Die Arbeitsgruppe der Frauen bei den amerikanischen Demokraten hatte vor der wichtigen "Rede zur Lage der Nation" dazu aufgerufen, dass alle Damen in Weiß erscheinen sollen. Und so geschah es dann, dass zahlreiche weiß gekleidete Frauen der Rede des US-Präsidenten Donald Trump beiwohnten. Erstaunlicherweise waren auch sie es, die an bestimmten Stellen der "State of the Union" aufsprangen und heftig applaudierten - doch das war nicht wirklich als Kompliment für den US-Präsidenten gedacht.
Vielmehr feierten sich die Frauen selbst. Denn aufgesprungen waren sie, als Trump von dem Frauenwahlrecht sprach, das heuer auch in den USA seinen 100. Jahrestag feiert. Das war auch der Grund, warum die Demokratinnen in Weiß erschienen waren. Denn Weiß ist nicht nur traditionell die Farbe der Gegner Trumps, sondern auch die Farbe der Suffragetten-Bewegung, die das Frauenwahlrecht maßgeblich mitgestaltet hat.

Und nicht nur die Damen im Publikum trugen die starke Farbe. Auch die mächtigste Demokratin von allen - jene Frau, die Trump in den letzten Monaten gezeigt hatte, was eine starke Opposition ist - trug Weiß. Nancy Pelosi saß hinter dem Präsidenten und kommentierte seine Rede mit kühlen oder enttäuschten Blicken.
Doch auch sie machte ihm unmissverständlich klar, welche Teile der Rede sie billigte. Zum Beispiel applaudierte sie heftig, als Trump von der Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, sprach. Der Präsident wiederum drehte sich zu ihr um und nickte verständnisvoll. Dieser Moment stand sinnbildlich für die Aufhebung des sogenannten "Shutdowns" der Haushaltskasse. Dieser hatte ungefähr 35 Tage angehalten und resultierte schließlich in der Niederlage Trumps.

Im Endeffekt hatten die DemokratInnen die Rede zur Lage der Nation clever dazu genutzt, auf sich aufmerksam zu machen. Sei es mit ihren weißen Outfits oder ihrer lautstarken Reaktion auf bestimmte Teile der Rede. Und auch Trumps Tochter Tiffany trug Weiß, wobei da nicht sicher ist, ob sie damit ein politisches Statement setzen wollte...

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