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Festivalsommer: 7 Gründe, warum Festivals gar nicht so super sind!

Eine olfaktorische Mischung aus Schweiß, Urin und Kotze, Jugendliche, die gerade ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol machen und in dein Zelt speiben und die völlige Kapitulation vor jeglichen Hygienestandards - Musikfestivals können eine grausame Erfahrung sein. Findet zumindest unsere Redakteurin.

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Festivalsommer: 7 Gründe, warum Festivals gar nicht so super sind!

Diese Outfits würden wir für das Festival übrigens nicht empfehlen

© Photo by Aranxa Esteve on Unsplash

Wir wollen jetzt wirklich keine Spielverderberinnen sein und wären wir nicht alle weit über 20, gäbe es diesen Artikel zugegebenermaßen vermutlich auch nicht, aber hier sind wir. Hier sind wir und sagen mit all unserer jahrelangen Nova Rock-, Frequency-, Southside- und Urban Art Forms-Erfahrung: Musikfestivals sind eigentlich ziemlich überbewertet. Zumindest, wenn dort tagelang gecampt werden muss. Glaubst du uns nicht? Wir haben 7 triftige Gründe, warum wir auf ein mehrtägiges Festival mittlerweile verzichten und uns lieber ins gemütliche Hotelbett kuscheln, wenn's doch mal zum Übernachten wird...

7 Gründe, warum Festivals überbewertet sind

1. Die Organisation & der Aufbau von Zelt und Pavillon

Eigentlich fängt es ja schon VOR dem Festival an. So ein Ausflug braucht nämlich Organisation - immerhin geht es tagelang an den Rand der Zivilisation. Wer bringt das Zelt mit? Wer fährt mit dem Auto? Wer sorgt für das Trockeneis? Wie viele Knabernossi sind genügend Knabernossi für drei Tage Festival und Campingplatz? Hat man es dann endlich bis auf den Zeltplatz geschafft kommt gleich die nächste Aufgabe: Wer baut Pavillon und Zelt auf? Es ist wie bei einer Gruppenarbeit: Einer macht und vier schauen zu.

2. Der Festival-Style

Instagram lässt uns glauben, dass es eine gute Idee sei, mit Federboas, fuzikleinen, weißen Häkeltops und dem schweineteuren Jumpsuit am Festival herumzutänzeln. Es tut uns Leid, deine Illusionen zu zerstören, aber: Wir sind hier nicht in der kalifornischen Wüste, sondern irgendwo in der Pampa Österreichs. Was das heißt: Du wirst drei Tage lang im fleckigen und ausgewaschenen XXL-Shirts deines Freundes und einer abgeranzten Jeansshorts aus 2002 herumstolpern. Außerdem wirst du die meiste Zeit einen Regenponcho tragen - auf den vermutlich schon jemand von hinten draufgekotzt hat - und viel zu große Gummistiefel.

So wirst du garantiert nicht aussehen. Zumindest nicht lange. Sorry.

3. Die Zeltplatznachbarn

Egal wie du es drehst und wendest - du wirst vermutlich die schlimmsten Zeltnachbarn des ganzen Festivals links und rechts neben dir haben. Sie werden es supercool finden, um fünf Uhr früh Helene Fischer auf Maximallautstärke neben deinem Zelt zu spielen und vermutlich früher oder später ihr Zelt mit deinem verwechseln und mehrfach über eure Campingsessel stolpern

4. Der Alkohol

Wir wiederholen uns noch einmal: Wir wollen wirklich keine Spielverderberinnen sein und auch wir trinken gerne mal unsere paar Spritzer. Aber gerade bei Festivals machen viele Jugendlichen ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol. Und das kann anstrengend sein. Spätestens ab Tag zwei sieht man an jeder Ecke speibende Jugendliche, am Zeltplatz spielen sich Dramen ab, weil X im Suff mit Y statt mit Z geschmust hat und überhaupt gleicht alles irgendwann eher einem Trauerspiel. Also bitte tut uns einen Gefallen mit, und nehmt euch zumindest genug Wasser mit. Auch wenn's schwerer zu tragen ist.

5. Die Menschen

Auf einem Festival triffst du allerhand verschiedene Menschen. Und das kann wunderschön sein: Die Jungeltern, die noch einmal was erleben wollen, die eben angesprochenen 15-Jährigen, die zum ersten Mal für ein paar Tage nicht von der Mama gezwungen werden, vor dem Schlafen gehen Zähne zu putzen, die Dreadlock-Hippies, die Typen, die nur wegen der einen finnischen Metalband am Festival sind, die 50plus-Gruppe, die es noch einmal wissen will. Und dann noch die vielen Deutschen, die sich 24/7 an einem miesen Wiener-Dialekt versuchen. Das alles kann wunderschön sein. Ist aber an Tag drei irgendwann nervig. Irgendwann will man nicht mehr mit jedem Typen auf Best Buddy machen, mit denen man in freier Wildbahn nie ein Wort wechseln würde. Irgendwann will man wieder der anti-soziale Mensch sein, der man tief drin im Herzen ist.

6. Die Hygienestandards

Wir haben keine genauen Zahlen und wollen sie auch gar nicht erst recherchieren. Hier geht es nämlich einzig allein um die gefühlte Wahrheit, und die sieht folgendermaßen aus: Am Festival kommen auf 1000 Menschen ein Dixi-Klo und null Duschen. Was das für die Geruchsbelastung heißt, könnt ihr euch ungefähr denken. (Und für die Chance, in diverse Fäkalien zu steigen - mit deinen Flip-Flops.) Auch Deos scheinen am Festivalgelände verboten zu sein und spätestens nach dem dritten Konzert hast du die stinkende DNA von 50 Menschen an dir kleben. Weil die Schlange bei den Duschen aber gleichtzeitig derart lange ist, wirst du dich drei Tage lang im überhitzten Zelt mit Babyfeuchttüchern abreiben und deinen Trockenshampoo-Konsum in die Höhe fahren. Es ist OK. Aber grausig. Irrsinnig grausig.

7. Das Wetter

Österreich. Österreich ist unberechenbar. Auch was das Wetter anbelangt. In den paar Tagen wirst du also vermutlich ein Sommergewitter, einen nie dagewesenen Hurrikan und 37 Grad im Schatten erleben. Während du in einem Zelt haust. Was das heißt? Am ersten Tag wird es in dein Zelt regnen, alles ist feucht-warm und du versuchst vergebens, deinen Schlafsack am Zeltdach zu trocknen. Er wird mehrfach in den Gatsch fallen und irgendwann wirst du aufgeben. Am zweiten Tag werden dir dank Sturmwarnung alle deine Habseligkeiten um die Ohren fliegen und du hast Glück, wenn du am Ende mit all deinen Campingsesseln nach Hause fährst. Fürs nächste Jahr nimmst du dir fest vor, mehr Heringe zur Befestigung des Zeltes mitzunehmen. Trotz des vielen Regens wird es aber an allen Tag spätestens ab sieben Uhr früh unerträglich heiß in deinem Zelt sein. Alles ist kaputt, alles ist grausig - und du schwitzt.

Du willst nicht auf uns hören? Dann sieh dir zumindest unsere ULTIMATIVE FESTIVAL-PACKLISTE an, damit du für alle Eventualitäten gerüstet bist!

Themen: Reise,
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