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So überwindest du deine Angst vorm Telefonieren

Deine Hände schwitzen & das Herz schlägt dir bis zum Hals – und das "nur", weil du jemanden anrufen musst. Keine Angst, du bist mit deiner Telefon-Phobie nicht alleine & es gibt Wege, die Angst zu mindern.

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angst vorm telefonieren
© iStock

Könnt ihr euch noch an die Zeit erinnern, als es keine Handys gab und das Festnetztelefon unser bester Freund war? Damals hat man einfach durch die Gegend telefoniert – blieb einem ja auch nichts anderes über, wenn man Termine ausmachen und FreundInnen treffen wollte. Gut, auch damals hat es nicht jeder Mensch als angenehm empfunden irgendwo anzurufen. Doch der gesellschaftliche Zwang hat diese Gefühle in Schach gehalten.

Heute ist die Situation ganz anders. Vor allem den Kids der Neunziger ist das sicher schon mal aufgefallen: Als Kind und Jugendliche/r erledigte man noch die nötigen Anrufe. Als erwachsene Person begann man dann, vermehrt SMS zu schreiben und schließlich texten wir nonstop über WhatsApp. Telefonieren? Muss man nur selten. Leider ist dementsprechend aber auch die Hemmschwelle wieder immens angewachsen.

Gründe für die Telefon-Phobie:

  • Angst, nicht verstanden zu werden
  • Angst, sich zu verhaspeln/ zu stottern
  • Angst vor fremden Menschen
  • Angst, wichtige Informationen nicht zu erfassen
  • Angst, dass man zu oft nachfragen muss, weil man etwas nicht verstanden hat
  • Angst, sich zu "blamieren"
  • Angst, in einem störenden Moment anzurufen

Es gibt Menschen, die eine regelrechte Phobie vorm Telefonieren entwickelt haben. Egal, ob sie Pizzadienst, Kundenservice, Ärztin oder den Friseur erreichen müssen: Für sie ist jeder Anruf eine Qual. Wer an der starken Form dieser Sozial-Phobie leidet, kann Symptome wie Atemnot, Herzklopfen, Zittern, Schwitzen, Übelkeit oder Schwindel durchleben.

Wenn du das Gefühl hast, dass Telefonieren zu einem echten Leidensdruck geworden ist und du einige oder sogar alle aufgeführten Symptome durchlebst, dann solltest du ärztlichen Rat einholen. Alle anderen, die glauben, selbst mit ihrer Angst fertig zu werden, für die haben wir 5 Tipps:

1. Grinsekatze:

In der Model-Castingshow "Germanys Next Topmodel" heißt es oft: "Lächle mit den Augen!" Ja, das geht wirklich. Nonverbale Signale beeinflussen Gespräche immer. Auch, wenn man das Gegenüber gar nicht sehen kann! Wenn du also das nächste Mal zum Hörer greifst, setze einen fetten Grinser auf. Das hat sogar zwei Vorteile: Dein Körper schickt sich selbst eine positive Rückmeldung. Du bist also nicht mehr ganz so verzagt. Und auch die Person am anderen Ende der Leitung bekommt die positive Einstellung zu spüren.

2. Gute Vorbereitung:

Wenn du konkrete Informationen vom Gegenüber erfahren oder der Person durchgeben willst, dann tut es doch nicht weh, sich alles kurz zu notieren. Zum Beispiel den Namen der gewünschten GesprächspartnerInnen, den Zweck des Anrufs, offene Fragen oder Kundennummern, wenn man etwa beim Callcenter anruft. Dank Spickzettel entgehen dir selbst bei einem akustisch anstrengendem Gespräch keine Details.

3. Guter Anfang:

Wenn man sich verhaspelt, dann vor allem am Anfang eines Gesprächs. Deshalb sollte man sich die Einleitung schon vorher zurechtlegen und sie am besten gleich auswendig lernen. Zum Beispiel: "Grüß Gott, mein Name ist XY und ich rufe an, weil..." oder "Hallo, da spricht XY, ich rufe an, weil..."

4. Was kann passieren?

Die schwitzigen Handflächen und das pumpende Herz suggerieren: Gefahr ist in Verzug. Doch was ist wirklich das "Worst Case"-Szenario? Es kann helfen, diese Frage nicht nur im Kopf zu beantworten, sondern auch aufzuschreiben. Denn dann kommt man ganz schnell drauf, dass das Horror-Szenario vielleicht gar nicht so gruselig ist.

5. Offenheit üben:

Du hast es geschafft, du hast jemanden angerufen und befindest dich mitten im Gespräch. Das Problem ist nur, dass du diese Person einfach nicht richtig verstehst. Und jetzt muss sie dir auch noch eine Adresse/einen Namen/eine E-Mail-Adresse ansagen.... Bevor du mit einem vollgekritzelten Zettel, aber ohne konkrete Infos wieder auflegst: Sei einfach ehrlich! Gib zu, dass du dein Gegenüber nicht verstehst. Würze das mit ein bisschen Humor und du wirst sehen, dass Menschen hilfsbereiter sind als du glaubst.

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