Ressort
Du befindest dich hier:

Werden auf ARD & ZDF bald feministische Sexfilme laufen?

Pornos im ORF? Undenkbar! Doch in Deutschland machen sich Stimmen bemerkbar, die sich für staatlich geförderte Sexfilme einsetzen. Was hinter dieser Idee steckt:

von

Werden auf ARD & ZDF bald feministische Sexfilme laufen?
© istockphoto.com

Obwohl Sexfilmchen noch in den frühen 2000er am nächtlichen Fernsehprogramm standen, gab es zumindest ein paar Sender, die niemals einen Porno gespielt hätten: Allen voran natürlich die öffentlich-rechtlichen Sender. Denn mal ehrlich: Sexfilm auf ORF 1? Das kann man sich nicht wirklich vorstellen. Doch in Deutschland hat sich vor kurzem eine Partei zu diesem Thema zu Wort gemeldet: Die Berliner SPD möchte gerne feministische Pornos fördern und zwar mit Steuergeldern.

Klingt zwar absurd, doch die Idee ist gar nicht so dumm: Feministische Pornos sind Sexfilme, in denen tendenziell mehr "normaler" Sex gezeigt wird. Und die Lust der Frau steht im Vordergrund. Somit haben jene Filme recht wenig mit den klassischen Pornos zu tun, die häufig ein absolut falsches Bild von Sexualität vermitteln. Die Devise lautet: Wenn die Kids von Heute sowieso überall an Pornos rankommen, dann könnte man ihnen gleich welche zur Verfügung stellen, die moralisch vertretbar sind und in denen niemand herabgewürdigt wird.

"Staatsporno" in Deutschland?

Die Idee eines "Staatspornos" kommt aus dem hohen Norden. In Schweden wurde 2009 mit "Dirty Diaries" ein ganz klar pornografischer Film vom Staat gefördert. In den 13 Episoden wird gleichberechtigter und queerer Sex gezeigt. Ob irgendwann auf ARD, ZDF oder sogar auf ORF 1 Pornos laufen werden, kann man sich fast nicht vorstellen. Doch bei der heutigen Diskrepanz zwischen häufig mangelhafter Aufklärung von Jugendlichen und ihrem Pornokonsum (laut einer Statistik von 2016 hatten 53 Prozent der 1001 befragten Kinder zwischen 11 und 16 Jahren schon einmal Online-Pornos geschaut), muss die Gesellschaft neue Wege finden, einen gesunden Umgang mit Sex zu vermitteln.