Am Weg in die Arbeit, nach Feierabend, am Wochenende und beim Mittagessen zwischendurch - ständig checken wir via Smartphone oder Computer unsere Mails.
Doch diese ständige Erreichbarkeit hat negative Konsequenzen für unsere Gesundheit, wie eine britische Studie der Loughborough University
nun zeigen konnte!
Im Rahmen zahlreicher Untersuchungen und Befragungen stellte man fest, dass das Lesen und Versenden von Emails den Blutdruck, die Herzrate sowie den Spiegel des Stresshormons Cortisol deutlich erhöht.
Bei der Untersuchung von Verwaltungsmitarbeitern konnten die Forscher ermitteln, dass 83 Prozent gestresst sind, wenn sie Emails bearbeiten. Dieser Stress stieg sogar noch rasant an, sobald gleichzeitig telefoniert wurde. Obwohl eine einzelne Email in etwa gleich viel Stress auslöst wie ein Telefonanruf oder ein Gespräch mit Kollegen, hatten Emails einen größeren Effekt. Warum? Weil über den Tag verteilt deutlich mehr Emails bearbeitet, als Telefonate geführt werden.
Irrelevante Emails
Die Tests ergaben zudem, dass irrelevante Emails als besonders strapazierend empfunden werden, da sie bei der Arbeit unterbrechen oder eine unmittelbare Antwort erfordern.
Der einzige "beruhigende" und "positive" Effekt resultierte aus Emails, die sich auf eine abgeschlossene Tätigkeit bezogen.
Ein Grund für diesen Anstieg des Stressniveaus liegt darin, dass das menschliche Gehirn generell nicht auf Multitasking ausgerichtet ist. Zwar ist es ohne weiteres - bei den anderen mehr, bei den anderen weniger - möglich, kurzzeitig mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bedenken, doch sollte diese Belastung dauerhaft bestehen bleiben, kommt es zu starker Gereiztheit und belastendem Stress.
Prioritäten
Interessant ist auch, dass die Forscher herausfanden, wie und warum der Stress reduziert wird. Sofern Mitarbeiter eingehende Emails in Ordnern nach Prioritäten sammeln ließen, fühlten sie sich besser, da somit das Gefühl von Kontrolle erzeugt werden konnte.

Phantom-Alarm
Zudem stellte eine Untersuchung der Kingston University
fest, dass auch der permanente Blick in den Briefkasten Stress erzeugt - egal ob neue Emails eingetroffen waren oder nicht.
Dieses Phänomen nennen die Forscher "Phantom-Alarm". Dieser tritt dann auf, wenn Emails in der Freizeit oder während eines Gesprächs gelesen werden. Dass letzteres ist nicht nur unhöflich ist, sondern auch noch den Stresslevel deutlich ansteigen lässt, steht wohl außer Zweifel.
Konzentration
Außerdem haben Emails eine negative Auswirkung auf unsere Konzentration und Leistungsfähigkeit, da wir durch das "Email-Checken" von der aktuellen Tätigkeit abgelenkt werden, somit mehr und leichter Fehler passieren und in der Folge die gesetzten Tagesziele nicht erreicht werden.
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