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Das "gewisse Etwas": jede von uns hat ihren Charme - lernen Sie ihn kennen!

Jede von uns hat es in sich, auch wenn wir es nicht wissen oder glauben mögen: unser "gewisses Etwas"! Experten verraten für WOMAN, wie Sie Ihren persönlichen Charme entdecken und nützen können und von innen heraus glücklich und zufrieden strahlen...


Das "gewisse Etwas": jede von uns hat ihren Charme - lernen Sie ihn kennen!
© Corbis

Glänzen wie Penélope Cruz, sinnlich wirken wie Vollblutfrau Eva Mendes, sich so erotisch bewegen wie Beyoncé: Wer möchte nicht die Blicke auf sich ziehen und durch Strahlkraft mehr Erfolg haben - beruflich wie privat? Die gute Nachricht: Sie müssen gar nicht so schön sein wie die Beautys aus der Traumfabrik oder deren Lifestyle pflegen, um zu wirken. Setzen Sie auf das viel zitierte "gewisse Etwas"! Das haben Sie nicht, meinen Sie? Haben Sie doch, sagen Experten. Und das Wichtigste auf dem Weg zu mehr Charisma ist: Werden Sie Sie selbst.

Denn wir alle tragen unseren ganz persönlichen Charme bereits in uns, oft ohne es zu wissen: im Aussehen, im Verhalten, in der Art, zu kommunizieren oder uns zu präsentieren. Und ein großer Teil unseres gewissen Etwas liegt in unseren Talenten, in Dingen, die uns eben einzigartig machen. "Man muss diese Besonderheit nur entdecken und sich trauen, sie zum Leuchten zu bringen", sagt Persönlichkeitscoach Claudia Freund.

Was macht Sie besonders?
Es gilt also zuerst herauszufinden, was einen überhaupt besonders macht. Und das kann ganz schön knifflig sein: Innere "Kritiker" hindern einen nämlich immer wieder daran, sich an seinen Talenten und Eigenheiten zu erfreuen. Von Kindheit an werden uns Dinge eingelernt, die uns auch nicht loslassen, wenn die äußeren Kritiker wegfallen: Sätze wie "Sei nicht so dominant", "Deine Nase ist viel zu lang" oder "Eine Frau stellt sich nicht so zur Schau" hindern uns immer wieder daran, unsere Persönlichkeit zu entfalten - und das, ohne dass es uns überhaupt bewusst ist!

Wie kann man diese inneren Fesseln also ablegen? "Der erste Schritt ist, falsche Überzeugungen aufzulösen und sich mit seinen Schwächen auszusöhnen", sagt Persönlichkeitscoach Claudia Freund. An drei Beispielen wollen wir vor Augen führen, wie das funktionieren kann.

Finden Sie etwa Ihre Stimme nicht hübsch, zu wenig weiblich, zu tief? Sicher, Sie könnten versuchen, das vermeintliche Manko auszumerzen, Ihr markantes Organ bewusst auf Engelskehlchen trimmen. Aber fragen Sie sich doch einmal: Wollen Sie wirklich diesem Klischee entsprechen? Und: Mit aller Wahrscheinlichkeit würde man Ihnen das süße Weibchen ohnehin nicht abnehmen. Stehen Sie dazu "als Frau" eben taffer zu wirken als andere, und beobachten Sie die Wirkung. Sie werden überrascht sein, wie gut Sie ankommen...

Es könnte auch sein, dass Sie mit Ihrer Körpergröße unzufrieden sind. Beraterin und Coach Sandra Eckersdorfer aus Wien zeigt die zwei Arten, wie man damit umgehen kann. "Wenn Sie die anderen, überragen', können Sie den Rücken krumm machen, um mit den anderen auf Augenhöhe zu sein", führt sie an, wie man es besser nicht tun sollte. "Zeigen Sie hingegen im wahrsten Sinne des Wortes Größe, so, riskieren' Sie zwar, aufzufallen. Doch genau das bringt Sie weiter!" Denn: Wer überdurchschnittlich groß ist, wirkt erhaben. Aber auch der gegenteilige Fall kann ein Problem sein. "Sehr kleine Menschen hingegen leiden oft, weil sie oft übersehen werden", sagt Eckersdorfer, "dabei wirken sie oft besonders zugänglich und Vertrauen erweckend, diesen Vorteil sollten sie sich vor Augen halten."

