Eine herrliche Zeit für uns Gartel-Freaks: Im Frühling überschlagen sich geradezu die Ereignisse im Garten, auf der Terrasse oder am Balkon! Mit ein paar Tricks gedeiht das Gemüse, blühen die Blumen und sprießen die Sträucher gleich doppelt so üppig. Wir haben Ulli Cecerle-Uitz (www.garteling.at), eine der wenigen Garten-Bloggerinnen in Österreich und Bio-Gartenexpertin Doris Kampas (www.bio-garten.at) um 10 Tipps für den Garten gebeten, die nicht kompliziert umzusetzen, aber groß in der Wirkung sind.

Kampf gegen Blattläuse – aber ohne Gift!
Wer fürchtet sie nicht, die kleinen saugenden Plagegeister? Trotzdem immer auf die Giftkeule verzichten! Chemische Spritzmittel zerstören das natürliche Gleichgewicht. Es gibt schließlich umweltfreundliche Methoden, die wirken: Getrocknetes Wermutkraut oder Knoblauchzehen mit heißem Wasser überbrühen und ca. 20 min stehen lassen. Abseihen, auskühlen lassen und direkt auf die befallenen Pflanzen sprühen.

Sträucher: Der richtige Zeitpunkt für den Frühlingsschnitt
Für den Sträucherschnitt gilt eine einfache Regel: Alle Sträucher, die vor dem Johannistag am 24. Juni blühen, nach der Blüte schneiden. Alle, die danach blühen, vor der Blüte schneiden. Ein Beispiel: Die abgeblühten Zweige der Forsythie direkt nach der Blüte ausschneiden. Sommerflieder hingegen blüht im Juli und August. Er wird im März geschnitten, dann blüht er am schönsten.

Wundermittel für den Gartenboden: Kompost
In einem gesunden Garten darf der Kompost nicht fehlen. Er belebt den Boden mit organischer Substanz, baut die Humusschicht auf und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen. Die Pflanzen einmal im Jahr mit Kompost düngen. Aber Vorsicht mit der Menge! Blumen und Stauden: 4 l Kompost/m², Paradeiser und Zucchini: 8 l/m², Karotten und Rüben: 6 l/m², Erbsen, Bohnen und Salate: 4 l/m², Rasen: 2 l/m².

Wann dürfen Jungpflanzen ins Freie?
Nicht vor den Eisheiligen! Ein wichtiges Datum für alle Gartlerinnen und Gartler: Mitte Mai - auch wenn es vorher schon verführerisch warm und sonnig war – während dieser Tage friert es in den Nächten meistens. Heißer Expertentipp:
Erst nach dem 15. Mai mit Paradeisern, Paprika und Chili an die Frischluft!

Topfpflanzen gießen – aber richtig!
Am besten immer in der Früh gießen, damit das Wasser tagsüber abtrocknen kann. Wer abends gießt, macht die Blätter anfälliger gegen die Pilzinfektionen. Außerdem: Nasse Böden locken Schnecken an! Und: Niemals direkt auf die Pflanzen, sondern im Wurzelbereich gießen.

Bio-Garteln: Nützlich für uns alle!
Sobald chemische Spritzmittel oder künstliche Dünger auch nur in geringen Mengen eingesetzt werden, bleibt das Gift lange Zeit im Boden, sickert schlimmstenfalls ins Grundwasser und schädigt das Bodenlebewesen. Und das nicht nur auf Kosten der Schädlinge – auch die Nützlinge zahlen drauf. Bio-Garteln bedeutet: Mit der Natur, nicht gegen die Natur arbeiten! Mehr Infos hier: "Ein bisserl bio gibt's nicht!"

Ein Hoch dem Hochbeet!
Hochbeete sind der letzte Schrei für "Urban Gardener" ebenso wie im ländlichen Garten. Bequemes, aufrechtes Garteln ist dabei nur ein Vorteil. Durch den speziellen Schichtaufbau im Hochbeet entsteht Wärme und es werden Nährstoffe frei: Ein Komposthaufen in der Kiste! Ideal für die Pflanzen – die gedeihen prächtig ganz ohne Düngung.

Wie viel Platz brauchen Gemüsepflanzen?
Gemüsepflanzen werden oft zu dicht gesetzt. Zu geringer Abstand ist aber der größte Fehler im Gemüsebeet und erst recht im Topf! Denn bei zu wenig Abstand entwickeln sich Pflanzen und Gemüse schlecht, behindern sich im Wachstum und nehmen sich gegenseitig Wasser und Nährstoffe weg. Paprika und Chili beispielsweise brauchen zumindest 40 x 40 cm Abstand, Paradeiser sogar 60 x 60 cm.

Kräuter – die aromatischen Alleskönner
Kräuter sind seit Jahrhunderten hoch geschätzt. Sie schmecken, haben Heilkräfte und duften. Sie können aber noch mehr – Kräuter im Gemüsebeet halten Schädlinge und Krankheiten fern: Bohnenkraut verscheucht die Bohnenblattlaus von den Fisolen. Knoblauch verdirbt Blattläusen die Vorliebe für Rosen und beugt Pilzerkrankungen vor. Und Salbei rund ums Gemüsebeet reduziert den Schneckenbefall.

Frühjahrskur für das Gartenbeet
Die gute Nachricht: Umgraben ist schlecht für den Boden! Diesen schweißtreibenden Eingriff ins Bodenlebewesen können wir von der Liste streichen. Stattdessen die Beeterde im Frühling leicht lockern und Kompost streuen. Das erwärmt den Boden rasch und aktiviert damit das Bodenleben. Reste der Mulchdecke vom Winter können oberflächlich eingearbeitet oder abgeräumt und kompostiert werden. Die beste Basis für alle Pflanzen.
Suchst du weitere Infos zum Thema Garten, dann schau auf Ullis wunderschönen Garten-Blog: www.garteling.at

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