»Erregung ist angeboren. Gute Sexualität nicht. Die bringt sich jeder selbst bei. So gut er kann. Ein Leben lang,« sagt die Sexologin Ann-Marlene Henning. Gemeinsam mit der Journalistin Tina Bremer-Olsewski hat sie nun mit dem neuen Buch »Make Love« ein Standardwerk zum Thema Sex kreiert. Mit viel Einfühlungsvermögen werden die intimsten Fragen beantwortet: Sind meine Fantasien abartig? Welchen Geschmack hat Sperma und: Muss ich es schlucken? Oder auch, wie Frauen Lust an der Lust finden und wie sie durch Selbstbefriedigung zum Höhepunkt finden. WOMAN veröffentlicht exklusiv einen Auszug aus dem sympathischen Sex-Buch für Erwachsene und Jugendliche.
Orgasmus: So kommt frau zum Höhepunkt
Mach es dir im Bett kuschelig und gemütlich. Leg dich entspannt auf den Rücken mit aufgestellten Beinen und beginne, deinen Körper langsam zu streicheln. Überall. Gleite nach einer Zeit sanft mit den Fingern über deine Geschlechtslippen besonders schön ist das mit Öl und fang an, auch Vulva und Klitoris anzufassen, zu drücken oder zu massieren. Du kannst die Klitoris berühren, ohne die Vorhaut wegzuziehen, indem du einfach rechts, links, rechts, links drüber streichst. Wenn du mit deinen Fingern hoch- und runterfährst, wird die Vorhaut meist mit hin- und hergeschoben, sodass die Klitorisspitze ganz frei liegt. Bei einigen tut das weh, dann solltest du es einfach bei rechts, links belassen. Man kann auch einen Finger einführen und damit die Scheide erkunden. So fängt der Körper langsam an sich zu erregen. Für viele Frauen ist es erst mal einfacher einen Orgasmus über die Klitoris zu bekommen.
Wenn die Erregung irgendwann steigt, hilft es, mit den Fingern auf der Klitoris etwas monotoner zu werden und vielleicht auch den Druck zu verstärken. Eventuell auch schneller zu werden. Wenn du dann noch das Becken vor- und zurückbewegst oder kreist, wird sich das angenehme Gefühl immer weiter ausbreiten. Der ganze Körper erregt sich mehr und mehr. Irgendwann bekommst du vielleicht Lust, noch intensiver zu werden. Beweg dann immer noch das Becken, während du massierst, und atme tief. Wenn dir jetzt eine kleine Ecke zum Kommen fehlt, dann intensiviere das Spiel zwischen Spannen und Lösen, mach einfach kräftigere Bewegungen. Einige kommen dann, andere brauchen noch Zeit. Mal genießt man fünf Minuten, mal eine Stunde lang. Der Weg ist das Ziel.
Der letzte Kick
Wenn du auf der Schwelle bist, aber gerade nicht kommen kannst, können ein paar tiefe Atemzüge und feste Stöße mit der Hüfte den kleinen Extra-Kick geben. Oder du stöhnst mit tiefen Tönen zwei, drei Mal. Das aktiviert den Beckenboden. Und meist auch den Orgasmus. Natürlich darfst du auch direkt und aktiv den Beckenboden einsetzen. Du kannst ihn anspannen und lösen, so als ob du eine innere Pumpe benutzt. Wenn du Frühlingsallergien hast und deswegen Antihistamintabletten oder Spray einnimmst, kann es sein, dass du Probleme mit dem Orgasmus hast. Der Körper braucht nämlich Histamin, um kommen zu können. Das Gute: Sobald du die Arzneien absetzt, klappt es wieder.