Geht es euch auch so? Ihr greift ab und zu doch zum Antitranspirant inklusive Aluminiumsalzen und habt jedes Mal ein schlechtes Gewissen eurer Gesundheit gegenüber? Viel zu sehr haben sich die Artikel und Werbe-Claims der letzten Jahre in euer Gehirn gebrannt: „Ohne Aluminiumsalze“, „100 Prozent natürlich“, „frei von Chemie“ sind nur einige davon. Aber sind Aluminium-Deos wirklich krebserregend? Und wenn ja: Warum zur Hölle stehen sie noch immer in den Verkaufsregalen? Steckt hinter „0%-Aluminium“ eine gekonnte Marketingstrategie?
Der Unterschied zwischen Deodorants und Antitranspirant
Deos dienen dazu, das Bakteriumwachstum zu hemmen (meist mittels Alkohol) und sorgen für einen angenehmen Duft (mittels Parfum). Ein Antitranspirant verengt den Ausgang der Schweißdrüsen und sorgt dafür (mit Hilfe von Aluminium), dass ihr gar nicht erst übermäßig schwitzt. Wie gesundheitsschädlich der tägliche Gebrauch von Alkohol oder Natron (häufig in Naturkosmetik-Deos verwendet) auf der Haut ist, sei dahingestellt. Letzteres beeinflusst nämlich den pH-Wert unter den Achseln.
Brustkrebs & Aluminium-Deos: Was sagen Studien?
Häufiger Gebrauch von Aluminium-Deos wurde in Studien oftmals mit Brustkrebs assoziiert. Der Grund: In den Gewebeproben der von Brustkrebs betroffenen Frauen, wurde Aluminium nachgewiesen. Ein Beweis, dass Aluminium aber Auslöser der Krebserkrankung war (also eine eindeutige Kausalität) liegt nicht vor: „Unsere Ergebnisse basieren auf reinen statistischen Korrelationsanalysen und es wurde kein ursächlicher Zusammenhang untersucht“, sagt die Gynäkologin Nicole Concin, Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Co-Initiatorin einer bekannten Studie.
Aluminium-Deos als reale Gefahr: Wie gefährlich sind aluminiumhaltige Deos wirklich?
„Faktum ist, dass es keinen schlüssigen Beweis für einen kausalen Zusammenhang gibt“, so Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. „Ich kenne keine wissenschaftlich seriöse Studie, die eine Brustkrebserkrankung aufgrund von aluminiumhaltigen Deodorants nachvollziehbar untermauern würde.“ Es handle sich oft um Beobachtungsstudien bzw. um Untersuchungen von Zellstrukturen, die mit der des Menschen nicht zu 100 Prozent vergleichbar wären, erklärt Dr. Sevelda weiter. „Wenn es einen beweisenden Zusammenhang geben würde, wären aluminiumhaltige Deos schon längst verboten worden. Die Datenlage ist alles andere als überzeugend.“
Fazit: Wer gerne Antitranspirant mit Aluminiumsalzen benutzt, muss sich keine Sorgen machen. Die Studien beweisen zwar, dass Aluminiumsalze in Gewebproben von Brustkrebs-Betroffenen gefunden wurden. Dass diese aber ursächlich für die Krebserkrankung sind, konnte nicht festgestellt werden. Um das Eindringen von Wirkstoffen zu verhindern, sollte ihr nach der Nassrasur überhaupt kein Deo oder Antitranspirant benutzen. Sorgen müsst ihr euch nicht, aber letztenendes solltet ihr das Produkt verwenden, mit dem ihr euch am wohlsten fühlt.
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