Am 7. Juli wirkt sie im Stift Göttweig beim Konzert "Klassik unter Sternen" mit. Garanca: "Der Ort hat einfach eine gewisse Energie. Wenn ich dort ankomme, ziehe als erstes immer die Schuhe aus und laufe dann barfuß durch die Wiesen, um diese Energie aufzunehmen. Außerdem hat man von diesem Berg einen wunderbaren Blick. Man sieht die Welt da unten und fühlt sich wirklich von den Engelchen beschützt. Für mich ist es eine Ruheoase und ich bin süchtig nach Stille."
Auf die Frage, wie groß denn der Druck für eine Sängerin sei, einerseits Termine möglichst früh zu fixieren, aber andererseits dann auch Gefahr zu laufen, absagen zu müssen, meint Garanca: "Ich finde es manchmal schon sehr schwierig, so weit vorauszuplanen. Woher kann ich denn wissen, was mit mir im Februar 2014 passiert? Aber natürlich tut es mir für das Publikum leid, wenn ich es enttäuschen muss. Professionelle Opernsänger sind beinahe die einzigen, die ohne jegliche Verstärkung über das Orchester kommen müssen. Ich kann meine Krankheiten wirklich nicht in meinen Urlaub bestellen. Als Sänger hat man nicht nur eine Stimme, sondern auch andere Organe im Körper. Eine Aufführung abzusagen ist für mich als Sängerin natürlich ein Trauma."
Trotzdem ist bereits jetzt fix: 2011 wird Garanca mit Anna Netrebko in New York und an der Wiener Staatsoper in "Anna Bolena" zu sehen sein. Die Rolle der Giovanna Seymour war eine ihrer ersten während des Studiums. Und bedeutet für die Blondine so etwas wie eine Zeitreise zurück. "Vor allem freut es mich, mit Anna hier zu singen. Wir beide finden, dass unsere Stimmen wahnsinnig gut zusammen passen", sagt Garanca, die seit kurzem stolze Besitzerin eines Führerscheins ist. Und sie schüttelt noch mehr Pläne aus der Tasche: "Eine Familie, Regie studieren, und in zehn Jahren die Amneris in Verdis Aida singen."
KLICKEN: Elina Garanca in Bildern!
Redaktion: Petra Klikovits