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Test: Ich habe mir die Haare selbst geschnitten – mit Hilfe eines YouTube-Tutorials...

Das letzte Mal, als sich unsere Redakteurin die Haare selbst geschnitten hat, war sie Studentin – und ziemlich pleite. Jetzt hat sie es wieder versucht...

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Haare schneiden

Ob das gut ausgehen wird?

© iStock

Haare? Etwas, was man eigentlich wirklich dem Profi überlassen sollte. Haarwirbel, Haarstruktur, Haardicke, Gesichtsform - es gibt so viele Dinge, die es zu beachten gibt, bevor man sich an einen Haarschnitt wagt. Das wollte ich mit 23 nicht glauben, habe mir auf Amazon professionelle Haarscheren besorgt und machte mich ans Werk. Das Endergebnis? Ich verwechselte die Effilierschere mit der normalen und musste daraufhin mit einem unfreiwilligen Undercut leben.

Habe ich daraus gelernt? Eigentlich ja schon. Kurz nach diesem Vorfall führte mich das Schicksal zu meinem Lieblings-Friseur und ich legte nie wieder selbst Hand an. Kurz vorm Corona-Lockdown entschloss sich der jetzt aber, seinem Handwerk den Rücken zu kehren und lieber Musik zu machen. Dass ich mich wirklich für ihn freue, kann ich leider nicht behaupten. Seither bin ich nämlich in eine tiefe Haar-Krise gefallen.

Seit fast einem Jahr laufe ich nun mit einer Nicht-Frisur auf meinem Schädel herum, trage meine Haare nur noch zusammengebunden und schaffe es doch nicht, mir einfach einen neuen Friseursalon zu suchen. Und dann fielen mir beim Putzen meine guten alten Haarscheren in die Hände...

Wie du dir die Haare selbst schneidest - ohne Katastrophe

Damit ich aber nicht wie beim letzten Mal wieder heulend vorm Spiegel sitzen und mein missglücktes Werk betrachten müsste, habe ich dieses Mal gut recherchiert. Nach Stunden auf YouTube und professionellen Tipps von HairstylistInnen, fühlte ich mich bereit, meine mittlerweile wirklich langen Haare wieder auf Schulterlänge zu kürzen.

Das habe ich gelernt, als ich mir selbst die Haare geschnitten habe

Diese Tipps solltest du vorweg beachten, wenn du überlegst, deine Haare selbst zu schneiden:

  • Schneide deine Haare nur selbst, wenn es unbedingt sein muss.
  • Schneide immer weniger als du eigentlich willst.
  • Besorge dir auf jeden Fall eine ordentliche Friseurschere.
  • Grundsätzlich solltest du deine Haare daheim lieber trocken schneiden - vor allem bei lockigem Haar.
  • Mit einem Dreifachspiegel hast du einen perfekten Rundum-Blick auf deine Haare – das macht das Schneiden einfacher.
  • Haare besser in viele, recht dünne Strähnen abteilen.
  • Gutes Licht

Solange du nicht übermütig wirst und langsam und bedacht an die Sache gehst, funktioniert ein simpler Schnitt zuhause eigentlich ganz gut. Ich habe mich insgesamt von guten sechs Zentimetern verabschiedet. Aber in drei Schritten. Wenn du, wie ich, keine Stufen in deinen Haaren haben möchtest, kann ich dir folgende Technik empfehlen:

Spitzen selber schneiden - so geht's!

Mittelscheitel ziehen, Haare in zwei Hälften teilen und vorne über die Schulter legen. Zuerst mit einer Seite beginnen: Die Haare in der gewünschten Länge zwischen Zeige- und Mittelfinger nehmen und die Spitzen unterhalb der Finger abschneiden. Wichtig: Nur mit der Scherenspitze Schnitt für Schnitt schneiden. Den Vorgang auf der anderen Seite wiederholen. Checke immer wieder die Länge, um Asymmetrien vorzubeugen. Mit dieser Technik habe ich mich dann langsam immer weiter nach oben getastet.

Bob als DIY-Projekt?

Wer aber von der Langhaar-Pracht zum Bob will, sollte auf jeden Fall zum Profi. Auch wenn die Trend-Frisur simpel aussieht, braucht der perfekte Bob sanfte Abstufungen in den Haarlängen, die wir als Laien einfach nicht hinbekommen. Überhaupt sind Kurzhaarschnitte nur etwas für Fortgeschrittene. Kurze Haare verzeihen keine Fehler. Kanten und Stufen sind sofort sichtbar. Wer sich einen perfekten Kurzhaarschnitt wünscht, sollte also besser auf den Friseurtermin warten.