Samstag, 21 Uhr: Die Austrias next Topmodel-Crew ist seit vier Uhr morgens für den Dreh der fünften Staffel der PULS-4-Show (Start: Anfang Jänner 2013) vor der Kamera gestanden. Im Hotel hat Moderatorin Melanie Scheriau, 33, schon ihren Lieblingspolster ausgepackt. Doch die süßen Träume müssen noch warten. Vorher baten wir sie und ihre Model- und Jury-Kollegin Carmen Kreuzer, 39, noch zum Interview
WOMAN: Was steht heute noch am Plan: Party oder Bett?
Kreuzer: Ich fahre jetzt dann gleich zu meinem Lebensgefährten (mit dem Juristin Max Leitner ist sie seit eineinhalb liiert) nach Hause. Wir haben uns seit sechs Wochen nicht gesehen, jetzt freue ich mich schon! Endlich in meinem Bett mit meinem Baby schlafen! (lacht)
Scheriau: Bei mir dauert das noch, mein Mann Seth (mit ihm ist sie seit zwei Jahren verheiratet) und ich leben ja in New York. Aber heutzutage ist es einfach in Kontakt zu bleiben. Mein Mann reist auch sehr viel, wir kennen es gar nicht andersUnsere ganze Beziehung lang, die letzten zehn Jahre, war immer jemand von uns auf Achse. Ich glaube, wir werden ein Problem haben, wenn ich dann mal nur daheim bin. (lacht)
WOMAN: Im Modelbusiness gibt's immer viele Gerüchte. Was hat man euch schon alles nachgesagt?
Kreuzer: Ich hatte mal ein Coco Chanel-Fotoshooting mit Terry Richardson für die italienische Vogue. Nackt, in einem Chanel-Mantel, High Heels, einem Glas Rotwein und Zigarette. In einem Magazin ist dann gestanden, ich wäre im Ausland in einer einschlägigen Branche unterwegs. Eh scho wissen, was sie gemeint haben
Scheriau: Ich habe eigentlich noch nichts Schlechtes über mich gelesen. Einzig rund um meine Hochzeit, da wurden Interviews von mir veröffentlicht, die ich nie gegeben habe. Ich mache den Job jetzt seit 16 Jahren und war immer sehr diszipliniert. Alkohol trinke ich ganz selten, vielleicht mal zu Weihnachten oder zu Silvester.
Kreuzer: Wenn du als Model arbeitest musst du gesund leben. Du schaffst es sonst nicht. Es ist ein Irrtum, wenn Menschen glauben wir sind auf den tollsten Partys.
WOMAN: Klingt nach sehr viel Disziplin. Macht der Job bei so viel Entbehrung überhaupt Spaß?
Kreuzer: Sonst würde ich es nicht machen!
Scheriau: Man gestaltet sich sein Leben ja selbst und ich arrangiere es für mich so, dass es mir Spaß macht. Dazu muss ich aber nicht besoffen und halbnackt in der Ecke liegen, das war nie meine Art.
Kreuzer: Ich habs auch gerne gediegen und geh in ein gutes Restaurant essen.
WOMAN: Zum Essen: Carmen, Sie haben vor einigen Jahren auf das ewig dünne Modediktat gepfiffen und ein paar Kilo zugenommen
Kreuzer: Als ich Size Zero hatte, hat man mich in Österreich immer gefragt, ob ich magersüchtig bin. Dabei habe ich schon damals viel gegessen. Dann habe ich es mir erlaubt, in meinem glänzenden Alter, in dem ich mittlerweile bin, etwas zuzunehmen, und sofort haben alle geglaubt, ich bin schwanger. Als mein Körper weiblicher geworden ist, habe ich auch zum ersten Mal einen Busen bekommen. Auf einmal konnte ich mir BHs kaufen, hatte ein Dekolleté. Ich liebe meine Rundungen! Durch die viele Arbeit habe ich in den letzten Wochen wieder vier Kilo abgenommen, ich sage: So lange es Klamotten gibt, in die ich reinpasse, ist alles wunderbar!
WOMAN: Melanie, wie viele Kilo mehr würden Sie sich erlauben?
Scheriau: Ich hatte früher Größe 34, jetzt bin ich zwischen 34 und 36. Meine Hüften sind ein bisschen breiter geworden, und so wie ich jetzt bin, fühle ich mich wohl. Ich bin sehr stolz auf meinen Körper und mache auch viel Sport.
WOMAN: Wie lange kann man den Modeljob eigentlich ausüben? Schaut ihr euch langsam nach einer Alternative um?
