Ressort
Du befindest dich hier:

Traust du dich? Das gruseligste Haus Irlands steht zum Verkauf

Hast du im Lotto gewonnen und willst stolze Besitzerin eines Hauses mit 97 Fenstern und mindestens einem Geist werden? Dann solltest du Loftus Hall in Betracht ziehen!

von

loftus hall
© iStock

Schauermärchen sind umso gruseliger, wenn man sie mit einem echten Ort verbindet. Kein Wunder also, dass Loftus Hall auf der irischen Halbinsel Hook seit vielen Jahren von Dark Tourists, also von Menschen besucht wird, die ein Herz für das Mystische haben. Denn die stattliche Villa beherbergt ziemlich sicher einen Geist – wenn man den alten Märchen glauben möchte. Auf jeden Fall soll das Gebäude nun seine Besitzer wechseln, berichtet die Irish Times.

Das Haus mit den 97 Fenstern kann man für 2,5 Millionen Euro erwerben. Es liegt direkt an der Küste, hat 22 Schlafzimmer und beherbergte schon mehrere Film- und Fernsehcrews. 2017 wurde der Horrorfilm "The Lodgers" in Loftus Hall gedreht. Und schon zuvor, 2015, war das Haus in den Medien erschienen, nachdem eine Sonderfolge der amerikanischen Geistersendung "Ghost Adventures" ausgestrahlt worden war.

Klar, alte, heruntergekommene Villen assoziieren wir häufig mit einer dunklen Vergangenheit. Doch Loftus Hall schaut bei Tageslicht eigentlich ganz harmlos aus und sollte dank der unzähligen Fenster auch innen lichtdurchflutet und einladend wirken. Doch die Legenden rund um das Anwesen gehen auf das 18. Jahrhundert zurück, weshalb die Fiktion (oder doch Wahrheit?) nicht mehr von dem Haus trennen lässt.

1766 heiratete Lord Tottenham eine gewisse Anne Loftus. Die beiden lebten damals mit ihrer Tochter, ebenfalls Anne, in dem Haus. Es gibt viele Varianten der Geschichte, jedoch spielt jede Version in einer dunklen, stürmischen Nacht. Vater und Tochter sollen stundenlang mit einem Fremden Karten gespielt haben, als der jungen Anne eine Karte – in anderen Versionen auch ein Ring – herunterfiel. Als sie sich bückte, um den verlorenen Gegenstand aufzuheben, sah sie, dass der Fremde Hufe anstatt von Füßen hatte. Sie schrie und der Mann löste sich in Rauchschwaden auf.

Die Familie war sich sicher, dass es sich um den Teufel gehandelt hatte. Und Anne konnte dieses Zusammentreffen niemals verarbeiten, sodass sie noch immer als ruheloser Geist durch die Gemäuer spukt. Im Laufe der Zeit wurde das Haus auch öfter umgebaut. Dabei sollen zwischen 1865 und 1875 die Gebeine eines Kindes hinter einer der Mauern gefunden worden sein. Dies erklärte man sich so, dass die junge Anne nach ihrer Begegnung mit dem Teufel vom Rest der Familie isoliert wurde.

Nach zahlreichen Besitzer-Wechseln und dem Versuch, aus dem Haus ein Hotel zu machen, besitzen heute die Brüder Aidan und Shane Quigley Loftus Hall. Die wiederum verkaufen es nicht, weil sie Angst vor dem Spuk haben, sondern weil sie die nötigen Mittel für eine anständige Renovierung nicht aufbringen würden. "Wenn ich gewusst hätte, wie viel Arbeit man in das Haus stecken muss, dann hätte ich es damals nicht gekauft.", so Aidan in einem Interview. Jedoch sei es dem Unternehmer und ausgebildeten Restaurator sehr wichtig, Loftus Hall wieder den alten Glanz zu verleihen: "Ich werde es nicht einfach an irgendjemanden verkaufen. Ich werde potenzielle Käufer interviewen. Wenn etwa ein amerikanischer Besitzer hier wohnen möchte, würde ich gerne mit ihm zusammenarbeiten, um es wiederherzustellen."

Thema: Reise