Achtung! Die zweite Corona-Welle ist im Anmarsch – oder doch nicht? Wir leben in einer ungewissen Zeit, in der man sich zwar an die offensichtlichen Regeln – Maske im Supermarkt, Öffis & Co – hält, aber bei anderen Verhaltensweisen schon mal mit sich hadert. Oder es sogar vergisst. Wie häufig passiert es denn, dass man im Geschäft nicht wirklich auf den Sicherheitsabstand achtet, bis man bei der Kassa steht, wo die Entfernungen klar und deutlich angezeichnet sind? Manche Menschen wiederum halten sich bewusst nicht an die Regeln, da sie nicht an deren Wirksamkeit glauben.
Kurzum: Jeder und jede muss das mit dem eigenen Gewissen ausmachen. Kompliziert wird das erst so richtig im Freundeskreis. Vor allem, wenn die einen sich schon locker-flockig umarmen, während man selbst sich am liebsten nur an der frischen Luft treffen würde – und auch dort mit Abstand. Wie bringt man seinen FreundInnen bei, dass man sie zwar gerne sieht, aber dabei Grenzen setzen muss?
Es ist okay, Grenzen zu setzen.
Zuerst einmal ist es wichtig zu sagen, dass es dein gutes Recht ist, Grenzen zu setzen. Wir leben inmitten einer Pandemie – da ist es absolut in Ordnung, wenn du auf deine oder die Sicherheit von anderen achten möchtest. Und lass dir das ja nicht ausreden, selbst, wenn die anderen gar keine Angst zu haben scheinen und die Sache schon auf die leichte Schulter nehmen.
Das offene Gespräch suchen:
Mach dir selbst klar, wie genau du dir das Treffen mit deinen FreundInnen vorstellst. Und unter welchen Umständen würdest du lieber darauf verzichten? Wenn du deine eigenen Grenzen absteckst, kannst du das auch souverän deinem Freundeskreis vortragen. Am besten erledigt man das noch vor dem Treffen per Nachricht, in der man alles genau erklärt.
Kompromisse finden:
Wenn der Freundeskreis einfühlsam ist, sollte es kein Problem sein, einen Kompromiss zu finden. Zum Beispiel mit Treffen, die draußen stattfinden oder in luftigen Räumen. Oder, dass man Körperkontakt wirklich meidet. Und, dass man etwas abseits von den anderen sitzt. Falls das Wetter schlecht oder das Event an einen bestimmten (Indoor-)Ort gebunden ist, muss man selbst wissen, wie weit man geht. Beziehungsweise kann man auch um eine Terminverschiebung bitten.
Kontakt anders denken:
Obwohl es natürlich schön wäre, wenn sich alle ähnlich verhalten wie man selbst, kann man das leider nicht vom Gegenüber erwarten – beziehungsweise muss man damit rechnen, dass die Erwartung einfach nicht erfüllt wird. Wenn die eigenen Bedenken respektvoll nicht geteilt werden, ist das eben so. Jedoch sollte man sich weder von Gruppenzwang in die Knie zwingen, noch ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Wenn die FreundInnen außerdem trotz vorgespieltem Verständnis immer wieder deine Grenzen austesten, dann musst du hart bleiben. Stelle klar, dass es für dich zurzeit so einfach nicht geht. Man kann immer noch telefonieren, sich schreiben, Sprachnachrichten schicken und skypen. Denn wenn du irgendwann bereit bist, den nächsten Schritt zu gehen, dann sollte das nur aus deinem eigenen Willen heraus geschehen.
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