Auch wenn sie sich im Interview bescheiden zeigt, wer Sonja Petrkowsky, die Bloggerin hinter Fashiontweed einmal persönlich erlebt und kennen gelernt hat, der spürt und sieht: Sie lebt Mode! Ob ihr stets perfektes Styling, ausdrucksstarkes Make-up, einfallsreiche Frisuren oder ihre Job-Stationen in den Bereichen Fashion und Styling, beweisen eindrucksvoll, dass sich hier jemand nicht einfach nur anzieht, sondern sich in Schale wirft.
Und natürlich kam das Thema Mode auch das ein oder andere mal in unserem Interview vor:
WOMAN:
Bitte beschreibe dich kurz selbst.
Sonja:
Ich empfinde mich selber eher als konventionelle, traditionelle und geradlinige Persönlichkeit ohne dabei typisch und langweilig zu sein. Attribute, welche man anfangs nicht mit der schnelllebigen und schrillen Modebranche in Verbindung bringen würde. Doch für mich sind sie die Basis um meine kreative Seite voll und ganz ausleben zu können.
Ich finde, dass Mode zu einem gewissen Teil auch Spiegel der Seele ist. Sie verrät einem immer etwas über den Träger. Deshalb sollte man in dieser Hinsicht ehrlich sein und seiner Linie treu bleiben. Generell finde ich, dass der Spaß an dem was man tut und hat wichtiger ist, als den neuesten Trends zu folgen.

WOMAN:
Bitte beschreibe dein Blog kurz selbst.
Sonja:
Ich blogge nun seit 3 Jahren. In erster Linie versuche ich dabei authentisch zu sein und mich so gut wie möglich weiterzuentwickeln. Mir ist es dabei wichtig, nur das zu repräsentieren, was wirklich meinem Interesse entspricht und mich auch auf anderen Blogs interessieren würde. Hauptsächlich geht es mir also um „Mode“. Trotzdem macht es mir auch Spaß über Musik und diverse Events, zu denen ich eingeladen wurde, zu berichten, obwohl ich mich selber nach wie vor eher als Fashion- und nicht Lifestyle-Bloggerin bezeichnen würde.
WOMAN:
In welchem Alter hast du begonnen, dich für Mode zu interessieren? Und gab es vielleicht einen bestimmten Anlass dazu?
Sonja:
Wie bei vielen anderen Mädchen auch, wurde mein Interesse für Mode und Beauty schon in den frühen Kindertagen geweckt. Da meine Mutter von Beruf Kosmetikerin ist, hatte ich von Anfang an eine hohe Affinität zu Kosmetik und konnte in diesem Bereich schon sehr früh herum experimentieren und viele Dinge ausprobieren. Erst später habe ich meine Leidenschaft für Mode und vor allem Vintage-Kleidung entdeckt, welche mich bis heute nicht losgelassen hat.

WOMAN:
Was hat sich in deinem Leben dank deinem Blog verändert?
Sonja:
Durch meinen Blog kann ich mich jederzeit mit Interessierten über Mode austauschen, kann das, was mir gefällt ganz unkompliziert einen großen Teil der Öffentlichkeit zugänglich machen und bekomme dafür Feedback. Anderseits hat mein Blog auch dabei geholfen, Menschen kennen zu lernen, denen ich vielleicht so nie begegnet wäre. Als ich damals nach Wien gezogen bin, konnte ich dadurch viele neue Bekanntschaften machen, aus welchen sich teilweise auch Freundschaften ergeben haben, die weit über die Mode hinausgehen.
Außerdem habe ich durch meinen Blog auch begonnen mich für Fotografie und Fotobearbeitung zu begeistern, welche jetzt neben der Mode meine zweite große Leidenschaft ist.
WOMAN:
Welche Fashion-Sünden verbergen sich in deinem Kleiderschrank oder zumindest in deiner Erinnerung?
Sonja:
Ein konkretes Beispiel wären da BHs mit durchsichtigen Trägern ("Ja klar, die sieht man ja überhaupt nicht"). Die würde ich mir heute nicht mehr kaufen. Ich sehe das Ganze aber auch nicht so eng. Man lernt aus Fehlern, entwickelt sich weiter und vor allem ist es auch nicht schlecht wenn man für die nächste Bad Taste Party schon was im Kleidungsschrank hat und nicht extra einkaufen gehen muss.
WOMAN:
Wurdest du schon einmal auf der Straße erkannt? Und wenn ja, wie war das erste Mal?
Sonja:
Ich wurde ein paar Mal beim Shoppen und auch einmal im Fitness-Studio erkannt und auch angesprochen. Da ich ein sehr kommunikativer Mensch bin, freue ich mich natürlich darüber und habe auch überhaupt kein Problem ein Gespräch zu führen und mich auszutauschen.
WOMAN:
Gibt es aktuell etwas aus den Bereichen Mode oder Beauty, das du unbedingt haben möchtest und vielleicht schon darauf sparst?
Sonja:
Wenn es um Mode und Shoppen geht, verfolge ich nicht die Philosophie etwas haben zu müssen oder auf bestimmte Kleidungsstücke und Luxusartikel zu sparen. Ich sehe das Ganze etwas lockerer, bin eine spontane Einkäuferin. Ich gehe gerne ohne große Erwartungen in meine Lieblingsgeschäfte und lass das Ganze auf mich zukommen – nicht zu wissen was ich heute wieder entdecken werde, macht für mich den großen Reiz aus. Fühle ich mich von einem Kleidungsstück inspiriert, schlage ich zu und freue mich darüber. Da ein gut geführter Blog nicht nur von interessanter Mode sondern auch einer hochwertigen Webpräsenz lebt, habe ich in letzter Zeit meine größeren Investitionen eher im technischen Bereich getätigt und mir neues Kamera- und Computer-Equipment zugelegt.

