Bist du gestresst? An der Grenze deiner Belastbarkeit? Enttäuscht vom Leben? Ja? Warum eigentlich? Vielleicht, weil du glaubst, zu allem und jedem Ja sagen zu müssen. Da brauchst du Hilfe! Und die kommt von Sarah Knight. In ihrem neuen Buch "Not Sorry" zeigt die US-Autorin, wie es geht, erfolgreich auf Sachen zu verzichten - "ohne zum Arschloch zu werden"! Ihre Motivations-Triebfeder: "Wer sein Leben aufräumt, wird mehr Zeit haben für die Dinge, die wirklich zählen." Ihr Versprechen: Die Seele fühlt sich leichter an, der Terminkalender ist nicht mehr zugemüllt, die eigene Kraft wird nicht mehr für Unnötiges verbraucht. Das klingt doch herrlich - also leg los!
Chill doch mal!
OOOHHHMMM!
Setz dich hin. Entspanne dich. Und überlege kurz: Wodurch fühlst du dich zurzeit unter Druck gesetzt? Freunde, Familie, die Gesellschaft - oder ist es dein eigenes Pflichtgefühl? Eben alles, was dir das Gefühl gibt, Ja sagen zu müssen? Das kann viel sein: der Tick, eine passende Handtasche zu den Schuhen zu finden, Facebook, regionale Lebensmittel, Yoga, Instagram-Trends, Paläo-Diäten, neue Filme, Probleme von Bekannten Na? Ist dir schon schwindelig? "Dann funktioniert es", lacht Sarah Knight. "Und jetzt stell dir vor, wie glücklich und frei du dich fühlen würdest, wenn du zu all diesen Sachen einfach Nein sagen könntest. Fühlt sich das nicht viel besser an?" Der erste Schritt ist somit gesetzt: "Der Augenblick, in dem du dich dazu entschließt, auf mehr Dinge ,zu scheißen', ist der Augenblick, in dem du anfängst, dein bestmögliches Leben zu führen", bringt's die Autorin deftig auf den Punkt.

Bereit? Packen wir es an!
FRÜHJAHRSPUTZ IM EIGENEN LEBEN
Autorin Sarah Knight hat einfache Kategorien für die Aufräum-Action erstellt: "An erster Stelle stehen Dinge, weil sie nicht zurückreden können. Danach die Arbeit, Freunde, Bekannte und Fremde. Als letzter Punkt kommt die Familie, weil da die meisten Menschen ein stark ausgeprägtes Pflichtbewusstsein haben." Am besten beginnst du also ganz banal bei deinem Kleiderschrank: Miste alles aus, was du nicht wirklich trägst. Der Rest wird wieder ordentlich sortiert.
Und wenn du schon in Fahrt bist, geht es in der persönlichen "Ja-Schublade" weiter: Identifiziere jedes einzelne Stück und schreibe eine Liste: Worauf legst du viel Wert, worauf weniger? Welche Bereiche des Jobs machen Spaß, worauf könnest du verzichten? Welche Menschen sind dir besonders wichtig? Knight: "Manchmal muss man Akzente setzen und statt all der kleinen Jas und Neins, die man bisher kommuniziert hat, etwas Großem zustimmen."
Aufatmen und sich nie wieder schlecht fühlen!
IST MIR EGAL, IST MIR EGAL
Die Meinungen anderer? - Ist nicht dein Problem! Das größte Hindernis der Ja-Sager-Community ist nämlich, dass sie ständig Scham und Schuld anderen gegenüber empfindet. "Sie haben einfach Angst, was andere Menschen über Ihre Entscheidung denken könnten", bringt es die Autorin auf den Punkt. Natürlich willst du nicht die Gefühle anderer verletzen, du musst aber trotzdem nicht jede Meinung teilen. Und ein "Nein" macht dich noch lange nicht zu einem schlechten Menschen. Knight: "Es ist doch schon schwierig genug, herauszufinden, was man selber denkt! Zu glauben, dass du Kontrolle darüber haben könntest, was andere denken - und deine Energie auf das Erlangen dieser Kontrolle zu verschwenden -, ist absolut zwecklos! Du wirst scheitern!"
Erstelle ein Ja-Budget & kalkuliere strikt!
DAS MACHT deine ZUSAGE KOSTBAR
Du weißt bestimmt, wie groß die Freude ist, wenn man lange Zeit auf etwas hingespart hat und sich dann seinen Wunsch erfüllen kann. In dem Moment denkt man auch nicht darüber nach, worauf man im Vorfeld verzichtet hat. Man stellt eine Rechnung auf und legt regelmäßig Geld zur Seite. "So funktioniert es auch mit unseren Jas", erklärt Sarah Knight. "Immer, wenn du etwas zusagst, das du eigentlich nicht wirklich willst, hast du ein Ja weniger zur Verfügung." Und somit auch weniger Zeit, Energie und Geld für das, was dir guttut.
Gewöhne dich daran, einen Augenblick lang innezuhalten und zu überlegen: Zahlt es sich aus? Wenn nicht, spare dir das Ja für etwas anderes auf. Mache es auf ehrliche und höfliche Weise deutlich, dass du nicht dabei bist. Und: Entschuldige dich nicht dafür!

Wer Nein sagt, gewinnt!
ZEIT, GELD & LEBENSKRAFT!
Du hast gelernt, darauf zu pfeifen, was andere denken? Du kannst effizient abwägen, wozu du Ja sagst? Und du hast eine Liste von Dingen erstellt, die dir wichtig sind, und von jenen, die dir am Arsch vorbeigehen? Dann ist es jetzt an der Zeit, deinen Gewinn zu visualisieren. Zum Beispiel: Nicht mehr zum ungeliebten Yoga hetzen - Gewinn: 2 Stunden. Oder: Beim Afterwork-Clubbing nicht bis spät in die Nacht tanzen - ausgeschlafen in den Tag starten. Positiver Nebeneffekt der gesamten Übung: Sobald du anfängst, dich bei einigen Dingen, die dich nicht glücklich machen, zu denken: "Scheiß drauf", wirst du feststellen, dass du gar nicht so viel in deinem Leben brauchst.
Nein sagen für Anfänger: Sarah Knight, "Not Sorry", ab 12.8. bei Ullstein für ca. € 15,50.

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