Als ich das letzte Mal "Sex and the City" von Anfang bis Ende durchgeschaut habe, war ich Anfang 20. Zehn Jahre später holte ich die uralten DVDs wieder hervor. Und mir sind zwei Dinge aufgefallen. Erstens: Die Story rund um Carrie und Mr. Big ist eine Lüge (genauer habe ich hier darüber geschrieben). Zweitens: So manche Charakterzüge von Carrie sind vielleicht doch nicht so liebenswert wie wir Anfangs dachten.
1. Carrie ist egozentriert
Klar, die Story spielt rund um ihre Person. Aber in so manchem Vierer-Gespräch fällt Carrie ihren Freundinnen ins Wort. Und zwar, um ihre eigene dramatische Situation nochmals explizit hervorzuheben. Zuhören und selbstlos für sie da zu sein, fällt ihr manchmal schwer. Immer sucht sie den Vergleich zu sich selbst.
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2. Carrie ist keine guter Support für ihre Mama-Freundin
Spoiler: Carrie und Mr. Big beschließen kinderlos zu bleiben. Während Charlottes Kinderwunsch über all die Staffeln riesengroß ist, sind ihre Freundinnen anderer Meinung. Miranda passiert es aber dann doch: Sie wird ungeplant schwanger. Überfordert mit der Situation und einem schreienden Säugling am Arm, ruft sie ihre Freundin Carrie an. Die bringt ihr schließlich Bagles vorbei, aber außer einem Schulterklopfen und dem Satz "Miranda, du bist jetzt eine Mom" hat sie nichts für ihre Freundin übrig und verlässt schließlich die Wohnung.
3. Carrie raucht neben Samantha, die mit Grippe im Bett liegt
Müssen wir noch mehr sagen? Die Zigaretten gehören die ersten Staffeln zu Carrie Bradshaw wie die Manolo Blahniks zum Designer-Outfit. Als sie Samantha besucht, die krank und verzweifelt im Bett liegt, schafft sie es auch dann nicht, das Rauchen zu lassen.
4. Carrie betrügt Aidan...
... dem Mann, der alles für sie tun würde, mit dem Mann, der über Jahre Heiß/Kalt mit ihr spielt: Mr. Big. Und wie es das Schicksal so will, verzeiht ihr Aidan auch noch. Doch Carrie tut ihm ein zweites Mal weh und verlässt ihn schließlich.
5. Carrie liebt das Drama
Auch, wenn die Beziehung zu Mr. Big schwierig ist: Hin und wieder spielt er dann doch mit offenen Karten. Er sagt ihr ganz klar: Er möchte nicht heiraten. Nie mehr. Er will einfach nur mit ihr zusammen sein. Sie weiß, worauf sie sich einlässt. Und trotzdem ist es dann soweit – die Hochzeit steht im Raum. Eine kleine Feier im engsten Kreis soll es sein. Am Ende plustert Carrie die Feier auf und ist dann bitter enttäuscht, als ihr Zukünftiger kalte Füße kriegt. Reden möchte sie trotzdem nicht mit ihm.
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