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Depressions-Anzeichen: Symptome einer Depression, über die nie jemand spricht

Depressionen können nur von TherapeutInnen und ÄrztInnen diagnostiziert werden, das ist klar. "Depression" bedeutet aber nicht unbedingt, "traurig" zu sein. Es gibt Depression-Symptome, über die SO kaum jemand spricht...

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Depressions-Anzeichen: Symptome einer Depression, über die nie jemand spricht
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Depressionen. Sie ziehen Menschen in ein tiefes, schwarzes Loch. Machen das Leben freudlos, düster, verzweifelt. Zu den typischen Symptomen zählen laut dem Depressionsbericht Österreich traurige, gedrückte Stimmung oder innere emotionale Leere, Interessenverlust und Freudlosigkeit, verminderter Antrieb mit Müdigkeit und Energieverlust. Weitere Symptome sind Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, körperliche Beschwerden, kognitive Beeinträchtigungen, Gefühle von Wertlosigkeit, Schuld und Hoffnungslosigkeit und häufig damit einhergehende Suizidgedanken.

Dabei sind Depressionen noch immer weit unterschätzt.In Österreich leiden derzeit mindestens 400.000 Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Trotzdem wird die Erkrankung in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen, bleibt häufig unerkannt und unbehandelt.

Das wurde jetzt einmal mehr unter Beweis gestellt. Auf Twitter hat jetzt die Betroffene Emily Burke einen Thread geteilt, den sie mit den Worten

Symptome einer Depression, über die niemand spricht

startete. Das Ergebnis? Hunderttausende, die ihren Tweet teilten, kommentierten, vervollständigten und zitierten. Und ein bitterer Beigeschmack. Wie hoch der Leidensdruck sein muss, an Depressionen zu leiden, ist fast unvorstellbar. Folgend nur ein paar der (von uns frei übersetzten) Kommentare unter Emilys Post.

»Komplette mentale Erschöpfung, weil du dauernd gegen dein Gehirn ankämpfst. Dir fehlt es irgendwann an Konzentration, du bist dauererschöpft, kannst nicht schlafen, wirst häufiger krank.«
»Du fühlst dich als würdest du zwar durchs Leben gehen, aber gar nicht wirklich da sein. Es ist, als würdest du deinem Leben von außen zusehen.«
»Der Gedanke vom 'Leben' fühlt sich unmöglich an. Es braucht unfassbar viel an physischer und mentaler Energie, um überhaupt durch den Tag zu kommen.«
»Du machst Dinge, die auf den ersten Blick vielleicht nicht selbstzerstörerisch sind, aber auf Lange Sicht durchaus sein können: Du trinkst zu viel, gibst zu viel Geld aus, gehst hohe Risiken ein, hast ungeschützten Sex oder triffst impulsive Entscheidungen.«
»Bauchschmerzen. Kopfschmerzen. Appetitverlust. Verstopfung. Durchfall. Erschöpfung. Gewichtszunahme oder -verlust. Übelkeit. Schlaflosigkeit. Jeder Teil deines Körpers schmerzt.«
»Ständige Scham. Du fühlst dich von anderen Menschen verurteilt, weilt du alltägliche Dinge nicht mehr schaffst.«
»Du kannst dich nicht konzentrieren und liegst einfach nur im Bett und scrollst durch Social Media, bis Stunden vorbei sind und der Tag endlich vorbei.«
»Du fühlst dich schuldig, weil du den Bedürfnissen von FreundInnen und Familie nicht mehr nachkommen kannst.«
»Das Gefühl, so zu tun, als wäre alles OK. Du machst dich hübsch, gehst raus, lächelst und tust als wäre alles gut.«
»Das Wissen, dass du wieder 'an diesem dunklen Ort' bist, aber einfach nichts dagegen tun kannst.«
»Die Unmöglichkeit, über die Zukunft nachzudenken.«
»Deine Wohnung, die immer dreckiger und unordentlicher wird.«
»Wut auf einen selbst. Weil man das Gefühl hat, wertvolle Zeit zu verschwenden. Weil man Probleme lösen will, die nicht zu lösen sind. Weil du anderen nicht erklären kannst, dass du fühlst, wie du fühlst.«
»Der Wunsch, dass dich jemand fragt, wie es dir geht, aber gleichzeitig nicht die ehrliche Antwort geben«

Kommt dir bekannt vor? Du bist nicht allein. Depressionen sind die häufigste psychische Erkrankung und sind in den meisten Fällen gut behandelbar. Hast du das Gefühl, an einer Depression zu leiden, solltest du deshalb unbedingt einen Arzt aufsuchen.