Ungefähr 200-mal sind wir in unserem Leben erkältet. Husten , Schnupfen , Kopfschmerzen und Fieber stehen auf dem Programm. Wie aber kann man sich wirksam vor Infekten schützen? Was hilft, wenn man die ersten Anzeichen spürt? Und welche der folgenden Fragen Verkühlungen betreffend stimmen wirklich?
Beugt eine Grippeschutzimpfung Erkältungen vor?
Nein. Die Grippeimpfung schützt nur vor dem aktuellen Influenzavirus - also vor der echten Grippe und nicht vor Erkältungen , auch wenn diese gerne als grippale Infekte bezeichnet werden. Idealerweise sollte die Impfung bis November durchgeführt werden. Der Impfschutz tritt bereits ein bis zwei Wochen nach der Impfung ein. Grippehochsaison ist meistens von Jänner bis Februar. Allgemeinmedizinerin Dr. Doris Gapp: "Bei Risikogruppen wie älteren Leuten, Kindern, Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie Schwangeren und allen, die viel mit diesen Personengruppen zu tun haben, macht die Impfung schon Sinn.
Kann man Erkältungsviren mit Desinfektionsmitteln abtöten?
Nein. Leider überleben die Viren sowohl den Kontakt mit Alkohol als auch den mit Seifenlösungen. Allerdings können sie mit Seife und Wasser abgespült werden. Studien zeigen, dass häufiges Händewaschen die Gefahr von Atemwegserkrankungen um fast die Hälfte senken kann. Beachten Sie: Richtiges Händewaschen dauert so lange wie zweimal "Happy Birthday singen.
Werden Verkühlungen nur durch Husten und Niesen übertragen?
Ja und nein. Erkältungsviren werden über winzig kleine Tröpfchen verbreitet, die beim Husten und Niesen in die Luft gesetzt werden. Allerdings können diese auch auf den Händen der Erkrankten sitzen, wenn die Betroffenen etwa beim Niesen die Hand vor den Mund gehalten haben, und beim Händeschütteln weitergegeben werden. Auf glatten Oberflächen überleben sie bis zu drei Stunden. Übrigens: Um beim Husten und Niesen nicht von den Tröpfchen "getroffen zu werden, muss der Abstand zum Erkrankten mindestens fünf Meter betragen.
Sollte man in der Erkältungszeit Menschenmassen ganz meiden?
Nein. Wo viele Menschen sind, ist zwar auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass mehrere erkältete Personen darunter sind. Allerdings schafft es ein gesundes Immunsystem locker, mit einer solchen Belastung umzugehen, und profitiert sogar noch davon. Denn es wird dabei auch trainiert. Abgesehen davon geht von einer häufig frequentierten Türklinke eine höhere Gefahr aus als von einer Menschenansammlung.
Sollte man, wenn man krank ist, so viel Vitamin C wie möglich konsumieren?
Nein. Der Körper kann große Mengen Vitamin C nicht speichern und scheidet diese unverarbeitet wieder aus. Der tägliche Bedarf einer Frau liegt bei 100 mg. Wer also Grippemittel mit Vitamin C einnimmt, muss nicht noch zusätzlich Unmengen von Vitamin-C-haltigem Gemüse und Früchten essen. Wer es gerne natürlich mag: Reichhaltige Vitamin-C-Lieferanten sind Sanddornbeere (gibt es als Saft im Drogeriemarkt), Petersilie, Brokkoli, Paprika, Spinat, Kiwi und Zitrusfrüchte.
Bekommt man Erkältungen nur, wenn es kalt ist?
Nicht ausschließlich, aber öfter. Man kann sich auch im Sommer verkühlen, aber in der kalten Jahreszeit passiert es leichter. Allgemeinmedizinerin Dr. Doris Gapp: "Die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und mindert deren Barrierefunktion. Deswegen sollte man die Räume regelmäßig lüften, und zwar nicht einmal lange, sonst kühlt der Raum zu sehr ab, sondern lieber stoßweise. Auch das Aufstellen nasser Wäsche hilft, die Luftfeuchtigkeit zu erhalten.
Sind Antibiotika ein wirksames Mittel gegen Erkältungsviren?
Nein, denn Antibiotika wirken gar nicht. Sowohl eine Erkältung als auch eine echte Grippe werden von Viren übertragen. Antibiotika bekämpfen Bakterien. Es kann aber sein, dass noch eine bakterielle Infektion wie z. B. eine Bronchitis hinzukommt, weil der geschwächte Körper es nicht schafft, diese Keime abzuwehren. Dann wären zusätzlich Antibiotika notwendig. (Lesen Sie auch: Risiko Überdosierung bei rezeptfreien Schmerzmitteln )
Hausmittel bei Erkältung: Das hilft!
In Studien geprüft: Diese Rezepte aus Omas Küche haben sich zu Recht etabliert.
Milch mit Honig
Einen Teelöffel Honig in ein Glas zimmerwarme Milch einrühren. Den Honig nicht auf über 40 Grad erhitzen, um die positiven Wirkstoffe nicht zu zerstören.
Honig hat eine antibakterielle Wirkung, was man genau zu dieser Jahreszeit gut nutzen kann. Honigmilch ist ideal gegen Schnupfen, ein spezielles Honig-Essig-Gemisch stoppt Halsweh sofort: 1 TL Honig in warmes Wasser rühren und 2 EL Essig beimengen. Dann schluckweise trinken.
Wickel
Der gute alte Wickel ist ideal bei Halsweh: Topfen wirkt entzündungslindernd, schmerzhemmend und abschwellend. Rezept: 250 g Topfen auf ein dünnes Tuch streichen, erwärmen und lauwarm um den Hals legen. Erst entfernen, wenn der Topfen bröselig ist. Auch gut: Zwiebelwickel, weil er ätherische Öle enthält. Dazu Zwiebel in Olivenöl anrösten, in ein Tuch geben, auf den Hals legen. Lindert auch Hustenreiz und Ohrenweh.
Hühnersuppe
Da lohnt es sich, frisch zu kochen! Hühnersuppe wirkt antibakteriell und ist das perfekte Anti-Erkältungs-Mittel. Wichtig: Hühnerfleisch mit Knochen kochen!
Rezept: 1 Suppenhuhn, ein TL Salz, 1 Bund Suppengrün, 2 Lorbeerblätter, 5 Pfefferkörner, 1 Zwiebel, 4 Karotten, 2 Stängel Petersilie; Einlage: 200 g Fadennudeln. Zwiebel halbieren, Suppengrün würfeln, mit dem Huhn und den restlichen Zutaten in den Topf geben, mit Wasser auffüllen, 1-2 Stunden köcheln lassen. Huhn in mundgerechte Stücke schneiden, Nudeln kochen, in der abgeseihten Brühe servieren.
Auch eine Vitalsuppe hilft.
Salzspülung
Abschwellender Nasenspray mit Salzwasser. Rezept: Eine Messerspitze Salz in einen Viertelliter warmes Wasser einrühren. Mit Pipette einträufeln.
Lichtlampen
An grauen Herbst- und Wintertagen kann man den Körper mit einer Lichtlampe stärken. Licht sorgt für positive Stimmung und - extrem wichtig - für erholsamen Schlaf!