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Keine Luft unter der Maske? Arzt testet Sauerstoffgehalt mit 6 Masken an sich selbst

Masken gehören mittlerweile zu unserem Alltag, denn sie sollen unsere Umgebung vor einer Ansteckung in der Corona-Zeit schützen. Viele wollen sie jedoch nicht tragen, weil sie damit zu wenig Luft bekämen. Eine Ausrede, die dieser Arzt wohl einmal zu oft gehört hat...

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Keine Luft unter der Maske? Arzt testet Sauerstoffgehalt mit 6 Masken an sich selbst
© twitter.com/DrZeroCraic

Dr. Maitiu O Tuathail bekam immer wieder die Aussage zu hören, dass Menschen in der aktuellen Corona-Pandemie keinen Schutzmasken tragen wollen, da sie damit schlechter atmen könnten. Abgesehen davon, dass es tatsächlich Krankheitsbilder gibt, die einen vom Tragen des Mund-Nasen-Schutzes entbinden, wollte der junge praktische Arzt dazu den Gegenbeweis antreten.

Er wollte mit einem Selbstversuch beweisen, dass Gesichtsmasken keineswegs den Sauerstoffgehalt senken, und filmte sich, wie er dafür gleich sechs Stück auf einmal aufsetzte.

Dazu veröffentlichte der Ire ein kurzes Video, welches ihn neben einer Maschine zeigt, die die Sauerstoffsättigung im Blut misst. Mit einem Monitorclip über dem Zeigefinger setzt Tuathail eine medizinische Einwegmaske auf. Dann noch eine. Und noch eine. Am Ende des Clips trägt der Arzt sechs Masken im Gesicht, während die Zahlen am Display konstant bleiben - der Sauerstoffsättigungsgrad schwankt leicht zwischen 98 und 99 Prozent.


Schlechter atmen mit Schutzmaske?

Warum aber haben dann viele das Gefühl schlechter atmen zu können? Wie in der Frage schon vorformuliert - es ist ein Gefühl. Und damit Kopfsache. Unter der Maske wird es durch das eigene Ausatmen wärmer und feuchter. Und dieses Gefühl ist eher negativ besetzt. Um wirklich gesundheitsschädlich zu sein, müsste im Vorfeld die Lunge durch eine Erkrankung signifikant eingeschränkt sein.

Weniger Sauerstoff und mehr CO2 im Blut beim Tragen einer Maske?

Zudem kursieren vor allem in sozialen Netzwerken Fehlinformationen, dass man beim Tragen einer Maske verstärkt CO2 und weniger Sauerstoff aufnimmt, da man die ausgeatmete Luft einatmen würde. Aber dass Masken aus Papier oder Stoff zu einem erhöhten CO2-Anteil im Blut führen könnten, wurde bereits mehrfach wissenschaftlich widerlegt. CO2 ist ein Gas, das nicht im Stoff hängen bleibt und es kann leicht durch die Maske hindurchströmen. Mit jedem Mal Atem holen kommt wieder ausreichend frische Luft in die Lungen.

Denn schließlich sind die Masken ja dafür da, dass der oder die Tragende grobe Partikel beim Sprechen, Husten oder Niesen nicht "in den Raum schleudert", und so nicht über Tröpfcheninfektion andere Menschen ansteckt. Auf den Gasaustausch von Sauerstoff oder CO2 haben die Masken hingegen keinen Einfluss.

Der Fremdschutz ist damit also gegeben und auch wissenschaftlich nachweisbar: Wenn ein Infizierter oder eine Infizierte eine Maske trägt, ist die Übertragung auf Gesunde dadurch eingeschränkt. Daher sind die Masken vor allem in geschlossenen Räumen sinnvoll oder wenn die Abstandsregel schwer einzuhalten ist.

Kommentare

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David Copperfield lässt grüßen. Kein Abfall nach 1:10 min. Welch Wunder. Manche halten die Luft länger an ohne, dass der O2-Gehalt des Blutes abfällt. Wenn Sie seriöse Ergebnisse wünschen, wenden Sie sich an den Blutspendedienst des Roten Kreuzes. Wer regelmäßig Blut spendet weiß, dass der O2-Wert bei allen Teilnehmern niedriger als gewöhnlich ist. Hier wird die MNB jed. mind. 0,5 Std. getragen.

Jörg B.

Ich gehe regelmäßig alle 2 Monate zur Blutspende und habe trotzdem eine Sättigung von 98 -99 Prozent

Gunnar L.

Ich bin zufällig auf diesen Artikel gestoßen und spreche diesem Arzt seine Fachkompetenz ab. CO2 Konzentration in Raumluft wird mit Hilfe eines Kapnometer gemessen. Das, was er macht ist die Messung des Sauerstoffpartialdrucks mit Hilfe eines Pulsoximeters. Zu erkennen, dass er einen Sensor am Finger befestigt, statt eines Schlauches im Atmungsbereich unter der Maske.