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Good News der Woche (oder überhaupt): 9-Stunden-Arbeitswoche könnte das Klima retten

Was? Wer weniger arbeitet, hat ja eigentlich mehr Zeit für Konsum, oder? Warum die Rechnung trotzdem aufgeht und eine kürzere Arbeitswoche unser Klima retten könnte.

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Good News der Woche (oder überhaupt): 9-Stunden-Arbeitswoche könnte das Klima retten
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Dass unser Job unsere Work-Life-Balance total durcheinander bringt, ist nichts Neues. Dass er allerdings auch das Klima gefährdet... also diese Info hat doch jemand absichtlich zurückgehalten, oder? Denn entgegen der aktuellen Entwicklungen (30 Prozent der österreichischen Unternehmen haben bereits den 12-Stunden-Tag eingeführt), dringt nun folgende Nachricht an die Öffentlichkeit: Für das Klima wäre es optimal, wenn wir WENIGER arbeiten würden. Wie WissenschaftlerInnen nun errechnet haben wollen, sei eine 9-Stunden-Arbeitswoche das Beste für unseren Planeten. Na dann...

Nein, wir sind nicht aufgestanden und haben fluchtartig die Redaktion verlassen, wir haben da noch ein paar Infos für euch. Denn so wollen wir diese Erkenntnis nicht stehen lassen. Die Realität ist ja nun doch eine andere...

Klima und Arbeitszeit: Wie hängt das zusammen?

Der Historiker Rutger Bergman geht beispielsweise davon aus, dass Menschen, die weniger arbeiten, zufriedener seien, somit weniger konsumieren und plädiert für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Längere Arbeitszeiten würden ohnehin zu weniger Produktivität und mehr Fehlern führen. Ein Argument, dass in punkto verkürzter Arbeitszeiten (wie etwa auch der 4-Tage-Woche) häufig fällt.

Philipp Frey, Forscher am Karlsruher Institut für Technologie zu Technikfolgenabschätzung, vertritt eine ähnliche Meinung. Er errechnete die Kohlenstoffintensität eines Landes und stellte sich die Frage, wie viele Emissionen in einer Stunde Arbeit enthalten sind. Für wirksamen Klimaschutz sei die übliche 40-Stunden-Woche zu hoch. In Deutschland oder Österreich wäre hingegen eine 9-Stunden-Woche optimal. Auch eine schwedische Studie zeigte, dass kürzere Arbeitszeit den Energieverbrauch senkt. Beheizte Gebäude, Stromverbrauch der Computer, Pendeln mit dem Auto – all das ist unnachhaltig, argumentiert Frey. Wer mehr Zeit hätte, würde eher selbst kochen, Dinge reparieren und die Gemeinschaft vor den materiellen Konsum stellen, so Frey. Dass eine 9-Stunden-Woche unrealistisch sei, weiß der Wissenschaftler auch selbst. Die Studie sei eher als Weckruf zu verstehen und soll Anstoß zur Diskussion geben. Wie etwa in Großbritannien – dort ist die 4-Tage-Woche gerade Thema.

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