Die Arbeitswelt, wie wir sie heute kennen, ändert sich rasant. Heute kommt man nicht mehr ins Büro, um seine Stunden abzuarbeiten, sondern interagiert mit Freelance-Teams, die in aller Herren Länder sitzen und arbeiten. Statt einer Aufgabe bewältigt man nun fünf, statt Kontinuität sind projektbezogene Flexibilität und Kreativität gefragt.
Wunderbare Voraussetzungen für Frauen in Führungspositionen, die mit komplexeren Aufgaben, Vernetzung und unterschiedlichen Arbeitsweisen erwiesenermaßen besser zurechtkommen als Männer, die meist nur den geraden Weg zum Erfolg kennen (individuelle Abweichungen freilich möglich).
Damit wir aber unsere Chancen in diesen Zeiten des Wandels wahrnehmen und uns für Höheres empfehlen, hat Top-Managerin Jaleh Bisharat, Marketing-Chefin von oDesk, einem US-Jobportal für Freelancer, in einer Kolumne für die Huffington Post die sieben goldene Tipps zum Erfolg für Frauen zusammengestellt:
Werde zur Marke.Jeder Mensch hat die Möglichkeit, zur Marke zu werden. Denken wir nur kurz an die Labels, die wir alleine in unserem Büro verteilen. Da gibt es den "genialen Digital-Künstler", den "verkopften Nerd", den "korrekten Erbsenzähler", die "ehrgeizige Performerin", die "durchsetzungsfähige Powerfrau". Egal, ob diese Trademarks positiv oder eher negativ besetzt sind – sie lassen vor unseren Augen ein Bild entstehen und werden mit der Person und ihren Eigenschaften verknüpft. Nun überleg' einmal: Welcher Markenslogan würde zu dir passen – oder besser: Welchen hättest du denn gern? Wie sollen dich andere wahrnehmen und was sollten sie dich nach einem ersten Treffen in vier Worten beschreiben? Mach' es wie in der Werbung. Suggeriere anderen, wer du sein willst. Wenn du dich für deinen persönlichen Claim entschieden hast, dann nutze ihn und promote ihn vor deinem Publikum: Auf Facebook, Xing, LinkedIn oder Twitter.
Fokussiere auf die wichtigen 20%.Hast du schon einmal von dem Pareto-Prinzip gehört? Der auch unter dem Namen 80/20-Regel geläufige Grundgedanke: Perfektion ist unproduktiv. Für das Berufsleben entscheidend ist vor allem die Tatsache, dass die Erwartung, 50 Prozent Aufwand seien auch für 50 Prozent Ergebnis verantwortlich, falsch ist. Vielmehr sind nur 20 Prozent dessen, was wir tun, für 80 Prozent unseres Erfolges ursächlich. Der Rest der Tätigkeiten - sei es im Büro oder an der Maschine - bringt nur noch wenig ein. Nur ein Beispiel: In Meetings wird die übergroße Mehrheit der Entscheidungen in kurzer Zeit getroffen. Um den Rest wird ewig lange diskutiert. Der Beschlüsse-Output ist dann jedoch eher gering. Das bedeutet nun nicht, dass du Läppschi machen kannst. Aber du kannst dich und dein Team immer wieder hinterfragen: "Ist diese Arbeit Teil der 20 Prozent? Oder verzetteln wir uns gerade und arbeiten nicht mehr so effizient?"
Entscheide dich für Menschen.Das erklärt sich am besten anhand eines Beispiels, das Top-Managerin Jaleh Bisharat gibt: "Nach meinem Studium hatte ich zwei Job-Angebote. Das eine versprach sehr viel Geld. Das andere wurde wesentlich schlechter bezahlt - doch in dieser Firma, einer Apple-Tochter, arbeiteten lauter spannende, innovative Menschen. Es war eine harte Entscheidung, doch ich traf sie zugunsten der kreativen Company. Heute würde ich sagen, dass das meinen Lebensweg entscheidend verändert hat. Ich konnte dort nicht nur von den Besten lernen, es wurden auch zahlreiche Team-Mitglieder zu Legenden im Silicon Valley. Die ich nun sehr gut kannte." Merke: Wenn du mit brillanten Menschen zusammenarbeitest, können sich neue Türen öffnen und Chancen ergeben.
Bilde dich weiter!Normalerweise schließt man eine Ausbildung ab und startet dann den Job. Heutzutage werden immer neue Skills gefragt, muss man stets mit neuen Anforderungen, Plattformen, Technologien zurechtkommen. Egal wie erfahren du bist: Höre niemals auf, dich weiterzubilden. Frag' in deinem Unternehmen nach Fortbildungsmassnahmen, Coachings oder vertiefe dich selbst in unterschiedliche Themengebiete. Experten sind nach wie vor gefragt – aber sie müssen auch ein wenig mehr zu Generalisten werden...
Du hast Lösungen, keine Probleme.Nichts stoppt auf dem Weg zum Erfolg mehr als das Hadern mit Problemen. Auch hier ein Beispiel: Wenn du als Führungskraft drei Menschen mit einer Aufgabe betraust und sie bei der Ausführung dieser auf ein Problem stoßen... Zwei davon melden das Problem sofort – und fragen dich, wie sie nun weiter vorgehen sollen. Der dritte Mitarbeiter kommt womöglich erst einen Tag später, bringt aber dafür die Lösung des Problems mit. Wem würdest du einen Job geben? Es ist gut, auf Hindernisse schnell aufmerksam zu machen. Aber erfolgreiche Menschen finden proaktiv eine Lösung.
Suche Talente ... überall.Dieser Tipp richtet sich vor allem an Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Müssen deine Mitarbeiter wirklich alle vor dir am Schreibtisch sitzen? Welchen Unterschied (außer, dass du sie beobachten kannst) macht das wirklich? Zählt nicht eigentlich das Ergebnis ihrer Leistung – egal, wann und wo sie sie erbringen? Flexible Arbeitszeiten und -Plätze sind in unserer neuen Arbeitswelt nichts Besorgniserregendes mehr. Auch die Zusammenarbeit mit Freelancern kann dir neue Inputs bringen oder Kosten sparen. Vielleicht benötigst du einen Designer nicht den gesamten Monat über – sondern nur projektbezogen für vier Tage im Monat... Denk mal darüber nach!
Sei ein guter Teamleader.Du bist immer nur so gut wie dein Team. Such' dir die Leute, mit denen du zusammenarbeitest, gut aus und setze sie ihren Talenten entsprechend ein. Vor allem aber: KOMMUNIZIERE. Studien haben ergeben, dass in Teams, die über Schnitt erfolgreich arbeiten, nicht nur ein angenehmes, weil respektvolles Klima herrscht – sondern auch große Transparenz über die gemeinsam zu erreichenden Ziele und Anforderungen. Ebenfalls wichtig: Klares Feedback und Belohnungen für herausragende Leitung.
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