Jasmin Turek-Rezac, leitet gemeinsam mit ihrer Schwester Bettina Turek-Sundström die Turek-Geschäfte
Wie haben Sie die Corona-Zeit bis jetzt erlebt?
Schon vor dem Lockdown war zu beobachten, dass die Leute zurückhaltender konsumiert haben. Anfangs waren alle im Schockzustand, gerade für den Handel war diese Zeit eine große Herausforderung. Jetzt läuft es langsam wieder an.
Was waren die größten Herausforderungen für Turek?
Wir sind ein relativ kleines Unternehmen, Jeans und Nachhaltigkeit stehen bei uns im Fokus, z.B. führen wir schon seit über zehn Jahren Eco-Brands. Unser Ansatz ist in den Stores extrem beratungsfokussiert, gerade bei Denim kann man diese persönliche Betreuung online nur bedingt ersetzen.
Trotzdem haben Sie einen Onlineshop eingerichtet …
Das war schon länger in Planung, einfach als Ergänzung zum Angebot in den Geschäften. Durch Corona haben wir innerhalb kürzester Zeit einen Onlineshop gelauncht, anfangs komplettes Neuland für uns! Nun müssen wir lernen, die persönliche Betreuung, die wir in den Stores bieten, auch auf den Webshop umzumünzen. Auf unserer Agenda stehen virtuelle Typ- und Styleberatung, ebenso wie ganze, fertige Stylings, die wir auf Wunsch zusenden.
Wird sich unser Einkaufsverhalten verändern?
In nächster Zeit wird sich das Einkaufserlebnis sicherlich anders anfühlen und auch verändern. Bis wir wieder alle das typische Wohlfühlshopping erleben, wird es dauern. Bei uns greifen natürlich – wie bei allen – viele Vorsichtsmaßnahmen wie Bodenbeklebungen, Masken, Handschuhe und Visiere für unsere Verkäufer, und natürlich Desinfektionsmittel. Selbstverständlich gibt es auch Masken und Desinfektionsmittel für unsere Kunden.
Welchen Einfluss wird die Krise auf Fashion Weeks und Messen haben?
Bei den Fashion Weeks und Messen wird sich viel nach hinten verschieben, auch Liefertermine werden sich teilweise ändern. Aktuell sind die Shops voll mit Frühlingsware, ab Mai/Juni wird es aber sicherlich schwierig, diese noch zu verkaufen. Grundsätzlich erwarten wir beim Nachschub der Ware für die nächste Saison keine Probleme.
Kann man auch Positives aus der Situation ziehen?
Marken, die verstehen, dass es eine Chance für Umbruch ist, werden sicherlich besser durch die Krise kommen. Wer sich anpassen kann, ist im Vorteil. Von der Fast Fashion wird es ganz klar verstärkt zu Fairness und Qualität gehen. Ein Ansatz, den wir mit unseren nachhaltigen Brands und unserer Liebe zu Qualität schon lange verfolgen, und über den wir uns auch freuen.
Mehr auf turek.at.
Kommentare