Du fühlst dich schlapp, müde und hast trotzdem Probleme beim Einschlafen? Du willst abnehmen, machst alles richtig und die Kilos bleiben trotzdem drauf? Du trainierst richtig viel, aber trotzdem geht nichts weiter beim Sport? Der Grund dafür kann ein Eisenmangel sein. Das Spurenelement sorgt für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der wiederum für den Sauerstofftransport zuständig ist. Frauen sind besonders häufig von einem Mangel betroffen. Das wissen aber viele nicht. Wir haben die wichtigsten Fakten gesammelt.
Eisen macht ausgeglichen und schön. Eisenmangel zeigt sich durch viele, oft diffuse Symptome. Deshalb denken viele auch nicht gleich daran. Äußere Anzeichen, dass man zu wenig hat, können brüchige Nägel, stumpfe Haare und Haarausfall, eingerissene Mundwinkel, trockene Haut oder permanente Blässe sein.
Eisen hebt die Stimmung. Besonders stark ist der Einfluss auf die Psyche. Ständige Müdigkeit, auch bei ausreichend Schlaf, Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Schwindel, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sind typische Anzeichen. Das bringt Unzufriedenheit, depressive Verstimmung, Reizbarkeit und Aggressivität mit sich. Oft denkt man aber gar nicht an einen Mangel, da die Symptome unspezifisch und breit gefächert sind. Sie lassen sich ja auch auf permanenten Stress zurückführen.
Eisen steigert die Lust auf Sex. In einer Studie wurde festgestellt, dass bei Frauen mit verminderter Libido oft ein Ferritinmangel besteht. Doch bei Lustlosigkeit denkt fast niemand an zu wenig Eisen. Übrigens: Frauen mit starker Periode sind besonders oft von einem Mangel betroffen, da mit dem Blut auch Eisen abgeht, das der Körper nicht so schnell wieder aufnehmen kann.
Eisen macht uns leistungsfähiger. Wird ein Eisenmangel nicht behandelt, kann er auf Dauer zu einer Anämie, also Blutarmut, führen. Die Produktion des roten Blutfarbstoffs ist eingeschränkt, das führt dazu, dass auch die roten Blutkörperchen zu wenig sind. Der Körper schaltet dann auf Sparflamme, kümmert sich nur noch um überlebensnotwendige Vorgänge. Die sportliche Leistungsfähigkeit etwa ist eingeschränkt. Aber auch das Abnehmen klappt nicht, weil unser Stoffwechsel alles bunkert, was er zum Überleben braucht – also auch Fett.
So erkennt man ein Eisendefizit.
Du glaubst, du könntest einen Eisenmangel haben? Dann stelle dir diese Fragen:
- Hast du brüchige bzw. langgerillte Nägel?
- Hast du verstärkten Haarausfall oder eingerissene Mundwinkel?
- Hast du Konzentrationsprobleme?
- Fühlst du dich oft erschöpft oder energielos?
- Ist diese Müdigkeit im Verhältnis übertrieben?
- Hast du am Abend oder in der Nacht das Bedürfnis, die Beine zu bewegen, weil sie sich seltsam anfühlen?
- Hast du in letzter Zeit weniger Lust auf Sex?
- Merkst du beim Training, dass nichts weiter geht?
- Hast du bei körperlicher Anstrengung vermehrt Atemnot oder Herzrasen?
- Wurde bei dir jemals Blutarmut festgestellt?
Wenn du zwei oder mehr Fragen mit ja beantworten musst, solltest du deine Werte überprüfen lassen.
Den Befund richtig lesen. Ein Eisenmangel wird über einen einfachen Bluttest festgestellt. Aber Achtung: Der Eisengehalt im Blut ist wenig aussagekräftig, der ist nur eine Momentaufnahme. Viel wichtiger sind der Ferritin-Wert, das ist das Eisenspeicher-Protein, und der Transferrin-Wert, das Eisentransport-Protein. Offiziell besteht ein Mangel, wenn der Ferritin-Wert auf unter 12 sinkt. Doch SpezialistInnen halten diese Zahl für viel zu niedrig. Die sollte bei mindestens 30 oder sogar 50 liegen, damit man sich im Normbereich bewegt. Ideal ist es, wenn der Ferritin-Wert zwischen 100 und 200 liegt, dann ist unser Körper gut versorgt. Besonders viel Eisen benötigen übrigens Schwangere, Frauen die stillen und Leistungssportlerinnen. Auch Vegetarierinnen sind öfter betroffen, da unser Stoffwechsel Eisen aus Fleisch besser aufnehmen kann.
Spinat und Blutwurst. Doch wie fülle ich meine Speicher? Das geht natürlich über die Ernährung. Viel von dem Spurenelement enthalten ist in Spinat, Nüssen, Kürbiskernen, Vollkornbrot, Petersilie, Tofu, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Steak und rotem Fleisch, Leber, Blutwurst oder Miesmuscheln. Prinzipiell kann unser Körper Eisen aus tierischen Produkten besser aufnehmen als aus Pflanzen. Allerdings dauert es einige Wochen oder sogar Monate, bis die Werte wieder normal sind. Keine Option für Frauen mit einem starken Mangel, eher geeignet dafür, den Eisenwert aufrecht zu erhalten.
Kapsel oder Infusion? Bei leichtem bis mittlerem Mangel bietet sich der Griff zur Kapsel an. Allerdings muss man dabei auf hochwertige Produkte achten, die das Eisen erst im Darm freigeben. Im Magen wäre es sinnlos. Also lieber zum teureren Produkt greifen, z. B. von Pure, Biogena oder Ökomed. Es kann allerdings Nebenwirkungen geben wie Übelkeit, Durchfall, Verstopfung oder sehr dunkler, grünlich-schwarzer Stuhlgang. Die Aufnahme kann außerdem durch bestimmte Lebensmittel wie Milchprodukte oder Schwarztee gehemmt werden, diese also nicht gleichzeitig oder zeitnah mit den Kapseln verzehren. Vitamin C erhöht dagegen die Aufnahme. Wer schnell und effizient Eisen braucht, greift am besten zur Infusion. Die wird ambulant verabreicht, das Eisen geht ohne Verlust direkt ins Blut. An sich ist das ungefährlich, in ganz seltenen Fällen kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Deshalb ist es wichtig, dabei unter ärztlicher Aufsicht zu sein. Bei einem offiziellen Mangel wird die Infusion sogar von der Krankenkasse bezahlt. Ansonsten bewegen sich die Preise bei rund 250 Euro. Ärztinnen und Ärzte in ganz Österreich, die sich mit Eisenmangel auskennen und auch Infusionen geben, findest du auf eisencheck.at.
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