Es ist wie ein Kribbeln, flattrig und bunt und jedes Mal anders: Der Orgasmus. Er ist aber noch viel mehr. In ihrem wunderbaren, preisgekrönten Buch Bonk: Alles über Sex - von der Wissenschaft erforscht führt Mary Roach, US-Kolumnistin und Autorin zahlreicher populärwissenschaftlicher Werke, fantastische und kuriose Fun-Fakten über den Höhepunkt an.
Neun Fakten über den Orgasmus:
Nicht nur der Weg über die Genitalien führt zum Höhepunkt. Da der Orgasmus nicht mehr (aber auch nicht weniger!) als ein Reflex unseres Nervensystems ist, kann er auch über Körperteile, die nicht direkt mit den Keimdrüsen verbunden sind, ausgelöst werden – etwa unser Knie. In einer umfassenden Fallstudie ist etwa von einer Frau die Rede, die jedesmal beim Zähneputzen zum Orgasmus kam. Ob der heftigen Reaktion befürchtete sie, von Dämonen befallen zu sein und stieg auf Mundhygiene mit Gurgelwasser um.
Spooky. Zartbesaitete überspringen diesen Punkt bitte. Für alle anderen: Radiologen gelang der Nachweis, dass bereits ein Fetus in der Gebärmutter masturbieren kann.
Der kleine Tod. Nicht umsonst nennen die Franzosen den Höhepunkt auch "La petit mort". Denn das Orgasmus-Zentrum liegt entlang der Spiralnerven an der sogenannten "Sacralnervenwurzel". Stimuliert man diese Gegend sehr gezielt mit einer Elektrode, so löst dies einen Orgasmus aus. Und das sogar bei bei Toten (die für Gehirntot erklärt wurden, aber deren Herz noch schlägt).

Ein Höhepunkt kann Mundgeruch verursachen. Wie eklig. Etwa eine Stunde nach dem Laken-Kampf und optimaler Stimulanz kann im Atem einer Frau ein leichter Geruch nach Samen nachgewiesen werden. Wie Samen riechen? Wir sind uns nicht sicher, aber würden sagen: Sehr unterschiedlich.
Orgasmus gegen Schluckauf. Könntet ihr mit Schluckauf Sex haben? Wir stellen uns das Gehickse eher als Stimmungskiller vor. Dabei kann unangenehmes Schluckauf durch den Höhepunkt unterbunden werden. Berichtet zumindest eine britische Studie. Zum Glück bleibt uns ja auch die Selbstbefriedigung...
Orgasmus für Fruchtbarkeit. Schon im späten 19. Jahrhundert waren Gynäkologen überzeugt davon, dass viele Orgasmen die Wahrscheinlichkeit der Empfängnis heben. Ihre These: Die Gebärmutter saugt die Spermien regelrecht ein um das Ei zu besamen. Ganz falsch lagen sie damit nicht: Die Muskelkontraktionen einer Frau bei einem Orgasmus erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung, da sie die Bewegung der Spermien zur Gebärmutter unterstützen.
Von Schweinebauern und Vibratoren. Manche Borstenvieh-Pädagogen arbeiten tatsächlich mit Vibratoren und stimulieren die Vagina des weiblichen Zuchtviehs (etwa unter Zuhilfenahme von Vibratoren), während sie Eber-Spermien infiltrieren. So wird die Chance der Befruchtung erhöht.
Orgasmus inside. In einem Forschungslabor wurde ein Versuch mit einer an einem Phallus befestigten Kamera gestartet, um zu erforschen, was während des Höhepunkts in der Vagina vor sich geht. Der entstandene Film ist bislang noch nicht auf YouTube aufgetaucht. Zum Glück.
Samen-Weitschuss. Sexualforscher Dr. Alfred Kinsey wollte in einem Experiment erforschen, wie weit der männliche Samen spritzen kann. Dazu mussten sich die Probanden in einer Reihe aufstellen und ejakulieren. Der Gewinner-Schuss: Unglaubliche 2,40 Meter.
Kommentare