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Flüstern Sie ihm was! „Männerflüsterin“ Regina Swoboda verrät, wie's funktioniert

Ihr Mann trägt sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch – davon träumt wohl jede Frau. Die Realität sieht meist anders aus. Männerflüsterin Regina Swoboda verrät, wie Sie von Ihrem Mann alles kriegen!


Flüstern Sie ihm was! „Männerflüsterin“ Regina Swoboda verrät, wie's funktioniert
© Ursula Dornberger-Düren

Frauen wünschen sich eine erfüllende Beziehung, harmonisch und romantisch. Vor allem in längeren Partnerschaften ist jedoch oft die Luft heraußen: Aus Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit werden Unachtsamkeit und Rechthaberei. Ist der Alltag schuld daran, dass die Freude am Zusammensein verschwindet? Sind Mann und Frau einfach zu verschieden? Oder gar nicht für dauerhaftes Glück geschaffen?

Doch, meint die deutsche Coachin Regina Swoboda, 49, die sich auf dieses Thema spezialisiert hat: „Wir Frauen haben zwar alles mögliche gelernt, nur nicht, wie wir mit Männern umgehen sollen.“ In ihren Seminaren ( www.maennerfluesterin.de ) verrät die vierfache Mutter, welche Worte es braucht, um vom Partner all das zu bekommen, wonach wir uns sehnen. Und gibt in WOMAN Tipps, wie wir den perfekten Mann (wieder-)bekommen...

WOMAN: Wie müssen Frauen denn mit Männern reden, um von ihnen Wünsche erfüllt zu bekommen?

Swoboda (lacht) : Nun, da ha-be ich ein ganzes Buch darüber geschrieben („Die Raffinesse einer Frau“, Kösel-Verlag , € 16,95)! Kurz gesagt geht es darum, dass es für Männer wichtig ist, gebraucht zu werden. Die Frau von heute zeigt dem Mann jedoch, dass sie alles allein kann: umsiedeln, Reifen wechseln … Männer haben aber dieses „Gebenwollen“ in sich. Sie wollen Frauen glücklich machen können, ob materiell oder körperlich. Und sie wollen anerkannt werden.

WOMAN: Frauen doch auch...

Swoboda: Natürlich. Aber die Nuancierung ist eine andere: Frauen wollen sich verstanden fühlen – Männer wollen sich akzeptiert fühlen. Sie wollen okay sein, so, wie sie sind. Mit Kindern gelingt das Frauen auch. Wenn die Kleinen etwa eine Vase zerbrochen haben, geben Frauen ihnen trotzdem das Gefühl, dass sie geliebt werden.

WOMAN: Und warum tun wir das bei den Männern nicht?

Swoboda: Beim Kind fließt die Liebe leichter, da verzeiht man schneller. Aber an sich sind Frauen sehr spürig und nehmen viele Details wahr – deshalb fällt ihnen relativ schnell auf, was man bei Männern verbessern könnte. Die Herren sind in ihren Bedürfnissen und Wahrnehmungen viel anspruchsloser.

WOMAN: Sie beziehen sich auf das Motto „Männer wollen Sex, Frauen wollen Liebe“?

Swoboda (lacht) : Frauen wollen auch Sex! Und Männer wollen auch eine Beziehung haben! In jedem Menschen wohnt die Sehnsucht nach Verschmelzung, Hingabe, Nähe, Vertrauen. Männer sind diesbezüglich allerdings viel hilfloser. Sie wissen nicht, wie sie diese Dinge erreichen können, und lassen sich dadurch oft nicht gern auf Bindungen ein. Frauen können mit ihrem Einfühlungsvermögen den Männern Beziehung „beibringen“.

WOMAN: Also sind wieder vor allem die Frauen fürs partnerschaftliche Glück zuständig.

Swoboda: Es bringt ja nichts, wenn Frauen mit ihren Freundinnen über die Männer schimpfen. Sie müssen selbst Verantwortung dafür übernehmen, was sie wollen! Und Frauen haben eben mehr Talent zur Kommunikation, sind intuitiver, nachgiebiger und weicher. Männer sind die Krieger, die das umsetzen, was Frauen möchten.

WOMAN: Müssen wir uns für erfüllte Liebe de-emanzipieren?

Swoboda ( schmunzelt) : Nein, das hat nichts damit zu tun, dass Frauen zurück an den Herd müssen oder keine männlichen Berufe ergreifen sollen. Es gibt männliche und weibliche Energien – und Frauen sollten keine männlichen kopieren, sondern trotz ihrer Weiterentwicklung Frau bleiben.

WOMAN: Wie müssen wir also mit Männern reden, damit sie verstehen, was wir wollen?

Swoboda: Auf sanfte Art – allerdings konkret und direkt. Frauen reden oft um mehrere Ecken herum. Das verstehen Männer nicht, sie brauchen klare Ansagen. Wichtig dabei ist, dass Instruktionen, Fragen oder Bitten nicht als Beschwerde oder aus einer Opferhaltung heraus kommuniziert werden, sondern aus Klarheit und Stärke.

WOMAN: Etwas konkreter, bitte.

Swoboda: Die meisten Frauen leben in einer Bedürftigkeit, mit der Einstellung: „Ich brauche jemanden, um glücklich zu sein.“ Nun wollen Männer die Frauen zwar glücklich machen, aber nicht glücklich machen müssen. Der erste Schritt ist daher, zu lernen, mit sich selbst glücklich zu sein. Dieses Glück strahle ich dann auch aus. Und wo schon etwas ist, kommt nach dem Gesetz der Anziehung immer mehr dazu.

WOMAN: Mit sich selbst glücklich zu sein – wie stellt man das an?

