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Gebärmutterhalskrebs: Symptome, Heilung und HPV-Impfung

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8 min
Grafik einer Gebärmutter

©iStock
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Gebärmutterhalskrebs ist ein bösartiger Tumor, der aus verändertem Gewebe des Gebärmutterhalses entsteht. Wir erklären euch, was jede Frau darüber wissen sollte, um Symptome rechtzeitig zu erkennen.

Ja, wir wissen, es gibt schönere Dinge als zur Vorsorgeuntersuchung zur Gynäkologin/zum Gynäkologen zu gehen. Regelmäßige Abstriche sind aber unglaublich wichtig! Unterleibskrebs ist (nach Brustkrebs) weltweit eine der häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen bei Frauen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen von Unterleibskrebs:

  • Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

  • Gebärmutter(körper)krebs (Endometriumkarzinom)

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist ein bösartiger Tumor des Gebärmutterhalses (Cervix uteri) und weltweit der zweithäufigste bösartige Tumor bei Frauen.

Frauen zwischen 35 und 55 Jahren sind am häufigsten von Gebärmutterhalskrebs betroffen, allerdings können Krebsvorstufen schon bei 20- bis 30-jährigen Patientinnen auftreten.

Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs

Folgende Risikofaktoren gibt es für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs:

  • zunehmendes Alter

  • Übergewicht

  • längerfristige Einnahme von Östrogenen ohne Gabe von Gestagen

  • frühe Menarche und/oder spät einsetzende Menopause

  • Diabetes mellitus II

  • Rauchen

  • Stoffwechselstörung mit Fettleibigkeit (metabolisches Syndrom)

  • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom), bei dem zahlreiche Eierstockzysten vorliegen und diese zu Unfruchtbarkeit führen können

  • Brustkrebserkrankung

  • eine seltene Erbkrankheit (Hereditary Non-Polyposis Colorectal Cancer Syndrome, kurz HNPCC-Syndrom), die zusammen mit Dickdarmkrebs auftritt

Symptome von Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs bildet sich in der Regel völlig unauffällig und ohne Schmerzen. Nur gelegentlich können leichte Schmierblutungen auftreten. Symptome treten meist erst dann auf, wenn die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten ist. Dann kommt es zu fleischwasserfarbigem, süßlich riechendem, schleimig-eitrigem Ausfluss, unregelmäßigen, abnormen vaginalen Blutungen und Kontaktblutungen beim Geschlechtsverkehr.

Typisch sind auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und im Bereich des Beckens. Ist das Karzinom in das umliegende Gewebe eingewachsen, können Darm- oder Blasenbeschwerden wie Druck, blutiger Urin, Blut im Stuhl, Harnwegsinfekte und Rückenschmerzen auftreten. Eine ungewollte und unerklärliche, deutliche Gewichtsabnahme kann ein Anzeichen einer fortgeschrittenen Krebserkrankung sein.

Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung

In Österreich kann jede Frau einmal im Jahr zu einer kostenlosen zur Vorsorge zu ihrer Frauenärztin/ihrem Frauenarzt gehen. Wichtigste Untersuchung zur Krebsfrüherkennung ist ein einfacher Zellabstrich vom Gebärmutterhals, der PAP-Test. Er dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals aufzuspüren. Damit steigt die Chance, Krebsvorstufen zu erkennen und behandeln zu können – noch bevor Gebärmutterhalskrebs entsteht.

Jährlich werden in Österreich ungefähr 900 Fälle von invasiven Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, ungefähr 300 Frauen sterben jährlich an dieser Erkrankung. In den letzten 50 Jahren kam es zu einer Reduktion der Sterblichkeit in den entwickelten Ländern. Dies ist hauptsächlich auf Krebsfrüherkennungsprogramme zurückzuführen.

HPV-Impfung

Die WHO schätzt, dass etwa 18 Prozent der Krebserkrankungen weltweit auf chronische (persistierende) Infektionen mit Viren, Bakterien oder Parasiten zurückzuführen sind. Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitete Viren, mit denen sich sowohl Männer als auch Frauen infizieren können. Mehr als zwei Drittel der Menschen (Männer, Frauen – auch Kinder) infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV – ohne dass sie es wissen oder bemerken.

Die Übertragung von HPV erfolgt am häufigsten durch sexuellen Kontakte. HPV kann aber auch durch einfache (Haut-)Kontakte übertragen werden (z. B. auch in seltenen Fällen bei der Geburt durch Übertragung von Mutter auf das Kind). In Europa sind die Typen 16 und 18 die häufigsten onkogenen (krebserregenden) HPV-Typen, die zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu Gebärmutterhalskrebs, Vaginakrebs und Krebs der Vulvalippen, Penis- und Analkrebs sowie zu Krebsformen im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes führen können.

Die Österreichische Krebshilfe spricht eine klare Empfehlung für die HPV-Impfung ab 9 Jahren für jedes Geschlecht aus und seit März 2024 ist die HPV-Impfung bis zum 30. Lebensjahr gratis (derzeit befristet bis Ende 2025).

Was ist Gebärmutterkörperkrebs?

Bei Gebärmutterkörperkrebs handelt es sich um eine bösartige Neubildung des Gebärmutterkörpers. Am häufigsten sind Frauen nach den Wechseljahren davon betroffen. Tumoren, die in der Schleimhaut des Uterus entstehen, sind die häufigste Form (über 90 Prozent) des Gebärmutterkörperkrebses. Es gibt aber auch andere, seltenere Krebsformen, die ihren Ursprung in der Muskelschicht des Uterus haben (Uterussarkome).

Symptome von Gebärmutterkörperkrebs

Blutungen nach der Menopause (postmenopausale Blutungen) sind das häufigste Symptom von Gebärmutterkörperkrebs. Auch Veränderungen und Abweichungen der gewohnten Blutungsdauer und -stärke vor der Menopause kommen als frühe Anzeichen eines Karzinoms infrage.

Wird ein Endometriumkarzinom im Frühstadium entdeckt, sind die Heilungschancen sehr gut. Wie beim Zervixkarzinom stellen auch hier Schmerzen im Unterbauchbereich und eine ungewollte und unerklärliche Gewichtsabnahme eher Spätsymptome dar. Alle oben genannten Symptome sollten ärztlich abgeklärt werden.

Früherkennung von Gebärmutterkörperkrebs

Für das Endometriumkarzinom gibt es keine Methode zur Früherkennung (Screening) bei beschwerdefreien Frauen. Deshalb ist es besonders wichtig, bei jeder auffälligen Blutung zur Frauenärztin/zum Frauenarzt zu gehen, um diese abzuklären. Das gilt vor allem für Frauen nach den Wechseljahren. Wird der Gebärmutterkörperkrebs frühzeitig erkannt, kann er in der Regel gut behandelt werden.

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