Oder eher ruhige Menschen: Sie kommen sich in Gesellschaft oft uninspiriert vor, dabei macht häufig gerade der besonnene Eindruck ihren Charme aus. Versuchen Sie also nicht, die Stille mit Belanglosigkeiten zu überspielen. Machen Sie sich bewusst, wie viele Menschen die These "In der Ruhe liegt die Kraft" in aufwendigen Seminaren lernen, und seien Sie genau mit dieser souveränen, etwas geheimnisvollen Aura erfolgreich, setzen Sie sie mit Lust und Kalkül in Szene. Prinzipiell gilt: "Stärken Sie Ihre Stärken, und nützen Sie diese für sich: Wenn Sie sich auf das fokussieren, was Sie an sich gut finden, verleiht das Energie. Und Energie macht Ausstrahlung", sagt Eckersdorfer.

Authentisch charismatisch.
Erst die Ecken und Kanten machen uns zu dem, was wir wirklich sind. Wie wir diese wirkungsvoll einsetzen, ohne uns zu verbiegen, beschreibt der deutsche Moderator und Kommunikationstrainer Cristián Gálvez in seinem Buch "Du bist, was du zeigst - Erfolg durch Selbstinszenierung" ( Knaur, € 13,- ). Es liegt ganz in unserer Hand, zu steuern, wie wir auf der Bühne des Lebens wahrgenommen werden. Kalkulierte Authentizität ist die Zauberformel. "Bei jeder Selbstinszenierung ist das Ziel, herauszufinden, was Sie in Ihrem Innersten eigentlich ausmacht. Dann können Sie es nach außen darstellen. Alles, was Sie dann 'inszenieren', ist vollkommen authentisch. Sie wirken überzeugend", schreibt der Autor. Wenn Sie Ihre persönlichen Stärken kennen, so können Sie mit ihnen der Situation entsprechend spielen - so leicht wie eine Pianistin am Klavier.

Denken schafft Wirklichkeit.
Sobald Sie wissen, wofür Sie stehen, haben Sie dies in Ihrem Denken verankert und strahlen es aus. So wird, wer sich selbst als fröhlichen Menschen empfindet, eine fröhliche Ausdruckskraft haben. Wenn Sie wissen, dass Sie kompetent sind, werden das auch andere spüren und Ihnen Respekt entgegenbringen. Sie schaffen Wirklichkeit durch Ihre Wirkung. "Aus-Strahlung entsteht nicht im Außen, sondern wenn das sichtbare Verhalten mit dem inneren Wesen übereinstimmt", bringt es Sandra Eckersdorfer auf den Punkt.

Visionen haben dabei eine große Kraft: Menschen, die ihre inneren Ideen und Leitbilder verfolgen, wirken besonders anziehend auf andere, weil sie Überzeugungsstärke, Sicherheit und Stabilität vermitteln. Wer weiß, was er will, dem schenkt man eben gerne Vertrauen.

Falle Liebsein.
Haben Sie Ihre persönliche Vision schon vor Augen? Dann entscheiden Sie sich für Ihren Erfolg! Entwickeln Sie Ihre Qualifikationen und Talente, setzen Sie Ihre Stärken ein. Die Autorin Annette C. Anton schreibt in ihrem Buch "Mädchen für alles!" ( Campus, € 18,- ), dass viele Frauen sich lieber den Erwartungen und Vorstellungen anderer anpassen, anstatt ihr Ich zu leben: "Sie betreiben Selbstausbeutung, sind nett bis zur Nervenkrise und leben nach dem Credo, Wenn du nett bist, bist du schöner'", so die typischen Mädchenfallen. Sperren Sie dieses Denken endlich in die Mottenkiste.

