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Die neuen Ladies der „Zeit im Bild“: Marie-Claire Zimmermann & Lou Lorenz-Dittlbacher

Die eine ist ruhig, konzentriert und vorwiegend Kopfmensch. Die andere temperamentvoll, aufgeweckt und meistens am Lachen. Marie-Claire Zimmermann, 35, und Lou Lorenz-Dittlbacher, 35, sind die neuen ZiB-Ladies im ORF. Nach dem Abgang von Danielle Spera wechselt Zimmermann im Juni an die Seite von Tarek Leitner ins ZiB1-Studio, Lorenz folgt ihr in die ZiB2. Eine spannende Zeit für die beiden Moderatorinnen, besonders für Lorenz, die am 12. Februar Mutter einer Tochter wurde, und für ihren neuen Posten frühzeitig aus der Karenz zurückkehrt.
WOMAN traf die News-Ladies zum exklusiven Doppel-Talk.


Die neuen Ladies der „Zeit im Bild“: Marie-Claire Zimmermann & Lou Lorenz-Dittlbacher
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WOMAN: Im Sommer steht Ihnen beiden ein großer Karrieresprung bevor. Wie groß ist eigentlich das Konkurrenzdenken untereinander, wenn es gilt so eine prestigeträchtige Stelle neu zu besetzen?

Zimmermann: Neid oder Konkurrenz gab’s zwischen uns noch nie. Wir haben ja auch mal zeitgleich die ZiB3 moderiert, und gönnen uns gegenseitig jeden Erfolg. Nachdem die Entscheidung gefallen war, hat eine der anderen sofort per SMS gratuliert.

Lorenz: Stimmt! Außerdem war ich ja gedanklich überhaupt nicht im Job, sondern bei meiner Tochter Emma. Mit so einem Angebot habe ich gar nicht gerechnet.

WOMAN: Vom TV-Schirm kennen wir Sie beide kompetent und diszipliniert. Können Sie auch anders?

Lorenz (lacht) : Ich bin immer temperamentvoll! Ganz so geht das vor der Kamera zwar nicht, aber ich versuche so authentisch wie möglich zu sein.

Zimmermann: Ich bin eher der Ruhepol, der in Stresssituationen die Nerven bewahrt.

WOMAN: Gibt’s dennoch Momente in denen Sie, salopp gesagt, die Sau raus lassen?

Zimmermann (lacht) : Klar, wenn ich zum Beispiel mit meinen Freunden unterwegs bin.

WOMAN: Sie treten in die Fußstapfen von Anchorwoman Danielle Spera: Ehre oder Bürde?

Zimmermann: Es ist definitiv eine Ehre, die ZiB um 19:30 Uhr moderieren zu dürfen. Aber auch eine Herausforderung! Vergleiche mit anderen Moderatoren wird es immer geben, aber davon halte ich nichts, schließlich hat jeder seinen Stil. Wir wollen ja keine Doubles sein!

Lorenz: Wir kennen uns jetzt schon mehr als sechs Jahre, und ich bin davon überzeugt, dass Marie-Claire das gut meistern wird.

WOMAN: Haben Sie sich schon immer so gut verstanden?

Lorenz (zu Marie-Claire) : Du warst mir von Anfang an sympathisch. Als du 2004 in die ZiB3 gewechselt bist, habe ich sofort gewusst: Das passt! Wir treffen uns auch abseits der Arbeit auf einen Kaffee oder zum Essen.

Zimmermann: Und manchmal wird auch ein Gläschen Prosecco draus. (lacht) Vom Temperament her sind wir zwar total verschieden, aber wir verstehen uns trotzdem gut! Ich kann mich hundertprozentig auf Lou verlassen.

Lorenz: Wir halten beide dicht! Ich bin mir sicher, dass Marie-Claire noch nie ein böses Wort über mich verloren hat – das ist ein tolles Gefühl!

Zimmermann: Puh, jetzt wird‘s dann aber echt kitschig... (beide lachen los)

WOMAN: Sie leisten beide viel Kopfarbeit. Können Sie auch mal ganz abschalten?

Lorenz: Ja, in meinem Garten. Übrigens: Marie-Claire und ich tauschen uns auch gerne über unsere Tomatenpflänzchen aus. (lacht) Und ich gehe auch gerne laufen – zurzeit zwar nicht so oft, aber einen 2,5-Kilometer-Lauf habe ich bereits samt Kinderwagen gemeistert.

Zimmermann: Ich habe zwar keinen Garten sondern nur einen Balkon, aber dort blühen die Tomaten heuer auch...

WOMAN: Themenwechsel: Frau Zimmermann, ihr Bruder Carsten-Pieter moderiert die Pro7-Austria-News am Abend. Holt er sich Tipps von der älteren Schwester?

Zimmermann: Wir sprechen privat schon darüber, aber es dominiert nicht unser Verhältnis. Ich schau‘ mir auch seine Sendungen an. Noch geht sich das zeitlich ja aus.