Scheriau: Modeln kannst du ewig. Wenn ich auf die vergangenen 16 Jahre zurückblicke, habe ich immer konstant gut gearbeitet. Und es ist auch noch kein Ende in Sicht. Acht Jahre lang habe ich in Paris, London, Mailand, NY auf den Schauen gelaufen, irgendwann hatte ich keine Lust mehr drauf. Jetzt mache ich die Jobs, die mir Spaß machen. Ich habe mir einen finanziellen Polster aufgebaut, und habe mehr Freiraum mein Leben zu gestalten.
Kreuzer: Wenn du einen guten Ruf hast und professionell bist, gibt es kein Karriereende! Und wenn du einen guten Namen hast, kannst du ein lebenlang davon zehren. Mich können Sie mal vom Laufsteg runtertragen das ist fix! (lacht)
Scheriau: Mich nicht! Wenn mein Mann und ich uns für Kinder entscheiden, werde ich sicher kürzertreten. Mal schauen, wann es soweit ist, wir wünschen uns zwei Kids. Und ich habe auch jetzt schon nebenbei verschiedene Ausbildungen gemacht: In London den Bachelor of Arts in Literatur und verschiedene Businesskurse an der NYU. So entfalte ich mich auch in anderen Bereichen.
Kreuzer: Zum Studieren hatte ich nie Zeit, ich war immer zu 200 Prozent Model. Von Montag bis Sonntag. Jetzt überlege ich auch ein Studium zu beginnen. Psychologie würde mich interessieren. Aber zurzeit habe ich noch viele Jobs und es läuft gut mit dem Modeln. Ich lasse mich von der Zeit nicht einholen. Und ich habe ein riesiges Glück: Meine Eltern haben mir gute Gene mitgegeben. Ich habe keine Falten, keine Cellulite, der Busen hängt auch noch nicht. Man sieht mir mein Alter nicht an. Und mein zweites Glück: ich bin irrsinnig fotogen. Wenn man mich vor eine Kamera stellt, schaue ich aus wie 25. Das macht mich happy!
WOMAN: Im täglichen Business seid ihr ja Konkurrentinnen, bei Austrias next Topmodel Kolleginnen. Wie hat das eure Beziehung verändert?
Scheriau: Wir haben uns immer gut verstanden und kennen uns ja seit unseren Anfängen. Zwar waren wir nie die besten Freundinnen
Kreuzer: Wie auch? Wir haben uns ja nie gesehen und auf ganz anderen Kontinenten gelebt. Als ich gehört habe, dass Melanie die Show moderieren wird, habe ich mich irrsinnig gefreut. Und wir haben so einen Spaß miteinander! Wir sind jung, dynamisch, frisch perfekt!
Scheriau: Na so jung samma a wieder net (lacht) Im Modelbusiness hält man zusammen. Ich versuche auch immer anderen zu helfen, so wie man in den Wald hineinruft, kommt es auch zurück. Karma!
WOMAN: Apropos Karma, Karl Lagerfeld sagt: Man muss das Geld zum Fenster hinausschmeißen, damit es bei der Tür wieder reinkommt. Wie handhabt ihr das?
Kreuzer: Da bin ich absolut seiner Meinung! Wenn man es sich leisten kann, soll man es hinausschmeißen. Was soll diese kranke Sparerei? Ich lebe nur einmal, das Leben ist kurz, und ich will es genießen und erleben dürfen.
Scheriau: Ich lebe da anders. Meinem Mann und mir geht es finanziell sehr gut, leben aber spartan und sind keine großen Spender. Wir investieren in Dinge, die uns am Herzen liegen, aber ich brauche nicht 15 Paar Stiefel, da reichen mir zwei und die werden getragen bis sie dann schon fast von den Füßen fallen. So habe ich mein ganzes Leben lang gehalten.
WOMAN: Welchen Luxus leistet ihr euch?
Kreuzer: Ich lege großen Wert auf gute Ernährung. Ich will das beste Fleisch, das beste Brot und den besten Käse.
Scheriau: Mein Mann und ich sind auch so richtige Foodies. Einmal im Monat gehen wir in ein richtig feines Restaurant und geben dann viel Geld aus für so ein richtig tolles Menü. Oder wir gehen mal in die Oper. Das ist es uns wert.
WOMAN: Carmen, wann läuten bei Ihnen die Hochzeitsglocken?
Kreuzer: Wer weiß, ob es überhaupt soweit kommt! Max und ich sind am zweiten Tag zusammengezogen, er ist mein absoluter Wunschmann! Aber wir brauchen keinen Ring am Finger um uns unsere Liebe zu beweisen. Wir beweisen uns die auch so in vollen Zügen. Er ist der Mann meines Lebens.
Redaktion: Melanie Zingl