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5 Sommermythen: Was stimmt, was nicht?

Im nassen Bikini verkühlt man sich und im Schatten bekommt man keinen Sonnenbrand – es gibt zahlreiche Mythen, die uns jedes Jahr aufs Neue durch den Sommer begleiten. Wir klären auf.

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5 Sommermythen: Was stimmt, was nicht?
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Die Sonne knallt, die Luft steht und selbst im Schatten ist die Hitze noch zu spüren. An richtig heißen Tagen helfen nur eine eiskalte Limonade und der Sprung ins kühle Nass. Doch wie lange hält eigentlich wasserfeste Sonnencreme? Und muss man den feuchten Bikini wirklich gleich wieder umziehen? Die gängigsten Sommermythen und ihre Aufklärung im Überblick:

Mythos 1: Nasse Bikinis führen zur Blasenentzündung

Jein! Auch, wenn sich der nasse Bikini oder Badeanzug an einem heißen Sommertag angenehm kühlend auf der Haut anfühlt – er kann tatsächlich eine Blasenentzündung begünstigen. Das liegt aber nicht am Mythos, dass wir uns dadurch leichter verkühlen, sondern an Bakterien.

Diese können sich in einem feucht-kalten Klima nämlich besonders leicht in der Blase breitmachen, da die Durchblutung gehemmt wird. Deshalb: Ist es draußen nicht so heiß, dass deine Badesachen schnell wieder trocknen, lieber gleich in ein anderes Badeoutfit schlüpfen. Übrigens: So pflegst du deine Bikinis, damit sie länger halten.

Mythos 2: Wasserfeste Sonnencreme schützt auch nach dem Baden

Viele Sonnencremes schmücken sich mit dem Label "wasserfest". Aber halten sie wirklich, was auf der Verpackung versprochen wird? Laut Stiftung Warentest ist Vorsicht geboten: Denn als "wasserfest" darf ein Produkt schon dann bezeichnet werden, wenn nach zwei 20-minütigen Aufenthalten im Wasser noch die Hälfte des Schutzes vorhanden ist. Heißt auch: Wenn du dich mit LSF 30 eincremst, ist am Ende nicht mehr wirklich viel übrig, nämlich laut dieser Rechnung nur noch LSF 15.

Zudem wird der Sonnenschutz auch durchs Schwitzen beeinträchtigt. Fazit: Egal ob angeblich wasserfest oder nicht – nach dem Baden solltest du immer großzügig nachcremen. Was viele außerdem nicht wissen: Frisch eingecremt wirkt Sonnencreme nicht sofort. Der Schutz setzt erst nach ungefähr 30 Minuten ein.

Mythos 3: Vorgebräunte Haut braucht weniger Sonnenschutz

Ein Irrglaube, der sich besonders hartnäckig hält: Die Haut müsse sich erst an die Sonnenstrahlen gewöhnen. Vorgebräunt geht’s dann auch ohne Sonnencreme. Damit machen wir es uns leider ein wenig zu einfach. Denn zwar stimmt die Tatsache, dass UVA- und UVB-Strahlen die Haut dazu bringen, einen Eigenschutz aufzubauen, indem diese Melanin aufbaut, also gebräunt wird.

"Die Pigmentierung nimmt weitere UV-Strahlen auf und verhindert somit, dass die Strahlung in tiefere Hautschichten eindringt", heißt es in einem Artikel des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz. Dieser Schutz ist allerdings ziemlich gering: Bei Menschen mit hellerem Hauttyp (der gängigste in Europa) ist er mit einem LSF in der Stärke 1,5 vergleichbar – also quasi nicht vorhanden, analysiert das Onlinemagazin quarks des WDR. Worauf du sonst noch achten solltest, erfährst du hier.

Mythos 4: Warme Getränke helfen gegen Hitze

Dieser Mythos ist kaum zu glauben, fühlt sich ein eiskalter Drink an einem heißen Sommertag doch nach dem einzig Richtigen an. Geht es nach unserem Körper, sollten wir das zukünftig aber tatsächlich lieber bleiben lassen! Denn durch zu kalte Getränke sinkt auch die Körpertemperatur – wodurch wir erst recht wieder Wärme produzieren, um sie stabil zu halten. Hinzu kommt, dass wir eiskalte Drinks auch langsamer trinken, was tendenziell zu weniger Flüssigkeitszufuhr sorgt.

Keine Sorge: Warm musst du deine Sommerdrinks zukünftig aber auch nicht schlürfen. Zimmertemperatur heißt die goldene Mitte, die den Durst löscht und erfrischt, ohne den Energieverbrauch an heißen Tagen zusätzlich anzukurbeln.
Das Forum Ernährung empfiehlt Erwachsenen im Sommer übrigens, täglich 1,5 bis zwei Liter Wasser zu trinken. Bei körperlicher Anstrengung und beim Sport können es sogar drei bis vier Liter sein, da der Bedarf durch das Schwitzen erhöht ist.

Mythos 5: Im Schatten bekommt man keinen Sonnenbrand

Das ist leider meistens tatsächlich ein Mythos (außer du befindest dich im Schatten einer Betonwand). Denn unter Sonnenschirmen oder Bäumen sind wir noch immer 50 Prozent der üblichen UV-Strahlung ausgesetzt. Ein Grund dafür ist die Umgebungsstrahlung. Diese sorgt Studien zufolge auch dafür, dass die Sonneneinstrahlung am Boden unter einem teilweise bewölkten Himmel sogar viel stärker sein kann, als bei einem wolkenlosen, blauen Himmel.

Der Grund: Helle Wolken streuen mehr Licht, wenn die Sonne zwischen ihnen hindurchscheint. Unterschätzen wir die Sonnenstrahlung bei einem bewölkten Himmel, ist ein Sonnenbrand also quasi vorprogrammiert.