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"Unser Hund wie wie ein Kind für uns!"

Vor drei Jahren sind Bianca Perdula und ihr Mann Niki auf den Hund gekommen. Seitdem wirbelt der Rhodesian Ridgeback Leo ihr Leben durcheinander: Statt auf Luxusreise geht's auf die Alm, dafür wird Designware nun auch für Vierbeiner geshoppt. Das Wiener Paar über sein Dasein als Rudel.

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Unser Hund ist wie ein Kind für uns

Was gibt es Schöneres, als mit Frauchen Bianca und Herrchen Niki zu kuscheln. "Für unseren Liebling gibt es in unserer Wohnung keine Einschränkungen. Er darf in jeden Raum und überall hinauf", sagt Bianca.

© Monika Saulich

Leo blickt uns etwas unsicher an, als wir Bianca und Niki Perdula in ihrer Dachmaisonette begrüßen. "Schnauzibär, alles gut. Du wirst nur fotografiert", beruhigt ihn sein Frauerl. Aber die Neugierde überwiegt bei dem Rhodesian Ridgeback Chiho-Leo of Manisi, kurz Leo, ohnehin rasch. Nach kurzer Zeit beschnuppert uns der Rüde freudig. "Der liebenswerte Kerl weiß ja gar nicht, welche Kraft in ihm steckt", lacht Bianca. Im Eingangsbereich fällt eine beachtliche Halsband- und Leinesammlung auf, einige davon handgefertigt - mehrere Hundert Euro kann so ein edles Teil kosten.

Und das ist nicht Leos einziger Luxus: "In seinen Wintermantel haben wir so viel wie in einen eigenen investiert!" Dazu gibt 's einen eigenen Parka für Regenwetter. Schuhe hat er natürlich keine, dafür bekommt Leo im Winter Ringelblumensalbe auf die Pfoten: "Damit schützen wir sie vor dem Salz", erklärt uns Bianca, die Wert darauf legt, den Hund nicht allzu sehr zu vermenschlichen. Auch wenn's oft schwer fällt, denn geschmust und gekuschelt wird ohne Ende. "Obwohl Leo drei Hundebetten hat, darf er auch in unser Bett. Aber nur mit sauberen Pfoten und wenn er dazu eingeladen wird. Und er muss es auf Kommando wieder verlassen!" Bianca bringt die prall gefüllte Spielzeugkiste ihres Lieblings, auf die er sich sofort mit tierischer Freude stürzt. Er hüpft nach den Bällen, sucht im Schnüffelrasen nach Käsestücken, kratzt geschickt aus kleinen Laden Leckerlis heraus.

Unser Hund ist wie ein Kind für uns
Kuscheltiere, Bälle und Suchteppich. Leo besitzt jede Menge Spielzeug!


LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK. Vor knapp drei Jahren hat das Paar den Welpen bei einem Kärntner Züchter abgeholt. Seitdem ist er ein vollständiges Familienmitglied: "Als Niki und ich vor zehn Jahren geheiratet haben, wollten wir Kinder haben. Es sollte nicht sein." Der Gedanke, ihr Leben stattdessen mit einem Hund anzureichern, war schon früher da. Warum sie damit gewartet haben? "Wir wollten nicht dieses klischeehafte Babyersatz-Thema bedienen. Aber ja, heute ist Leo wie ein Kind für uns und wird verwöhnt. Wenn ich so überlege -eigentlich achten wir sogar bei seinem Futter auf höhere Qualität als bei unserem Essen", gibt sein Frauerl lachend zu.

LEO IM GLÜCK. Seit die Perdulas zu dritt sind, hat sich vieles verändert. Anfänglich gab es die Sorge, wie der afrikanische "Löwenjäger" in eine Stadtwohnung passen könnte. "Die Züchterin meinte, solange er genug Auslauf bekommt, ist das völlig okay." Für Leo zog man vom Wiener Naschmarkt zum Augarten mit großer Hundezone. Allein bleiben muss er nur selten, denn Niki arbeitet als selbstständiger Architekt daheim. "In seinem Büro liegt unser Schatz immer neben ihm. Das gefällt beiden. Auch bei Bauherrenterminen ist er oft dabei", sagt Bianca, die als Personalentwicklerin einen 40-Stunden-Job hat. Und im Urlaub? Statt drei Mal im Jahr wegzufliegen, geht 's jetzt mit dem Auto in eine Selbstversorgerhütte auf die Alm. "Für uns alle drei ein Traum. Fliegen wollen wir ihm nicht antun."

Unser Hund ist wie ein Kind für uns
Der Rüde liebt es, mit Herrchen Niki zu spielen. In der großzügig angelegten Wohnung kann man überall gut nach Bällen jagen.


Morgenmuffel Bianca wurde mittlerweile zur Frühaufsteherin: "Der Wecker läutet um 5:30 Uhr. Dann geht es eine Stunde für mich und Leo raus. Die Mittagsrunde übernimmt mein Mann, abends gehen wir zusammen spazieren." Von den täglichen Outdoor-Trips und ausgiebigen Wochenendausflügen profitiert nicht nur der Rüde: "Seitdem wir so viel Bewegung mit ihm machen, waren wir so gut wie nicht mehr krank." Und wie reagiert ihr Umfeld auf den 40-Kilo-Hund? Meist sehr erfreut, nur eine peinliche Anekdote blieb Niki in Erinnerung: "Leo hat als Welpe gern mit Fell gespielt. Ich hatte einmal eine wichtige Präsentation, bei der die Bauherrin in Pelzstiefeln gekommen ist. Für Leo super, für die Dame weniger, und ich habe um den Auftrag gezittert." Natürlich wird auf weniger hundeaffine Menschen Rücksicht genommen. "Leo hat einen extrem gutmütigen Charakter. Er lässt sich nicht leicht provozieren. Aber reagiert, wenn er angepöbelt wird", sagt Bianca, die ihren Mann Niki als Rudelführer sieht: "Auf ihn hört unser Bub mehr als auf mich. Ich muss mir meinen Platz in der Mitte immer wieder erkämpfen."

Unser Hund ist wie ein Kind für uns
Die Hundebar in der Küche ist angefüllt mit Leckerlis und Kauknochen.


ERWEITERTER FREUNDESKREIS. Seit Leo da ist, trifft man oft andere Hundebesitzer. "Wir tauschen uns wie Mütter über ihre Kinder aus, unterhalten uns über Problemchen, geben gute Tipps und leiden, wenn es einem Tier mal nicht so gut geht." Dementsprechend groß war die Anteilnahme, als Leo vor Kurzem mit einem gesundheitlichen Problem in die Tierklinik musste. "Ich war völlig fertig. Da ist Niki dann der Stärkere." Schnauzibär ist zum Glück wieder gesund. Und im Juli steht wieder Erfreulicheres an: Leo wird drei Jahre alt. "Das wird groß gefeiert, er bekommt einen extra großen Knochen von uns." Wäre ein Leben ohne ihren Hund nicht doch manchmal einfacher? "Vielleicht einfacher, aber unvorstellbar, denn zu dritt als Rudel sind wir einfach glücklicher."

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Bei der Eingangstür hängt Leos Halsband-und Leinensammlung. Einige Teile sind handgefertigt und kosten mehrere Hundert Euro. Für die Perdulas steht fest: "Unser Bub ist uns das wert."


Thema: Tiere
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