Kostenlos Schminke und Kleidung zugeschickt bekommen, begehrter Gast auf Events sein und in manchen Fällen sogar einen ganzen Urlaub bezahlt bekommen, nur weil man eine große Fangemeinde auf Social Media hat. Ein Urlaub gegen ein Foto – das ist das Leben der Influencer – zumindest der Teil, den man als Fan sieht. Auf viele Außenstehende wirkt das Leben der neuen Meinungsmacher mühelos, als würden sie nicht wirklich arbeiten, als sei Influencer sein kein richtiger Job. Einmal hübsch in die Kamera grinsen und schon häufen sich die Goodies bei der DHL-Packstation und wollen bitte abgeholt, abfotografiert und beworben werden.
So einfach ist es aber nicht. Was viele Menschen nicht wissen ist, dass man, um Influencer zu werden, eine Reihe an Fähigkeiten mitbringen und diese auch gezielt einsetzen muss. Einen Instagram- oder YouTube-Account gründen kann jeder, ihn aber pflegen, mit Inhalten bespielen und aufrecht erhalten erfordert nicht nur viel Zeit, sondern auch Durchhaltevermögen. Ein Influencer ist in erster Linie seine eigene Marke, sein eigener PR-Mensch, sein eigner Marketing-Manager. Er ist Fotograf, Videograf, Grafiker, Social Media und Community Manager und Autor. Und zu guter Letzt ist ein Influencer nahbar. Er ist das Mädchen oder der Junge von nebenan. Er ist eine Person, mit der man sich identifizieren kann. Ein guter Influencer bringt all diese Fähigkeiten mit und kann sie zu seinen Gunsten einsetzen.
Und wie genau funktioniert das?
Was muss man tun, um Influencer zu sein? Lisa von Meine Version hat beim WOMAN Storytelling Sommercamp Tipps gegeben, die wir sofort für euch zusammengetragen haben.
Fokus setzen
Um Erfolg als Influencer zu haben, sollte man sich im Vorhinein überlegen, welche Nische man belegen möchte. Wichtig ist es, sein eigenes Ding zu machen und nicht das zu kopieren, was alle anderen machen. Von 50 Influencern haben 40 genau das gleiche Sujet gepostet. Sei nicht die 41., die ein Avocado-Brot postet.
Wenn man Fotos auf Instagram hochlädt, sollte man sich vorher informieren, welche Hashtags zum eigenen Thema passen und welche Hashtags oft verwendet werden. Einen Mix aus beiden unter die eigenen Fotos setzen, damit diese bei anderen Nutzern erscheinen.
Traut euch
Für all die Schüchternen unter euch, die es hassen öffentlich zu sprechen – Newsflash – ihr müsst diese Angst überwinden. Influencer reden mit ihren Followern so, als seien es die eigenen Freunde. Das Gute ist, online ist das viel einfacher als offline. Man kann sich nämlich immer vorstellen, dass man mit seinen echten Freunden spricht.
Wichtig ist es präsent zu sein und sich dabei nicht selbst zu verlieren. Meinungsmacher sind nur so erfolgreich, weil ihre Follower sich mit ihnen identifizieren, wenn man sich aber nie zeigt, oder nie mit ihnen interagiert, ist es schwierig, eine Verbindung aufzubauen.

Content kreieren
Habt ihr eine Nische gefunden, ist es an der Zeit Content zu kreieren. Ob in Form von Fotos, Artikeln, Kurzgeschichten oder Videos, wichtig ist es, für sich selbst zu tun und nur dann zu posten, wenn man auch wirklich damit zufrieden ist. Postet nie etwas, nur weil ihr euch gezwungen fühlt, eure Follower zu unterhalten. In erster Linie müsst es für euch tun.
Technisch solltet ihr darauf achten, dass ihr eine einheitliche Bildsprache habt. Passen eure Bilder visuell zueinander? Sind eure Bilder mit demselben Filter bearbeitet? Sind eure Videos ähnlich bearbeitet oder heben sie sich in der Bearbeitung komplett voneinander ab? Warum haben Serien immer einen Vorspann? Ein solches Stilmittel erzeugt Wiedererkennungswert. Wollt ihr Vlogger sein, solltet ihr euch auch überlegen einen Vor- und Abspann einzubauen. Wollt ihr doch lieber nur Fotos und kurze Geschichten teilen. Selbst dann sollten eure Fotos wiedererkennbar sein. Der Schlüssel zum Erfolg ist Konsistenz.

Engagement
Von nichts kommt nichts. Natürlich könnt ihr eure Fotos und Videos teilen, aber ohne bei anderen zu liken und zu kommentieren, wird niemand wissen, dass es euch gibt und wer ihr seid! Verteilt also Herzchen an Outfits, Urlaubsbildern und Pärchenfotos. Stellt wichtige Fragen, die zur Caption passen und spammt andere Accounts nicht nur mit unnötigen Kommentaren, wie „Toll“ und „Schön“ zu. Seid aktiv! Social Media ist ein Geben und Nehmen. Ihr könnt nicht nehmen, ohne vorher selbst etwas zu geben.
Nur ein YouTube-Channel oder Blog zu haben, reicht nicht aus. Ihr müsst euch durch Social Media vermarkten. Macht euch Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest Accounts, befüllt sie und seid präsent. Das ist die mühsamste Arbeit, aber sie trägt die meisten Früchte. Niemand wird einfach so auf euch aufmerksam. Erst durch die tägliche Portion Social Media Inspo wird jemand auf euren Blog- oder Vlog springen und dort hängen bleiben, sofern die Inhalte auch gut sind.
Werdet selbst aktiv
Könnt ihr bereits ein Wachstum bei euch beobachten? Glaubt ihr, dass ihr bereits groß genug, für Kooperationen mit Kunden seid? Dann werdet selbst aktiv und schreibt potenzielle Partner an, schickt Agenturen eure MediaKits mit euren Statistiken und wartet ab. Irgendwann werden die ersten Eventeinladungen eintrudeln. Geht dorthin, vernetzt euch und tauscht euch mit anderen Bloggern aus.
Das WOMAN Storytelling Sommercamp findet in Kooperation mit der Storytelling-Agentur "Page-84" und "L’Oréal Paris" statt.
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