WOMAN: Privat weiß man wenig von Ihnen beiden. Warum ist das so?

Zimmermann: Ich finde, jeder hat ein Recht auf ein Privatleben, und nur weil jemand seinen Beruf in den Medien ausübt, muss das ja nicht heißen, dass er ein gläserner Mensch sein und alles mit der Öffentlichkeit teilen muss. Deshalb versuche ich das auch zu trennen, und Privates für mich zu behalten.

Lorenz: Wir als Personen sind im Grunde ja auch völlig irrelevant, es geht doch vielmehr um die Nachrichten die wir präsentieren. Die sind wichtig! Von mir weiß man dass ich verheiratet bin, und eine kleine Tochter habe, und ich denke das ist eh schon recht viel. (schmunzelt)

WOMAN: Müssen Sie für Ihre Karriere in anderen Bereichen Abstriche machen?

Zimmermann: Das Gefühl hatte ich nie! Ich mache meinen Beruf gerne, und hatte nebenbei auch immer Zeit für andere Dinge. Bei mir gab es nie ein „entweder-oder“.

Lorenz: Der Beruf gehört doch zum Leben dazu, das kann man nicht so strikt trennen.

WOMAN: Gereiht, würde der Job an erster Stelle stehen, oder weiter hinten?

Zimmermann: Er ist auf jeden Fall sehr wichtig! Aber es gibt auch viele andere Dinge im Leben, die genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sind.

Lorenz: Ich kann für mich kein Ranking machen. Gegen ein Kind würde alles andere verlieren, aber ich finde: Die Summe aus Job & Familienleben macht‘s aus!

WOMAN: Wer in Spitzenpositionen tätig ist, hat zumeist viele Neider. Spüren Sie diese?

Lorenz: Natürlich gibt es die, aber man lernt sie auszublenden. Ich versuche mich in erster Linie auf die Arbeit zu konzentrieren, und mich von negativen Kommentaren fern zu halten. Man muss sich eine dicke Haut wachsen lassen …

Zimmermann: Es gibt eben viele die diesen Job auch gerne machen würden. Aber ich bekomme davon ehrlich gesagt, wenig mit. Man darf sich diese Dinge auch nicht so zu Herzen nehmen.

WOMAN: Frau Lorenz, wie wollen Sie Job und Familie unter einen Hut packen?

Lorenz: Mein Mann ( mit Fritz Dittlbacher, stv. Ressortleiter der „ZiB“-Innenpolitik, ist sie seit 3 Jahren verheiratet, er hat drei Kinder in die Ehe mitgebracht ) geht im Sommer für zwei Monate in Karenz, und ich werde Teilzeit arbeiten. Ein Kind reiht klarerweise alles nach hinten, aber ich liebe meinen Job, er ist Teil meines Lebens.

WOMAN: War‘s eine schwere Entscheidung, so schnell auf den Schirm zurückzukehren?

Lorenz: Dass ich den Job machen will, war ganz klar für mich! Wir mussten nur sehr gut überlegen, wie wir das mit Emma vereinbaren. Ich bewundere wirklich jede berufstätige Mutter.

WOMAN: Frau Zimmermann, bekommen Sie da auch Lust auf Kinder? Könnten Sie sich ein Patchwork-Leben, wie Ihre Kollegin es führt, vorstellen?

Zimmermann: Ich denke jetzt nicht darüber nach, aber ich kann es auch nicht ausschließen. Vorerst will ich mich voll und ganz auf meine neue Aufgabe konzentrieren. Und wer weiß, was das Leben sonst noch für mich bereithält...

Lorenz: Man kann ein Patchwork-Leben auch nicht anstreben. Ich liebe meine Stiefkinder und will sie auch nicht missen, aber ich bin nicht in die Welt hinausgegangen und habe gesagt: Ich suche mir jetzt eine Patchworkfamilie! Es ist toll, wenn es so gut klappt wie bei uns, aber man kann es nicht planen.

Zimmermann: So wie es eben heißt: Wo die Liebe hinfällt...

WOMAN: Gibt schon Pläne für Ihre erste Moderation bei der ZiB 1 bzw. ZiB 2?

Zimmermann: Das wird in der zweiten Juni-Hälfte sein, ich habe bis dahin also noch Zeit. Aber es gibt einen Glücksbringer, den ich immer dabei habe: ein kleines Schwein, das an meinem Garderobenschlüssel hängt. Ich habe es damals von meinen Kollegen im Landesstudio Niederösterreich bekommen als ich nach Wien gewechselt bin. Bisher hat es mir viel Glück gebracht.

Lorenz: Ich werde auf jeden Fall ein Foto meiner Tochter Emma dabei haben. Und die Zeit bis zu meiner ersten ZiB2-Moderation, werden wir noch miteinander genießen.

Interview: Melanie Zingl