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Ich habe mit Aluminium-Deo aufgehört und das ist passiert

Eines ist sicher: Aluminiumhaltige Deos sind ein Gesundheitsrisiko. Unsere Redakteurin hat es ein paar Wochen ohne versucht und zieht ihr Resümee.

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Kommentare: 1

Frau
© Photo by Trevin Rudy on Unsplash

Dass aluminiumhaltige Deos gesundheitliche Risiken bergen, ist mittlerweile zu allen durchgedrungen. Welche Nebenwirkungen sie konkret aufweisen, ist allerdings noch nicht restlos geklärt. Die Universität Innsbruck untersuchte den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Aluminium-Deos und Brustkrebs. Das erschreckende Ergebnis: Frauen, die in jungen Jahren häufiger zu aluminiumhaltigen Deos griffen, wiesen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs auf. Außerdem ließ sich bei Brustkrebs-PatientInnen eine höhere Aluminiumkonzentration im Brustgewebe nachweisen, als bei der gesunden Kontrollgruppe - insbesondere bei Tumoren in Achselnähe.

Deo: besser ohne Aluminium!

Sicher ist also: Aluminiumfreie Deo-Alternativen sind gesünder. Was wir (leider) auch erfahren mussten: Sie halten Schweiß und Geruch nicht so sehr im Zaum wie Deo-Sprays und Roll-Ons, die die umstrittenen Aluminiumsalze enthalten. Aluminium-Deos verengen die Schweißporen und sorgen nicht nur für trockene Achseln, sondern auch für weniger Geruch. Die Bakterien, die für ebenjenen verantwortlich sind, werden durch die Wirkstoffe in Alu-Deos gehemmt. Allerdings haben viele Frauen gute Erfahrung mit aluminiumfreien Deos gemacht. Mittlerweile gibt es eine breite Produktpalette am Markt – ebenso an naturkosmetischen Deos.

Auch ich konnte mich mit dem Gedanken anfreunden, eine Weile auf Aluminium-Deos zu verzichten. Zu lange pochte das schlechte Gewissen auf mich ein, meinem Körper gesundheitsschädigende Stoffe zuzuführen. Allerdings gehöre ich zu den Menschen, die je nach Stresslevel unglaublich viel schwitzen. Egal, ob ich frisch geduscht und rasiert war, ob ich ein frisches Shirt anhatte und welche Deo-Menge ich unter meine Arme sprühte – bei einer Uni-Prüfung oder einem stressigen Arbeitstag fing ich nach zwei Stunden zu riechen an. Zumindest roch ich den Schweiß selbst, was Anlass genug war, noch einmal nachzusprühen. Nur bestimmte aluminiumhaltige Deosprays konnten den Geruch ein bisschen eindämmen. Trotzdem wollte ich es eine Zeit lang ohne Alu-Deos versuchen. Das ist passiert:

Deo ohne Aluminium: Die ersten Tage...

Ich entschloss mich, mich nicht nur nach einer aluminiumfreien Alternative umzuschauen, sondern entschied mich letzten Endes für ein naturkosmetisches Deo, das mir von einer Freundin empfohlen wurde: das Wildrosen-Deodorant von Weleda. Es enthält eine beträchtliche Menge Alkohol, der das Bakterienwachstum hemmen sollte. Ich sprühte das Deo abends nach dem Duschen auf, um dem Bakterienwachstum vorzubeugen. Morgens sprühte ich nach. Die ersten Tage musste ich gleich zu Mittag das T-Shirt wechseln, obwohl ich manchmal keiner besonderen Stresssituation ausgesetzt war.

Nach ein paar Tagen beschloss ich, morgens und abends zu duschen bzw. morgens wenigstens meine Achseln noch einmal zu waschen, wenn für eine Dusche keine Zeit war. Das machte das Ganze zwar ein bisschen besser, aber das T-Shirt musste ich trotzdem wechseln. Ich hatte das Gefühl, mein Körper würde aufgrund des "Entzugs" noch mehr Schweiß und infolgedessen Geruch absondern. Ich wollte das Experiment abbrechen und wieder zu aluminiumhaltigen Deos greifen. Eine Freundin machte mir Mut und versicherte mir, dass sich der Körper nach einiger Zeit an das neue Deo "gewöhnen" und dass der Geruch nachlassen würde.

Nach vier Wochen...

Allmählich wurde der Geruch weniger. Allerdings hatte ich eine kleine Version des Deos in meiner Tasche und sprühte untertags noch ein bis zweimal nach. Ich hörte auf, mein T-Shirt zu Mittag zu wechseln. Allerdings griff ich zu einem stärkeren Waschmittel und achtete darauf, die Kleidung länger und teilweise mit höheren Temperaturen zu waschen. Ich legte mir außerdem einen Hygienespüler zu, um die Kleidung beim Waschen zu desinfizieren. Im Nachhinein betrachtet, machte der Hygienespüler keinen allzu großen Unterschied. Einige T-Shirts musste ich leider entsorgen, weil der Geruch einfach nicht rausging. Hier verraten wir übrigens, wie es trotzdem gelingen kann. Nach wie vor musste ich meine Achseln morgens gründlich waschen, obwohl ich am Abend zuvor geduscht hatte. Die Situation pendelte sich aber ein. Trotzdem war ich wegen des Geruchs immer wieder verunsichert.

Nach mehreren Monaten...

Der Schweißgeruch wurde von Tag zu Tag weniger. In stressigen Situationen half aber das ganze Prozedere nichts. Ich versuchte mich durch ein breite Palette an Produkten und griff letztendlich wieder zu einem Deospray mit synthetischen Inhaltsstoffen, der allerdings aluminiumfrei war. Naturkosmetische Deos enthielten zwar keine synthetischen Stoffe, allerdings eine beträchtliche Menge Alkohol. Für mich war es Argument genug, um zu herkömmlichen Produkten zu greifen. Die synthetischen Deos zeigten eine deutlich bessere Wirkung. Ich habe übrigens auch Creme-Deos aus Kokosöl und Natron probiert: Die Textur und die Handhabung der Deos empfand ich persönlich als unpraktisch und unangenehm. Außerdem war ich nicht von der Wirkung überzeugt. Roll-Ons benutze ich ohnehin nicht gerne, da ich das Gefühl habe, die Bakterien auf dem Roll-On noch mehr zu verteilen.

Fazit:

Es zahlt sich auf alle Fälle aus, auf aluminiumfreie Deos umzusteigen. Allerdings muss man am Anfang ein bisschen "durchbeißen" und lange nach den richtigen Produkten suchen. Nach wie vor benutze ich überwiegend aluminiumfreie Deos. Nur an besonders stressigen Tagen oder in Situationen, die mich nervös machen könnten, benutze ich manchmal noch welche mit Aluminium. Allerdings nicht öfter als zwei bis dreimal pro Monat.

Kommentare

René F.

wenn man aufhoert fleisch bzw. tierische produkte zu essen, riecht man automatisch weniger bis garnicht. da kann sich den ganzen kosmetikkram sparen. so ist es bei mir und etlich andern veganern/vegetarier auch.