In den USA ist Osteoporose, also der Schwund des Knochengewebes, und deren Früherkennung ein Riesenthema. In Österreich gibt es da leider noch viel zu wenig Aufklärung. Und die Zahlen sind dramatisch: Hier erkrankt jede dritte Frau nach der Menopause daran. Man sollte jedoch bereits zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr eine sogenannte DEXA-Messung und eventuell ein besonderes Blutbild durchführen lassen. So gibt es dann für später Vergleichswerte, und gegebenenfalls kann eine maßgeschneiderte Therapie beginnen.
Was ist Osteoporose?
Das Wort "Osteoporose" stammt aus dem Altgriechischen und steht für "Knochen" sowie "Pore". Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Knochen, die vor allem im Alter auftritt. In Folge werden die Knochen dünner sowie poröser und anfällig für Brüche.
Besonders häufig wirkt sich Osteoporose auf die folgenden Knochen aus:
- Wirbelsäule
- Hüftgelenk
- Handgelenk
- Oberarm
- Becken
Die meisten Menschen merken nicht einmal, wenn die Osteoporose bei ihnen beginnt, da die Krankheit über Jahre und schleichend voranschreitet und so die Knochen unbemerkt immer fragiler werden. Einmal da, beinhaltet diese aufgrund von Knochenbrüchen eine Belastung in Form von Schmerzen, Bettlägerigkeit und manchmal sogar dauerhafter Immobilisierung.
Es wird zudem zwischen zwischen primärer und sekundärer Osteoporose unterschieden: Zur häufigeren primären Osteoporose zählt die Erkrankung nach der Menopause und im Alter. Die sekundäre Osteoporose tritt beispielsweise als Folge von Stoffwechselerkrankungen oder hormonellen Störungen auf.

Was sind die Ursachen für Osteoporose?
Veränderung des Hormonhaushalts
Nach dem 30. Lebensjahr, nimmt die Knochenmasse jährlich im Schnitt um 0,5 Prozent ab. Da Frauen generell eine schlechtere Knochenmasse haben als Männer, ist bei ihnen dieser Verlust besonders tragisch.
80 Prozent aller von Osteoporose-Betroffenen sind daher Frauen. Etwa drei bis sechs Jahre nach den Wechseljahren (Klimakterium) macht sich dieser Verfall meist bemerkbar, davor besteht wie beim Infarkt ein Schutz durch Hormone.
Vitamin D-Mangel
Neue Studien zeigen: Wir leiden fast alle an Vitamin D-Mangel. Schuld sind die kalten Monate, die uns nur wenige Sonnenstrahlen gönnen. Mithilfe dieser wird nämlich das Vitamin D gebildet. Und das kurbelt wiederum den Knochenstoffwechsel an. Der ist wichtig für den Skelettaufbau bei Kindern und sorgt bei Erwachsenen für gute Knochendichte. Damit die Vitamin D-Bildung funktioniert, muss ausreichend Licht auf möglichst viel Haut treffen.
Sonstige Ursachen:
- natürlicher Abbau der Knochen im Alter
- Kalziummangel
- Schilddrüsenüberfunktion
- als Folge diverser Krankheiten
- als Folge von Langzeitmedikation
- Mangel an Bewegung
- Untergewicht
Wer ist besonders gefährdet, an Osteoporose zu erkranken?
Frauen
80 Prozent aller Osteoporosen betreffen Frauen nach der Menopause, wobei vor allem kleinknochige Nordeuropäerinnen und Raucherinnen betroffen sind.
Etwa 30 % aller Frauen erkranken nach den Wechseljahren an primärer Osteoporose. Für Männer ist ab dem 70. Lebensjahr die Altersosteoporose ein ebenso häufiges Krankheitsbild. Überschlanke Frauen sind besonders gefährdet, da sie weniger Östrogen bilden.
