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Schaufensterpuppe im Rollstuhl: Alle lieben diesen Brautladen

Ein britischer Brautladen hat eine Schaufensterpuppe in der Auslage, die im Rollstuhl sitzt. Dies hat eine globale Diskussion über Inklusion ausgelöst.

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the white collection brautladen
© instagram.com/thewhitecollection

Habt ihr jemals eine Schaufensterpuppe im Rollstuhl sitzend gesehen? Nein? Wir auch nicht. Und das, obwohl es eigentlich keine große Sache sein sollte. Schließlich haben auch Menschen im Rollstuhl ein Recht darauf, öffentlich repräsentiert zu werden. Aber das passiert eben nicht sehr oft. Doch zum Glück zumindest manchmal: Prunella - so wird die Schaufensterpuppe liebevoll genannt - sitzt in der Auslage eines Brautmodenladens im britischen Portishead.

Sie ist eine Braut wie jede andere, nur, dass sie eben in einem Rollstuhl sitzt. Der aber sehr hochzeitlich mit Efeu geshcmückt ist. Aufgefallen ist die Puppe sicherlich vielen Menschen in Portishead, doch durch das Twitter-Posting von Userin Beth Wilson ging die Sache so richtig viral. "Das neue Hochzeitsgeschäft in der Stadt hat eine Puppe, die im Rollstuhl sitzt in der Auslage und es sollte nicht so aufregend sein, aber es ist das erste Mal, dass ich eine Puppe mit Behinderung in einem Schaufenster gesehen habe.", schrieb Wilson unter ihr Posting.

Der Laden, The White Collection, wird von den Schwestern Laura und Sarah Allen geführt, die es eigentlich als gar nicht so große Sache empfanden, eine Puppe mit Behinderung in die Auslage zu stellen. Auf Instagram äußerten sie sich zu dem Hype rund um Prunella: "Als wir die Auslage einrichteten, haben wir gar nicht daran gedacht, das auf Social Media oder sonst wie publik zu machen." In ihrem Posting bedanken sich die Schwestern für die positiven Rückmeldungen und äußern ihre Hoffnung, dass in Zukunft eine solche Puppe keinen Social Media-Hype mehr auslösen wird - weil es schon ein alltäglicher Anblick sein wird.

Laut einem Bericht der NPR seien seit dem Twitter-Posting konstant neue BesucherInnen zum Laden gekommen, um die Puppe zu fotografieren. Darunter auch Maria Coehlo, Mutter einer 21-jährigen Frau, die seit vier Jahren im Rollstuhl sitzt. Für sie sei Prunella deshalb so eine große Sache, weil nur die öffentliche Repräsentation die Sicht der Menschen ändern kann. Das ist etwas, was sie und ihre Tochter haben lernen müssen. "Die Sicht der Menschen auf meine Tochter hat sich seit dem Rollstuhl geändert. Sie sehen nicht mehr den tollen, schönen, klugen und unglaublichen Menschen, der einfach dieses Gerät benutzt, um ihr Leben zu leben. Sie sehen nur die Behinderung selbst.", meinte Coehlo in dem Bericht.

Die Allen-Schwestern dekorieren übrigens jeden Monat ihre Auslage neu. Was ihnen für Februar einfällt, haben sie aber noch nicht bekanntgegeben.

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