Swoboda: Frauen müssen zuerst wieder ihre Weiblichkeit entdecken. Darunter verstehe ich Freude, Kreativität, Verspieltheit, Entspannung und Leichtigkeit. Sich mit seinem Körper verbunden fühlen, einfach Spaß daran haben, weiblich zu sein, sich schön zu fühlen – unabhängig davon, welche Figur man hat. In dieser Entspannung kann man sich seiner Wünsche und Sehnsüchte wirklich bewusst werden, sich selbst kennen lernen.

WOMAN: Zwischen Job, Kindern und Haushalt ist es aber oft nicht so einfach, sich zu entspannen.

Swoboda: Stimmt. Wir könnten natürlich – und das tun wir auch oft – die Zähne zusammenbeißen oder mit der Brechstange unsere Vorstellungen erzwingen. Das tut uns aber nicht gut. Deshalb müssen wir die Männer dafür gewinnen, uns zu unterstützen – wovon insgesamt alle profitieren.

WOMAN: Was üben Sie mit den Frauen also in Ihren Seminaren?

Swoboda: Ich führe zuerst mit jeder Teilnehmerin ein kleines Interview, um herauszufinden, was sie braucht, um sich lebendig und in ihrer Kraft zu fühlen. Danach führen die Frauen miteinander solche Gespräche, um zu erkennen, wann man selbst in seine eigene Stärke kommt und wie man den anderen dahin führen kann. Der nächste Schritt ist dann, zu lernen, wie ich meinen Partner gewinne, mich zu unterstützen.

WOMAN: Bitte ein Beispiel.

Swoboda: Nehmen wir eine Frau, die für ihr Leben gern tanzen geht und zuhause einen Tanzmuffel hat. Bei mir lernt sie, ihre Wünsche so zu kommunizieren, dass der Mann versteht, dass ein solcher Kurs für sie die reinste Freude wäre. Nun kann es natürlich sein, dass er ihre Interessen absolut nicht teilt. Dann muss er nein sagen dürfen, ohne dass die Frau beleidigt ist. Dann heißt’s, gemeinsam andere Lösungen zu finden, also entweder allein oder mit einer Freundin einen Kurs zu besuchen. Es geht darum, dem Mann gegenüber klar und offen zu bleiben, in der Haltung und im Ton. Und nicht die Position „ich habe verloren“ einzunehmen. Recht haben und gewinnen wollen zerstört jede Beziehung.

WOMAN: Machtspiele gibt’s ja in vielen Partnerschaften. Wie lassen sie sich vermeiden?

Swoboda: Recht haben wollen ist sehr menschlich, in jeder Kultur – wir führen Kriege deswegen! Bei Frauen ist es auch eine Form von negativem Stolz – daher sollten sie das Ego mal hintanstellen! Ein weiterer Beziehungskiller sind Erwartungen – Frauen sollten diese einmal aufgeben! Es bringt auch nichts, ständig zu versuchen, den Mann irgendwohin zu bekommen. Auch wichtig: Nicht nur die eigene Sicht der Dinge als richtig ansehen, sondern das Vertrauen in den Partner haben, dass er das schon auf seine Weise richtig macht. Wenn man das schafft, tritt diese bedingungslose Liebe ein – und plötzlich macht der Mann Dinge gern, weil er sie freiwillig tun kann.

WOMAN: Klingt einleuchtend, ist aber in der Praxis wohl ein längerer Umsetzungsprozess.

Swoboda: Natürlich. Aber die Seminarteilnehmer bekommen eine Art Kompass, wie sie sich das in ihr Leben holen können, was sie brauchen. Ich biete auch ein begleitendes Tele-Coaching an, bei dem Frauen mit den Werkzeugen, die sie von mir in die Hand bekommen haben, trainieren können. Also klare Sprache, Anerkennung, Nachgeben.

WOMAN: In Ihrem Buch nennen Sie das „Machen Sie ihn zum König, damit er Sie zur Königin macht“...

Swoboda (lacht) : Das ist dann die Krönung! Deswegen ist es auch das letzte Kapitel, da geht es um vollendete Hingabe. Das hat aber bitte nichts mit Schwäche zu tun, es ist die höchste Form, wie Frauen die Männer stark machen können. Auch für mich ist das ein ständiger Prozess. Erst vor kurzem war wieder eine Situation, in der sich mein Mann mit unseren Kindern so verhalten hat, dass ich das nicht gut fand und ihn dafür kritisiert habe. Er hat mich zur Seite genommen und gemeint: „Es schwächt mich, wenn du mich kritisierst. Ich tu das bei dir auch nicht. Versuche mal das, was ich mache, aus dem Blickwinkel her-aus zu betrachten, dass ich das Beste will!“ Das hat mich sehr berührt. Das heißt nicht, dass man nichts sagen darf. Aber es macht einen großen Unterschied, ob ich ihn anrede in der Vorstellung „Ich muss da etwas reparieren, nur mein Weg ist richtig“. Oder ob ich das aus dem Vertrauen und der Akzeptanz heraus mache, dass mein Mann sich bei seinem Handeln etwas denkt.

WOMAN: Schafft man ein solches Verständnis in jeder Beziehung?

Swoboda: Gemeinsame Wertvorstellungen, wie beispielsweise Treue, müssen natürlich schon passen. Zu mir kommen viele Frauen, die schon das Handtuch werfen wollen. Ich lehre sie, offen zu bleiben, nicht ständig mit dem imaginären Werkzeugköfferchen unterwegs zu sein und reparieren zu wollen. Im Fühlen zu bleiben, beobachten, wahrnehmen und zuhören. Gerade wenn wir jemanden gut kennen und wissen, wie er ist, sollte man immer wieder neu hinschauen und auch nachgeben. Denn wer nachgibt, der führt.

Interview: Petra Mühr

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