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Feminismus 101: Diese Bücher musst du gelesen haben!

Feminismus ist in aller Munde. Gerade in den sozialen Medien merkt man: Es tut sich was! Mit diversen Hashtags wird zu einer kleinen Revolution aufgerufen. Es geht um Selbstliebe, Gleichberechtigung und den Kampf gegen das Patriarchart! Folgende Bücher liefern einen guten Einblick in die Thematik!

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Feminismus 101: Diese Bücher musst du gelesen haben!
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Sich als Feministin zu bezeichnen, ist mittlerweile schick geworden. Lena Dunham, Emma Watson, Miley Cyrus & Michelle Obama - sie alle machen es vor. Prominente schmücken sich mit dem Begriff und nehmen ihm langsam aber stetig das Altbackene. Teilweise wirkt es so schon fast wie ein kleiner Marketing-Kniff, eine Art Selbstvermarktung, ein bisschen politische Meinung, um seinen Marktwert etwas zu steigern, sich selbst etwas mehr Gesicht zu geben. So gesehen zum Beispiel auch bei der neo-royalen Meghan Markle, die noch immer damit hausieren geht, schon als 11-Jährige für Gleichstellung eingestanden zu haben. Gleichzeitig gab sie nun ihren Brotberuf auf, um ihren Prinzen heiraten zu können.

Fakt ist: Der Feminismus wird kommerzialisiert, er wird zu einem weiteren Hype der Popkultur. Lena Dunham verehren und GRLPWR-Shirts von Zara tragen ist schließlich recht einfach...und tut niemandem weh. Für Gleichberechtigung einzustehen sorgt schon lange für keinen Skandal mehr. Unangenehmere Themen kann man ja locker außen vor lassen. Bei all der Suderei muss man aber eben gleichzeitig sagen: Dieser Promifeminismus wäscht eben auch die andere Hand! Frauenpolitische Themen rücken mehr und mehr in den Mittelpunkt. Es wird darüber gesprochen. Es tut sich was. "Feministin " ist kein Schimpfwort mehr. Man denkt dabei nicht mehr automatisch an vehementen Männerhass und kringelige Achselhaare. Und das ist auch gut so!

Feminismus: Die ultimative Leseliste für alle Einsteigerinnen

Wer tiefer in das Thema eintauchen will, als ab und an einen #bodypositivity-Post auf Instagram zu liken, ist mit feministischer Literatur sehr gut beraten. Die schier unendliche Auswahl kann aber gerade für Einsteigerinnen etwas überfordernd sein. Wir stellen euch hier deshalb unsere Top 6 vor. Die Liste ist natürlich nicht vollständig, vielleicht kommst du so aber auf den Geschmack! Hier eine Mischung aus Klassikern und Büchern, die es bald werden:

Das andere Geschlecht

Simone de Beauvoir

Einer der Klassiker schlechthin und darf als Standardwerk wohl im keinen Gender-Kurs auf der Uni fehlen. Kein Buch, dass man in einem durchlesen muss, sondern die perfekte Nachtkasterl-Lektüre (oder auch Klo-Lektüre, if that's your style). Simone de Beauvoir untersucht in ihrem Buch das Bild der Frau in der Biologie und in der Psychoanalyse, beschreibt die täglichen Lebensbedingungen der Frau im Verlauf der Geschichte und beschäftigt sich auch mit den Mythen rund um das Thema der Frau. Sie kommt zu dem Schluss, dass das gender eben nicht angeboren, sondern anerzogen ist. Vor allem der Titel repräsentiert ihre Ansichten: Die Frau wird vom Mann, der sich als Absolutes, als Subjekt sieht, zum "anderen (zweiten) Geschlecht“, also de facto zum Objekt degradiert. Selbst 70 Jahre nach Erscheinen ist das Buch aktuell wie nie.

Wenn Männer mir die Welt erklären

Rebecca Solnit

Fun Fact: Die Amerikanerin Rebecca Solnit prägte das Wort "mansplaining", das beschreibt, wie Männer das Gespräch an sich rießen und einem ständig irgendwas erklären - ob man denn nun will oder nicht. Wenn Männer mir die Welt erklären dreht sich auch genau darum! In verschiedenen Essay behandelt die Autorin teils humorig, teils bestürzend das Phänomen des "Die Frauen haben ohnehin keine Ahnung-Manns", aber auch weitere Mechanismen des Sexismus. Man erkennt sich bei vielen Anekdoten selber und bei einigen Passagen merkt man: "Stimmt, so hab' ich das noch gar nicht betrachtet." Vermeintlich harmlose Übergriffe au Frauen werden teils gar nicht mehr als solche erkannt, weil sie als normal gelten.

Feminist Fight Club

Jessica Bennett

"Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen" - der Untertitel des Buches sagt eigentlich schon alles. Männer unterbrechen Frauen in Meetings besonders häufig. Sie machen sich auch gern die Ideen der Kolleginnen zu eigen. Und keinem Chef würde es jemals einfallen, einen männlichen Mitarbeiter Kaffee holen zu schicken. Nach wie vor müssen Frauen im Job gegen - oft subtilen - Sexismus kämpfen. Bennett macht dabei aber klar, dass Feminismus nicht bedeutet, gegen Männer zu arbeiten. Es geht darum den Sexismus und die Ungleichheiten selbst zu bekämpfen. Sehr witzig und charmant geschrieben - und mit vielen praktischen Tipps! Eine Arbeitsbibel!

Bitch Doktrin

Laurie Penny

Nur eines von Laurie Pennys Büchern, die man hier aufzählen könnte. Bitch Doktrin ist ein Band voller Essays, in dem sie zum Beispiel auch erklärt, warum es eben nicht reicht "Feminismus derzeit schick" zu finden. Penny ist die wohl angesagteste Stimme des Queerfeminismus - sie provoziert, ohne abzuschrecken und das vor allem dank ihrer pointierten, humorvollen Art, die sehr leicht zu konsumieren ist. Das Vorwort dieses Bandes hat Penny übrigens unter dem Schock der Trump-Wahl verfasst.

Bad Feminist

Roxane Gay

Wieder ein Essay-Band. Und vor allem die Kernaussage macht es für Einsteigerinnen zum perfekten Buch: Es ist völlig okay, nicht DIE perfekte Feministin zu sein. Gay nimmt einen auf die Reise mit, wie sie zur Frau und Feministin wurde, nimmt die Leserinnen auch mit in die Popkultur, analysiert Serien wie Girls oder erklärt, warum auch der Film Django Unchained eigentlich rassistisch ist. Dabei nimmt sie sich selbst nicht so ernst und zeigt uns, warum Perfektion auch nicht die Lösung ist!

Ein Zimmer für sich allein

Virginia Woolf

Was wäre gewesen, wenn Shakespeare eine Schwester gehabt hätte, genauso begabt wie er? Welche Widerstände hatten Jane Austen oder die Brontë-Schwestern zu überwinden, um ihre Romane schreiben und veröffentlichen zu können? Diese und andere Fragen erörtert Virginia Woolf in ihrem Standardwerk. Ein Zimmer für sich allein? Mit dem Titel meint sie die Unabhängigkeit, die Frauen bräuchten, um selbst auch große Literatur zu produzieren. Das Buch war ein Grundtext der Frauenbewegung und ist nach wie vor lesenswert.

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