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Schutzmaske reinigen: Waschen, bügeln oder backen – so geht es richtig!

Seit 14. April müssen wir in österreichischen Geschäften einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dabei dürfen selbstgemachte Masken ebenso eingesetzt werden, wie Einwegmasken, die man vor Ort erhält. Doch wie gehe ich richtig mit meiner selbstgenähten Maske oder dem Tuch, das ich mir vors Gesicht gewickelt habe, um?

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mundschutzmaske
© iStock

Mittlerweile haben wir sie alle gesehen und auch getragen: einen Mund-Nasen-Schutz. Und viele von uns sind auf den Trend-Zug aufgesprungen und haben selbst eine Maske genäht. Und dann gibt es ja immer noch die Möglichkeit, sich einen Schal oder ein Tuch umzubinden. Diesen Part haben wir also schon unter Kontrolle (wobei BrillenträgerInnen vielleicht noch ein paar Tipps gegen beschlagene Brillengläser brauchen können).

Außerdem sollte man sich noch einmal vor Augen führen, warum wir überhaupt Masken im öffentlichen Raum tragen (zurzeit nur verpflichtend in allen Geschäften): weil wir unser Gegenüber schützen wollen. Nur Masken, die für den Gebrauch im medizinischen Bereich gefertigt sind, schützen die tragende Person nachweislich vor Keimen. Hierzu eine Übersicht verschiedener Schutzmasken und ihrer Wirkungsweise von Vergleich.org:

verschiedene schutzmasken

Woraus soll eine selbstgenähte Maske bestehen?

Laut dem Sozialministerium ist das beste Material 100% Baumwolle. Denn die kann gut und heiß gewaschen werden, ohne, dass die Maske dabei ihre Form verliert. Da man die Maske nach dem Tragen gleich waschen sollte (siehe unterer Punkt), sollte man pro Person mindestens zwei Masken zur Verfügung haben, die man abwechselnd tragen kann. Wenn das aber nicht möglich ist, gibt es ja immer noch den Schal oder die Einwegmasken.

Wie lange kann ich den Mund-Nasen-Schutz tragen?

Die Maske sollte nur so lange getragen werden, bis sie durchfeuchtet ist. Das ist natürlich von der körperlichen Tätigkeit abhängig. Doch in jedem Fall muss die Einwegmaske nach dem Tragen entsorgt und jeder textile Mund-Nasen-Schutz gewaschen oder gereinigt werden!

Wer in letzter Zeit mal die Mitmenschen genau beobachtet hat, dem wird Folgendes sicher aufgefallen sein: Manche Leute ziehen die Maske unter die Nase, oder haben sie nur an einem Ohr baumeln. Leider führen sie so die Wirkung, nämlich den Schutz anderer, ad absurdum. Denn nur, wenn der Schutz richtig getragen wird (ausgebreitet über Nase und Kinn), kann er auch seinen Sinn erfüllen.

Was tue ich mit meinem benutzten Mund-Nasen-Schutz?

Was passiert also nach dem Einkauf, wenn man glücklich in den sicheren Hafen der eigenen vier Wände zurückgekehrt ist? Bei Einwegmasken ist die Handhabe ganz einfach: Die Masken können im normalen Restmüll entsorgt werden. Und nur, weil wir es schon hautnah miterlebt haben: Die benutzte Maske bitte nicht in den Einkaufswagen oder -korb legen und auch nicht auf die Straße werfen! In den Müll damit.

In allen Fällen gilt: Die Masken nie an der Außenseite berühren, sondern immer nur über die Ohrenbügel abnehmen! Selbstgenähte Masken oder Schals am besten gleich in die Waschmaschine legen. Und dann: Hände gründlich mit Seife waschen.

Wir reinige ich den Mund-Nasen-Schutz richtig?

Richtig waschen:

In der Waschmaschine angekommen, sollten die Masken am besten gleich gewaschen werden, um bakterielles Wachstum oder Schimmel zu vermeiden. Und zwar als Kochwäsche mit 60 bis 90 Grad.

Laut AGES reichen auch niedrigere Temperaturen (zum Beispiel 30 Grad), um das Absterben des Virus zu gewährleisten – aber nur, wegen dem Waschmittel: "Dieses neue SARS-CoV-2 gehört zu den behüllten Viren und ist deshalb gegenüber Umwelteinflüssen sehr empfindlich." Wer also einen Schal oder ein Tuch trägt, der oder das nicht unbedingt mit 60 bis 90 Grad gewaschen werden wollte, kann auf diese Methode zurückgreifen.

Mit dem Bügeleisen:

Eine weitere Möglichkeit, Stoffmasken zu reinigen, ist mit dem Bügeleisen. Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité und Experte für SARS-Viren, verbreitete diesen Trick per Twitter:

Dabei das Bügeleisen auf die heißeste Stufe stellen und auf die Maske legen. Natürlich nicht zu lange, damit der Stoff nicht verbrennt, aber je gründlicher man jede Falte, jeden Knick des Stoffes bügelt, desto effektiver ist diese Methode.

Im Backofen:

Ebenfalls ein Tipp vom Virologen: Die Maske im vorgeheizten Backofen sterilisieren. Hierfür den Ofen auf 70 bis 80 Grad einstellen und die Maske so lange "backen", bis sie ganz trocken ist. Laut dem Hygiene-Experten Klaus-Dieter Zastrow reichen 30 Minuten im heißen Ofen aus, um die Maske wieder verwendbar zu machen.

Diesen Fehler vermeiden:

Was nicht hilft, ist, wenn man die Maske nach dem Tragen einfach irgendwo liegen und trocknen lässt. Denn dadurch wird das Coronavirus nicht abgetötet. Auch Desinfektionsmittel und spezielle Reiniger sind in diesem Fall unnötig: Waschen, Bügeln oder im Backofen "ausbacken" sind viel effektivere und einfachere Methoden.