Man könnte argumentieren, dass es ein wenig extrem ist, die Empfängnis (oder eben die Empfängnisversuche) des gemeinsamen Kindes detailiert auf Instagram zu dokumentieren. Aber wie in allen Lebensbereichen, die tabuisiert oder einfach nicht sichtbar sind, hilft es den Betroffenen, sich gegenseitig zu bestärken und auszutauschen. So begann auch Breanna Lockwood Anfang 2019, auf ihrem Instagram-Account intensiv über das Thema künstliche Befruchtung zu schreiben.
Warum ihr Insta-Blog in den Fokus der Öffentlichkeit rückte (sie hat über 42.000 FollowerInnen), hat aber nichts mit ihrer eigenen Schwangerschaft zu tun. Stattdessen ist ihre 51-jährige Mutter schwanger geworden und trägt jetzt das Kind ihrer Tochter Breanna aus.
"Der größte Unterstützer in meinem Leben gibt uns unseren größten Segen. Meine schöne Mutter trägt ihr erstes Enkelkind, Aaron und mein leibliches Kind, als Leihmutter!", schrieb Lockwood unter das virale Foto. Und: "Mit 51 Jahren trotzt sie der Natur und lässt die Reproduktionswissenschaft alt aussehen. Denn sie ist eine von nur einer handvoll Leihmüttern in den USA, die ihr eigenes Enkelkind zur Welt bringen wird."
Um überhaupt das Kind austragen zu können, hatte die Mutter einige gesundheitliche Testungen über sich ergehen lassen müssen, schrieb Lockwood in einem anderen Beitrag. Und eigentlich hatten ihr die MedizinerInnen davon abgeraten, ihre Mama überhaupt in Betracht zu ziehen, zumal die Grenze für eine Leihmutter beim Alter von 45 Jahren liege. Doch sie seien überzeugt gewesen, dass dieser Möglichkeit zumindest eine Chance zu geben. Und dann habe ihre Mutter in allen Tests überragend gut abgeschnitten – zur Überraschung vieler!
Mittlerweile steht nicht nur der Geburtstermin im November fest, sondern auch, dass das Baby ein Mädchen wird. Ihrer Mutter gehe es hervorragend, berichtet Lockwood auf Instagram. Nur eine starke Müdigkeit habe sie im ersten Trimester befallen. Von Übelkeit, Schmerzen oder anderen Schwangerschaftsproblemen keine Spur.
In einem anderen Posting antwortete Lockwood auf Nachrichten jener Personen, die nicht verstehen können, warum sie all das mit tausenden Fremden im Netz teilt: "Bevor ich meine Reise begann, hätte ich mir nie die Angst, den Herzschmerz und die Nächte vorgestellt, in denen ich wach liegen würde. Das kann man sich nämlich einfach nicht vorstellen, bis man in denselben Schuhen steckt. Als es mir dann selbst passierte, hatte ich das Gefühl, dass mich niemand verstehen würde." Vor allem, weil ab einem gewissen Alter die Frage nach dem Kinderwunsch zum Alltag gehört. Lockwood habe sich immer schon Kinder gewünscht und als es dann nicht klappte, habe sie das so fertig gemacht, dass die meisten sozialen Events und so das Thema Kinder vermied.
Den ersten Post (damals noch beim Versuch, das Kind mit künstlicher Befruchtung zu empfangen) ins Netz hinaus zu schicken, das fiel der jungen Frau sehr schwer. Doch als sie sich endlich traute, über ihren Weg zu sprechen, habe es sich angefühlt, als wäre eine Last von ihr abgefallen: "Jede Nachricht, die ich von Frauen erhalten habe, die ihre Geschichten teilen, erinnert mich daran, warum ich auf 'Post' geklickt habe. Ich suchte nach diesen Geschichten und klammerte mich an sie, um die Hoffnung nicht aufzugeben."
Kommentare
können Sie jeden plastischen Chirurgen fragen. Aber man muss bei der Frage trotzdem im Blick behalten, dass wir hier von zwei Eingriffen reden, die man bedenken muss.
Nach all dem was ich im Netz über den Kinderwunsch gelesen hab, muss gestehen, dass ich da anders ab als die vielen ungewollt Kinderlosen wäge, die bereit sind, sich Kinder sogar in den günstigen ukrainischen Kiwu-Kliniken zu kaufen, um Eltern zu werden: Menschen entscheiden sich schließlich ständig ganz legal aus viel trivialeren Gründen für medizinisch nicht notwendige, mehrstündige OPs, da
Natürlich können verdrängte Ereignisse wieder hochkommen und große Probleme machen. Vor so etwas ist man nie gefeilt, aber ich verneige mich tief vor den Pflegeeltern für diese Leistung, die sie in den ersten Jahren an ihre Grenzen gebracht hat.
damals dachte, da wäre alles verloren, da wäre es doch besser, sich eine Leihmutter in der Ukraine zu kaufen.
16 Jahre später traf ich die zwei zufällig wieder. Es ist echt erstaunlich was möglich ist. Laut Aussagen meiner Schwiegereltern und der Pflegeeltern leben sie inzwischen ein ganz normales Leben. Beide haben die Schule abgeschlossen, einen Beruf gelernt und wirken völlig unauffällig.
An diejenigen, die für Ado statt Leihmutterschaft plädieren: Ich habe solche Kinder kennengelernt. Zwillinge, die schwer sexuell missbraucht und brutal misshandelt wurden. Sie waren damals etwa vier oder fünf Jahre alt als sie zu einem meinen Schwiegereltern bekannten Paar kamen. Beide waren total verhaltensauffällig (schreien, schlagen, beißen, in die Hose machen). Ich muss zugeben, dass ich