Mein Sohn ist vor kurzem ein Jahr alt geworden. Oft komme ich nicht umhin, mich zu fragen, was ich eigentlich anders machen würde, wenn ich die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte. Was wüsste ich bei einem zweiten Kind besser? Gibt es Dinge, die ich wirklich bereue? Vielleicht helfen meine Gedanken Menschen, die selbst ein Baby erwarten oder ganz kleine Butzis zuhause haben, denn eines steht fest: Das 1. Jahr vergeht schneller als einem lieb ist.
1. Tragen, tragen, tragen
Ich bereue es total, dass ich meinen Sohn nicht viel häufiger und länger getragen habe. Jetzt wiegt er bereits 12 Kilo, was das Tragen nicht mehr so einfach macht. Als er noch winzig war, hätte ich ihn viel öfters tragen sollen. Ich vermisse diese besondere Nähe, die man dabei hat. Außerdem habe ich das Gefühl, dass es das Einzige ist, das Säuglinge neben Milch wirklich brauchen. Bei meinem zweiten Kind würde ich den Buggy erst ab dem 3. Monat einsetzen – und selbst dann – nur für ausgedehnte Spaziergänge benutzen.
2. Bei Stillproblemen einen Profi konsultieren
Es gibt so viele Mamis, die sich beim Stillen schwer tun. Das Kind kann die Brust nicht fassen. Das Kind drückt sich weg. Die Brust produziert zu wenig Milch. Die Brust gibt zu viel Milch. Die Liste ist unendlich... Auch ich hatte Stillschwierigkeiten und habe drei Monate gekämpft. Das war nicht nur für mich, sondern vor allem für meinen Sohn anstrengend. Als ich dann endlich eine Stillberaterin um Rat gebeten hatte, stellte sie ziemlich schnell ein verkürztes Zungenband fest. Mein Sohn konnte die Brust einfach nicht richtig fassen. Hätte ich dies schon in den ersten Lebenswochen erfahren, wäre das Stillen wohl viel harmonischer abgelaufen. Das finde ich bis heute sehr schade, denn diese herrliche Anfangszeit mit Baby bekommt man nie mehr zurück.
3. Hol dir dein Dorf
Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“ Wenn man selbst Mutter ist, weiß man schnell, was gemeint ist. Ist der Partner den ganzen Tag in der Arbeit und man muss tagsüber UND nachts für den Säugling sorgen, kann das ziemlich schnell überfordern. Wenn du keine Omis und Opis in der Nähe hast, die dir das Butzi abnehmen, dann frag Freundinnen, führe regelmäßige Tage ein, an denen du mal mit deinem Partner ausgehst oder was für dich machst. Manchmal reicht schon eine Stunde, in der man sich die Haare wäscht oder ein Bad nimmt. Leider habe ich mir erst vor kurzem eine Nanny geholt, die auch im Haushalt hilft. Sie kommt 1x pro Woche für einen halben Tag und seither ist mein/unser Leben besser geworden.
4. DU stehst an erster Stelle
Es ist ein bisschen wie mit den Sauerstoffmasken im Flugzeug. Zuerst muss man sich selbst retten, ehe man anderen helfen kann. Mein Alltag dreht sich seit 13 Monaten nur um das Kind. Immerzu frage ich mich, ob es meinem Sohn gut geht und vergesse dabei auf mich. Dies wirkt sich natürlich auf meine Nerven und Stimmung aus und macht im Endeffekt auch mein Kind nicht glücklich. Ich bin mir sicher, dass die Kleinen vor allem dann happy sind, wenn sie merken, dass es den Eltern richtig gut geht. Daran arbeite ich auch jetzt noch jeden Tag, weil es mir selten gelingt.“

5. Smartphone-Verbot
Wie oft habe ich auf der Couch im Wohnzimmer gesessen und auf meinem Handy herumgetippt? Sehr oft. Mein Sohn spielt währenddessen am Boden oder sucht meine Aufmerksamkeit, in dem er mir mein Handy wegnehmen möchte. Und Recht hat er! Es ist eigentlich wirklich traurig und gibt mir häufig zu denken, dass das Smartphone von Geburt an sein ständiger Begleiter ist. Mein Freund hat nun eine App installiert, die den Internet-Konsum reguliert. So kann man sich beim Surfen besser disziplinieren und wirklich nur 30 Minuten täglich online sein. Man glaubt gar nicht, wie effizient man plötzlich Mails oder Nachrichten liest!
6. Instagram löschen
Wenn man mit fettigen Haaren zuhause sitzt und alle zwei Stunden den Säugling stillen muss, wirkt sich der Besuch auf Instagram ganz besonders negativ auf die aktuelle Situation aus. All die perfekten Frauen mit ihren perfekten Leben... Doch noch schlimmer ist es mitanzusehen, wie Freunde ständig feiern, reisen und essen gehen. Fakt ist: Das Meiste auf Instagram entspricht nicht der Realität. Damit du erst gar nicht gefrustet wirst, lösch die App doch gleich. Ich habe das gemacht und im Endeffekt NICHTS verpasst.
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