Sympathisch, aber nicht zu freundlich sein heißt die Devise. Menschen, die Everybody's Darling sind und auf Partys jeden nach Bussi-Bussi-Manier begrüßen, sind uns doch allen suspekt! "Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht", heißt es auch. Tatjana Lackner, Rhetorikcoach und Inhaberin der Schule des Sprechens, ist ein Fan von Originalen statt Schablonen und vermittelt stets eine gute Abgegrenztheit: "Jeder Mensch sollte sich im Verhalten mit Bestimmtheit um ein klares Profil bemühen. Jedermanns Freund ist schließlich auch jedermanns Diener." Seien Sie öfter egoistisch!

Lächeln als Geschenk.
Modelscout und Profi-Showtänzer Alamande Belfor zieht bei der Ausstrahlung Vergleiche zum Showbusiness. Ein echtes Lächeln gehöre zum professionellen Auftritt, weil es das Publikum öffnet und ihm Freude schenkt. Das gelingt ohne Erwartungshaltung: "Nur wer auf der Bühne steht, um dem Publikum aus einer Lust heraus etwas zu geben - und nicht um Anerkennung zu bekommen -, kann charismatisch sein", sagt Belfor.

Er sieht die Basis für eine faszinierende Wirkung vor allem in der Wertschätzung, die man der Person tatsächlich "ansieht". Mit abgehobener Selbstdarstellung und Arroganz kann man weder ein Publikum noch sein Gegenüber im persönlichen Gespräch begeistern. "Das zeigt nur Unsicherheit. Wer sich zum Beispiel allein durch seine Designerkleidung oder seine Leistung definiert, mag aufs Erste vielleicht spannend erscheinen. Bei näherem Hinsehen aber platzt die Illusion wie ein Ballon."

Stimmig mit Stimme.
Nicht nur auf der Bühne ist auch die Stimme eine wichtige Facette der Persönlichkeit. Und die kann jeder trainieren, entwickeln und effektiv einsetzen. Rhetorikcoach Lackner rät, sich in jedem Gespräch ganz präsent auf das Gegenüber zu fokussieren. "Setzen Sie Ihre Stimme zuhörergerichtet ein. Sie sprechen nicht für sich, sondern zu den Menschen! Unfokussiertes Sprechen verebbt." Und: Natürlichkeit und der Ausdruck von Gefühlen und Erlebtem sind Grundzutaten für einen bleibenden Eindruck. Wer andere dazu verführen möchte, ihm zuzuhören, der verschanzt sich nicht hinter Prinzipien, sondern öffnet sich dem Gegenüber: "Spielen Sie mit Ihren Sinnen, nicht mit Grundsätzen", so Lackners Tipp. Die Stimme spricht den Hörsinn an und kann deshalb beim Gegenüber viel bewirken: Sympathie, Antipathie, Zuneigung oder Abneigung. "Entwickeln Sie Ihr volles Stimmpotenzial, und setzen Sie Ihr Organ wirkungsvoll ein. Wer schon seinen eigenen Namen in sich hinein nuschelt, zeigt wenig Selbstvertrauen."

Auch Menschen mit natürlicher Erotik wirken besonders anziehend, doch zu oft wird dieser Begriff mit Sex gleichgesetzt, sagt Lackner: "Erotik hat mehr mit Sexappeal zu tun - also mit der fantasievollen Erregung des Geistes, nicht des Körpers. Wer mit Worten, Make-up oder Kleidung übertreibt und zwanghaft sexy wirken will, wird schnell als ordinär empfunden." Ein extravagantes, heißes Outfit beeindruckt nur, wenn es zu Figur und Persönlichkeit passt.

Redaktion: Susanne Prosser

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