Die Pillen-Skepsis wird immer größer: In den letzten Jahren stiegen so viele Frauen auf hormonfreie Verhütungsmittel um wie noch nie. Hormonspritze, Anti-Baby-Pille, Pflaster oder Hormonspirale – mit den Nebenwirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln will nur noch ein Teil der weiblichen Bevölkerung leben müssen. Doch neben der Kupferspirale, dem Diaphragma oder dem Kondom soll bald eine neue Verhütungsmethode den Markt erobern: Eine kleine Gel-Kapsel, die vor dem Sex in die Vagina eingeführt wird, soll vor ungewollter Schwangerschaft schützen. Und wie es aussieht, könnte sich dieses Mini-Ding tatsächlich durchsetzen.
Eine Gel-Kapsel als Verhütungsmittel: Wie soll das gehen?
Erfunden wurde die Verhütungskapsel von „OUI“, einem Unternehmen, das von Frederik Petursson Madsen, Dr. Thomas Crouzier und Dr. Ljudmila Katchan gegründet wurde. Vor dem Geschlechtsverkehr soll die Gel-Kapsel also wie ein Tampon eingeführt werden. Innerhalb einer Minute löst sich diese auf und das enthaltene Gel reagiert auf molekularer Ebene mit dem Zervixschleim. Dieser Vorgang verstärkt die Barriereeigenschaft des Schleims, was bedeutet, dass Spermien keine Chance haben vorzudringen. „Anstatt eine neue Barriere hinzuzufügen, könnten wir möglicherweise die eigene Barriere der Natur verstärken“, erklärt Frederik Petursson Madsen.
Die Kapsel soll übrigens weder für die Frau, noch für den Mann spürbar sein. Und das Beste: Nach dem Geschlechtsverkehr muss die Kapsel, die sich bereits aufgelöst hat, nicht entfernt werden. Sie wird mit dem eigenen Ausfluss irgendwann mitausgespült. Einziges Manko: Vor dem Sex müsste man sich ein paar Sekunden Zeit nehmen, die Kapsel einzuführen (hat man ja auch beim Benutzen eines Kondoms, oder?).
Seit zwei Jahren arbeiten die Forschenden bereits an der Verhütungs-Kapsel. In ein bis zwei Jahren sollen erste Studien mit Frauen durchgeführt werden. Für alle, die bereits die Hand am Geldbörserl haben und bereit sind, sich dieses Ding sofort zu besorgen, eine kleine Enttäuschung: Die Gel-Kapsel wird – wenn sie den Studien standhält – erst in ca. fünf Jahren auf den Markt kommen.
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