Hatten früher die Verehrer ihrer Angebeteten mit überschwänglichen Worten in langen Briefen ihre Liebe gestanden, worauf sie Zeilen voller Andeutungen zurücksandte, nimmt sich heute kaum noch jemand Zeit, einen Liebesbrief zu schreiben.
Frisch Verliebte werden nicht müde, einander zu sagen, was sie aneinander fasziniert und lieben. Kaum hat aber der Alltag Einzug gehalten, hat man sich an die guten Seiten gewöhnt, und es werden nur noch die Fehler des anderen kommuniziert.
Der kalifornische Psychologe und Paarforscher Dr. John Gottman hat festgestellt, dass in gut funktionierenden Beziehungen Anerkennung und Kritik in einem Verhältnis von 5:1 zueinander stehen müssen. Das heißt: Für jede negative Form der Kommunikation braucht es fünf positive Aussagen - ein Liebesbrief ist dazu doch bestens geeignet und im Grunde genommen auch ganz einfach!
Kaum denkt man an das Gesicht des geliebten Menschen, die Art, wie er spricht oder sich bewegt, seinen Duft oder den Klang seiner Stimme, schon ist es leicht, den Inhalt für einen gelungenen Liebesbrief zu finden. Und der richtige Zeitpunkt ist immer dann, wenn wir uns daran erinnern, warum wir ausgerechnet mit dieser Person unser Leben verbringen.
Brigitte Moshammer, Sexpertin (
www.psychotherapeutin.cc
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