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Was tun, wenn der Partner oder die Partnerin sich zurückzieht

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Was tun, wenn der Partner oder die Partnerin sich zurückzieht

Was tun, wenn der Partner oder die Partnerin sich zurückzieht

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Wenn dein Liebster oder deine Liebste plötzlich seine Verhaltensweise ändert, sich wie aus dem Nichts weniger meldet, stellt sich nicht selten die Frage: "Bin ich dran schuld?"

Beziehung ist Vertrauen. Beziehung ist - vielleicht ein bisschen weniger schön ausgedrückt - Routine. Ändert sich aber auf einmal etwas in dem eigentlich so geliebten Trott, schrillen nicht selten die Alarmglocken. Und wenn schon nicht die Alarmglocken: Die Öhrchen und Augen sind in solchen Situationen zumindest besonders gespitzt und scharf.

Ein Partner oder eine Partnerin, der bzw. die plötzlich Verhaltensweisen ändert, sich zurückzieht und so gar nicht mehr kommunizieren mag, sorgt erst mal ganz natürlich für Unverständnis und Trennungsangst.

Was ist los?

Ganz ehrlich. An dieser Stelle möchten wir vor allen Dingen Entwarnung geben. In den allerseltensten Fällen hat ein plötzlicher Rückzug etwas mit dir zu tun. Mit großer Wahrscheinlichkeit kannst du das große Fragezeichen über deinem Kopf also getrost wieder wegpacken.

Klar, wenn du auch nur so etwas wie einen Funken Mitgefühl und Empathie hast, wirst du den Fehler zuerst bei dir suchen oder dich zumindest fragen: "Hat das was mit mir zu tun?" Und so nimmt die Zerdenkerei auch schon seinen Lauf. Aber Obacht: Steht nicht gerade ein großer Elefant im Raum, habt ihr euch in den letzten Monaten nicht vermehrt gestritten, hast du ihn oder sie nicht irgendwie gekränkt und herrscht bei euch im Großen und Ganzen eigentlich Harmonie, liegt der Grund vermutlich ganz woanders.

Stress macht viele Menschen zum einsamen Wolf

Stress lauert in der heutigen Zeit an jeder Ecke: Die Arbeit, die Kolleg:innen, Freund:innen, Familie, die Strafzettel, die endlich bezahlt werden möchten. Die Gründe sind vielfältig. Während die einen in solchen Phasen Rückhalt in der Beziehung suchen, wollen andere ihre Geschichten viel lieber mit sich selbst klären - und ziehen sich zurück. Das kann weh tun, muss man aber akzeptieren.

Der Partner oder die Partnerin will tatsächlich Veränderung

Vielleicht ist dein Partner oder deine Partnerin derzeit tatsächlich unglücklich in eurer Beziehung, fühlt sich nicht wohl, oder hat (gefühlt) keine Luft zu atmen - egal ob nun begründet oder nicht -, auch in diesem Fall kannst du relativ wenig tun.

Hat er oder sie schlechte Laune, liegt es nicht an dir, diese zu heben. Du bist nicht für die Gefühle oder das Glück des anderen verantwortlich. Schon gar nicht, wenn du diese nicht verletzt hast.

Was kannst du tun?

Etwas ernüchternd, aber leider wahr: Jemanden zu bedrängen, die oder der sich zurückzieht, hat noch nie zum Erfolg geführt. Dein Partner oder deine Partnerin weiß vermutlich um das fragliche Verhalten, kann aber gerade einfach nicht aus seiner bzw. ihrer Haut.

Auf Gespräche reagiert er oder sie gereizt, Kleinigkeiten führen zu großen Dramen und Streitigkeiten. Das fährt den Stresspegel erst recht rauf und am Ende gibt es tatsächlich die Beziehungskrise, die du schwarz herbeigemalt hast.

Nimm die Dinge so, wie sie sind

Versuche ruhig zu bleiben und die Dinge so zu sehen, wie sie sind: Ihr habt eine stabile Beziehung, eure Bedürfnisse und Wünsche stimmen aber gerade schlicht nicht überein. Das ist weder sonderlich schlecht und bedrohlich. Nimm es nicht persönlich und nutze die Zeit für dich. Mach deinem Gegenüber klar, dass du für ihn oder sie da bist, aber dann mach einfach mal dein eigenes Ding.

Ewiges Bemitleiden und Bemuttern ist an dieser Stelle leider völlig fehl am Platz, auch wenn es gut gemeint ist. Deine gute Laune ist motivierender als Unsicherheit und Vorwürfe. Kurz gesagt: Es geht vielleicht manchmal eher darum, mit manchen Dingen richtig umzugehen, als daran zu verzweifeln, dass man sie im Moment nicht ändern kann. Sei also geduldig.

Auf Augenhöhe begeben

Auch klar: Schweigen, geduldig sein und auf bessere Zeiten warten ist nicht jedermanns Sache. Muss es auch nicht. Ist miteinander Sprechen gerade schwierig, versuch es mit einer Mail oder einer SMS: Vorwürfe und Ängste bringen in dieser Situation aber vermutlich wenig. Dein Partner oder deine Partnerin braucht Zeit für sich, will augenscheinlich gerade alleine sein und kann dir gerade nicht die Liebe geben, die du dir vielleicht wünscht.

Wird dies zum Dauerzustand, müssen ohnehin Konsequenzen gezogen werden, aber für den Moment gilt: Sprecht auf Augenhöhe miteinander, und respektiere die Haltung der oder des Anderen, auch, wenn du verletzt bist, die Dinge anders siehst oder anders handlen würdest. Du bist nicht ein Elternteil und weißt auch nicht, was das Beste für ihn oder sie wäre. Versuche die Sicht und Situation zu verstehen, klärende Gespräche aber besser auf später verschieben.

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