Zu wenig Bewegung
Du sitzt gerade auf der Couch und blätterst gemütlich die WOMAN durch? Steh dabei lieber zwischendurch mal auf. Denn wir sitzen viel zu viel: im Büro, in der Straßenbahn, im Wartezimmer, vor dem Fernseher. Dabei ist Sitzen potenziell lebensgefährlich. Neben Verspannungen, Rücken- und Gelenksbeschwerden verursacht es nämlich eine ganze Reihe von Zivilisationskrankheiten. Osteoporose, Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsstörungen, Diabetes, Übergewicht, psychische Belastungen und wahrscheinlich sogar Krebs können die Folge sein.
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Wie kann ich Osteoporose vorbeugen?
Bewegung
Körperliche Aktivität - idealerweise täglich - schützt vor Knochenschwund. Die Kräfte, die dabei auf den Knochen wirken, regen nämlich die knochenaufbauenden Zellen an, wieder neue Knochensubstanz zu bilden. Empfohlen werden vor allem gewichttragende Ausdauerübungen und muskelaufbauendes Training sowie Aerobic.
Ernährung & Lifestyle
Vor allem Kalzium sollte dem Körper ausreichend zugeführt werden: Milch, Joghurt, Grünkohl, Fenchel, Brokkoli, Samen und Nüsse sind unter anderem sehr gute Kalzium-Lieferanten.
Aber auch Magnesium (Nüsse, Vollwertkost) und Vitamin D (Hering, Lachs, Avocado) können das Risiko verringern. Da Kaffee die Ausscheidung von Kalzium begünstigt, sollte man nicht allzu viel davon konsumieren.
Starker Alkohol- und Tabakkonsum sollte vermieden werden.
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Sonnenschein
Zudem fördert ausreichende Sonnenlichtexposition - empfohlen wird mindestens eine halbe Stunde täglich - die Vitamin-D-Produktion der Haut. Also, raus an die frische Luft, genügend Sonne tanken, da das UV-Licht das Vitamin D in der Haut bildet.
Verbringe an sonnigen Tagen die Mittagspause im Freien oder gehe nach der Arbeit zu Fuß nach Hause oder ins Strandbad und kurble so die Vitamin D-Produktion an.

Kein Thema bei Arzt oder Ärztin: Frauen unterschätzen Osteoporose
Trotz ihres erhöhten Risikos, sehen laut aktuellen Umfragen nur wenige Frauen im deutschsprachigen Raum in Osteoporose eine Gefahr für sich: Nur 15 Prozent der Frauen über 65 Jahren schätzen die Knochenerkrankung für sich als aktuelles Risiko ein, bei den jüngeren Frauen von 55 bis 64 Jahren sind es sogar nur acht Prozent.
In den Wechseljahren steigt das Erkrankungsrisiko aufgrund des Östrogenmangels an. Dennoch haben 71 Prozent der Frauen im Alter von 55 bis 64 Jahren mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin noch nicht über Osteoporose gesprochen, bei den älteren Frauen über 65 Jahren ist der Anteil mit 59 Prozent weiterhin hoch.
"Viele Frauen unterschätzen Osteoporose", so Dr. Stefan Kropff, Executive Medical Director der Amgen GmbH, die die Umfrage durchgeführt haben. "Osteoporose kann jedoch die Mobilität und Lebensqualität im Alter stark beeinträchtigen. Knochenbrüche, zum Beispiel Hüftfrakturen, können zu schwerwiegenden Einschränkungen führen. Vorsorge, eine rechtzeitige Diagnose und individuelle Therapien können die Krankheit eindämmen und die Lebensqualität verbessern."
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Osteoporose: Einfache Übungen für starke Knochen
Im folgenden Video zeigt Olympiasiegerin und Leichtathletin Heide Ecker-Rosendahl einfache Übungen für jede(n) zum Mitmachen. Denn: Bewegung steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern fördert auch den Knochenaufbau.
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