Wir lieben Bräuche und Traditionen - gerade um die Weihnachtszeit. Weil wir aber auch die Abwechslung mögen, sind wir vor Kurzem auf die Yalda-Nacht gestoßen. Yalda-Nacht? Die Yalda-Nacht (persisch Shab-e Yalda) ist ein iranisches Fest, das in der "längsten und dunkelsten Nacht des Jahres" gefeiert wird. Welche das ist? Die Nacht der Wintersonnenwende, also vom 21. auf den 22. Dezember (in Schaltjahren ist es die Nacht vom 20. auf den 21.)
Der schönste Brauch zur Wintersonnenwende
Das traditionelle Fest symbolisiert den Sieg des Lichts über die Finsternis, da die Tage danach ja wieder länger werden. Und wir stimmen zu: Das ist tatsächlich ein Grund zur Freude. In der längsten Nacht des Jahres kommen also die Menschen mit der Familien, ihren Freunden, ihren Liebsten zusammen, feiern, koschen und essen die letzten verbliebenen Sommerfrüchte, wie zum Beispiel Granatapfel und Wassermelone, um die Ankunft des Winters zu feiern. Da ist übrigens etwas Aberglaube mit dabei: Dem Glauben nach wird derjenige, der während der längsten Nacht des Jahres Wassermelonen verzehrt, den ganzen Winter lang gesund bleiben und keine Erkältung bekommen. Probieren kann man es ja...

Die Yalda-Nacht ist die Nacht der Liebenden
Die Yalda-Nacht wird auch als die Nacht der Liebenden bezeichnet und ist auch eine gute Gelegenheit, um sich gegenseitig zu beschenken. (Wir hätten da übrigens ein paar Ideen) Und während einzelne Festelemente in verschiedenen Regionen des Irans variieren, gehört die Lesung und Schicksalsdeutung aus der Gedichtsammlung (persisch Diwan) des berühmten persischen Dichters Hafiz zu den unverzichtbaren Pflichten, die nicht vergessen werden dürfen. Wir nehmen uns da gerne heraus, etwas zu adaptieren und stellen uns das Fest vor allem mit unseren engsten Freundinnen superschön vor, um vor den hektischen Weihnachtsfeiertagen noch etwas zu entspannen, und gemeinsam Zeit zu verbringen!

Orakelbefragung: Wünsche für das kommende Jahr
Ein wichtiger und einzigartiger Teil von Yalda besteht dabei darin, dass die Menschen sich um einen Korsi, einen niedrigen Tisch mit einem Wärmespender im Inneren, setzen wo dann die Gedicht vorgelesen werden und gesungen wird. Dieser Brauch wird dadurch erweitert, dass jeder am Tisch gebeten wird, sich etwas zu wünschen. Um diesen schönen Brauch zu zelebrieren, gibt es zum Beispiel von Rituals ein Wunsch-Set, das aus einer Keramikschale, parfümiertem Wunschpapier und einer Streichholzschachtel besteht. Auf ein aus dem Heft getrenntes Blatt Papier wird ein Wunsch oder Vorsatz geschrieben, mit einem Streichholz angezündet und dann vorsichtig ausgeblasen. Das Entzünden des Papiers setzt Öle frei, wodurch ein wunderbares Dufterlebnis entsteht. (Badebomben mit dem gleichen, wirklich unfassbar guten Duft gibt es übrigens HIER) Zur Not tut es aber auch einfach ein Stückerl Papier und eine Kerze!
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