Normalerweise dauert es 15 Jahre von der Entwicklung eines Impfstoffes bis zur tatsächlichen Verwendung. Die Forschungen zur Entwicklung von Corona-Impfstoffen laufen allerdings in Rekordgeschwindigkeit. Derzeit befinden sich mehrere Substanzen im letzten Stadium der klinischen Prüfung. Der österreichische Virologe Florian Klammer ist in den USA tätig und geht davon aus, dass erste Impfstoffe sogar noch in diesem Jahr auf den Markt kommen werden.
In einem Artikel im Fachmagazin "Nature" schreibt er sogar von "effektiven und sicheren Impfstoffe in einigen Monaten" und nennt bereits Firmen (Moderna, Pfizer und AstraZeneca), deren Impfstoffe die notwendige Schutzwirkung gegen das Coronavirus aufweisen. Erweisen sich diese als sicher, könnten sie in den USA und Europa lizensiert werden.
Studien unterbrochen
Wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden unterbrach der Pharmakonzern AstraZeneca seine Studien. Allerdings könnten die Wirkstoffe künftig durch andere mit wenigeren Nebenwirkungen ersetzt werden, erklärt Kramer.
Weitere Unsicherheitsfaktoren festgestellt
Die Impfstoff-Kandidaten werden intramuskulär verabreicht, was zur Produktion von Antikörpern führt, die die Lunge schützen, weniger aber die Schleimhäute der oberen Atemwege. "Das führt vielleicht zu Vakzinen, die Personen zwar vor einem symptomatischen Verlauf schützen, es aber noch erlauben, dass das Virus weitergegeben wird", räumt der Virologe ein. Die Übertragungswahrscheinlichkeit wäre vermutlich trotzdem reduziert, so Kramer. Wie lange eine wie immer geartete Impfung effektiv schützt, wisse man nicht, so der Virologe.
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