WOMAN:
Du betreibst ein Blog, Accounts auf Facebook, Twitter, Instagram,.. – aber was bevorzugst du davon und warum?
Sonja:
Ich könnte nicht sagen, dass ich einen dieser Social Media-Dienste bevorzuge. Jeder Anbieter hat seine Berechtigung und in seiner Art und Weise diverse Vorzüge. Ich persönlich bin ein großer Fan von Instagram. Es ist die ideale Ergänzung zu meinem Blog, da ich ohne großen Aufwand täglich interessante Outfits „live“ und so unkompliziert wie möglich teilen kann, was in vielen Situationen, wo es mir nicht möglich ist meine Kamera mitzuhaben, wirklich von Vorteil ist.
WOMAN:
Welche Blogs oder Websites liest du selbst gerne?
Sonja:
Mich inspirieren nach wie vor verschiedene Fashion Photography Editorials und vor allem Streetstyle-Blogs, wie beispielsweise www.streetpeeper.com / carolinesmode.com/stockholmstreetstyle oder auch Fashionbloggerinnen wie Leandra Medine von "The Man Repeller", die vor allem durch ihren frechen Schreibstil und ihre inspirierenden Outfits überzeugt. Aber auch Danielle Bernstein von "Weworewhat" zählt zu meinen absoluten Favoriten, da sie den Mix aus maskulin und feminin perfekt umsetzt und dadurch genau meinen Geschmack trifft.

WOMAN:
Was machst du abseits des virtuellen, also quasi im „realen“ Leben?
Sonja:
Ich habe in Salzburg Romanistik (Italienisch/Spanisch) studiert und wechselte, nachdem ich nach Wien gezogen bin, in die Eventbranche mit Schwerpunkt Mode & Lifestyle. Dort sehe ich mich auch in Zukunft, da ich meine Vorliebe für Mode hier auch beruflich voll und ganz ausleben kann.
WOMAN:
Wenn du dir jede Kooperation aussuchen könntest mit deinem Label nach Wahl – was würdest du gerne machen?
Sonja:
Da ich bereits im Styling-Bereich in der Modebranche gearbeitet habe, wäre eine Zusammenarbeit mit einem Modeunternehmen eine spannende und interessante Kooperation.

WOMAN:
Gibt es irgendwelche Beauty-Tipps, die Du mit unseren Leserinnen teilen würdest?
Sonja:
Über die Jahre habe ich schon einige Beauty-Tipps gegeben und erhalten – hier sind die wichtigsten die ich gerne mit euch teilen würde:
Besonders im Sommer verursachen Ballerinas und Heels gerne mal Blasen an den Füßen, deswegen ist es gut die Füße zur Vorbeugung mit Vaseline einzucremen. Das Fett der Creme reduziert die Reibung zwischen Fuß und Schuh und ein kleiner Tiegel lässt sich praktisch in jeder Handtasche transportieren.
Bei Augenringen kann man auch zu altbewährten Hausmitteln greifen, kalte Milch wirkt beispielsweise wahre Wunder. Einfach ein Wattepad mit eiskalter Milch befeuchten, vorzugsweise Vollmilch, und auf die geschlossenen Augen platzieren. Die Milch sorgt nicht nur für die Verminderung der Schwellung, sondern pflegt und besänftigt die Haut durch ihren hohen Fettgehalt und die darin enthaltenen Säuren.
Mein dritter Beauty-Tipp ist für die Haare: Einfach eine reife Avocado und einen Esslöffel Honig zu einer Masse verrühren und in die Haare einmassieren. Das Ganze 15 Minuten einwirken lassen und danach gründlich ausspülen. Ersetzt jede Feuchtigkeitspackung und schützt das Haar vorm Austrocknen!
WOMAN:
Wo soll es hingehen mit deinem Blog?
Sonja:
Für mich ist weiterhin der Weg das Ziel. Natürlich möchte ich meine Fähigkeiten verfeinern und mich in allen relevanten Bereichen weiterentwickeln doch ein tatsächliches Endziel habe ich mir dabei nicht gesetzt. Das hat auch damit zu tun, das sich die Szene immer rasanter weiterentwickelt und neu erfindet, wobei man schwer abschätzen kann, welche Möglichkeiten es in Zukunft geben wird. Für mich bleibt weiterhin der Spaß am Bloggen und die Freude darüber, Teil dieser spannenden Entwicklung zu sein, im Vordergrund. Ich lass mich in diesem Sinne einfach überraschen.

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