dir gegönnt. Besonders, da ich diese Fragen gerne einmal selbst ausprobieren möchte.

WOMAN-Newsletter

Die E-Mail, auf die du dich freuen wirst: Unsere Top-Themen, Gewinnspiele und WOMAN-Aktionen 2x wöchentlich im kostenlosen WOMAN-Newsletter.

Jetzt anmelden