In New York hat es derzeit tropische Temperaturen. Es ist so heiß, dass man bei Wochenendausflügen öfter mal im Supermarkt vorbeischauen muss. Oder bei Starbucks. Nicht um Kaffee zu trinken, sondern, um sich in den gut klimatisierten Räumen ein paar Minuten abzukühlen.
“Geh doch Eislaufen”, hat ein Bekannter mir neulich vorgeschlagen, als ich darüber stöhnte, wie heiß es gerade ist. “Im Sommer?”, hatte ich gefragt. “Warum nicht? Auf Governor’s Island kann man im Sommer mit Blick auf die Freiheitsstatue eislaufen gehen. Ist zwar synthetisches Eis, aber trotzdem irgendwie erfrischend.”
Aus dem Eislaufen ist dann nichts geworden, weil die Hitzewarnungen hier jede körperliche Aktivität untersagt haben und wir dann lieber in den Prospect Park zum Food Festival gefahren sind. “Smorgasburg” findet dort jeden Sonntag statt und das Street Food Festival wurde von der New York Times schon als das “Woodstock for Food” bezeichnet.

Auch aus Wien kennt man die Food Festivals, wo man Pulled Pork Burger oder Schoko-Kebabs essen kann. Smorgasburg ist - allein wegen seiner Größe von mehr als 50 Street-Restaurants - mehr als nur ein Spielplatz für Avocado-Toast-liebende-Hipster, die ihre Kimchi-Hotdogs auf Instagram posten: Smorgasburg bringt regelmäßig neue Food Trends und Kreationen heraus, wie zum Beispiel den Ramen Burger. Der Ramen Burger besteht aus Ramen Noodles statt Bun, Patty, Rucola, einer Soja-basierten Sauce und Frühlingszwiebeln. Die Ramen Noodles werden nach dem Kochen gegrillt, damit sie knusprig werden. Wie das schmeckt? Salzig, süß, knusprig, soft, umami.

Weil es am Wochenende so heiß war, waren die Eis- und Drinkstände besonders beliebt. Insbesondere Wassermelonen oder Ananassäfte mit Eiswürfeln, die man direkt aus der Frucht trinken konnte. Oder japanisches “shaved” Eis, bei dem von einem gefrorenen Eisblock Stückchen geshavt und dann mit Kokusnuss oder Fruchtsirup und Schlagobers gepimpt wurden.
Auch einige Lemonade-Stände gab es bei Smorgasburg, die ja gewissermaßen als Symbol für den amerikanischen Traum und Unternehmertum stehen. Auch wenn es in New York City strenge Regulationen gibt, wer einen Limonaden-Stand eröffnen darf, so gehören in den Vororten oder am Strand, Kinder, die Limonade verkaufen zum amerikanischen Sommer dazu.
Bei Smorgasburg standen auch bei der Limonade neue Geschmacksrichtungen im Vordergrund wie zum Beispiel Maple oder Pink Cactus Lemonade. Schließlich geht es bei dem Food Festival nicht nur ums Essen oder Trinken, sondern auch darum, Neues zu entdecken, Neues zu probieren. Ich finde das sehr spannend. Die Essenskultur anderer Städte und Länder ist etwas, das mich schon immer fasziniert hat. Für mich bedeutet eine Stadt zu entdecken, auch immer eine Stadt zu erschmecken.

Ab ins Kühlregal!
Smorgasburg war am Sonntag Abend zu Ende. Heiß ist es allerdings immer noch. So heiß, dass in der Stadt schon “Cooling Centers” eröffnet haben, wo man sich zwischendurch abkühlen kann. (In Wien gibt es ja mittlerweile auch den ersten "Kühlraum".) Und wer gerade nicht in der Nähe von einem Cooling Center ist? Für den gibt es hier an jeder Ecke Starbucks, wo man sich immer mal wieder abkühlen kann. Mit Iced Coffee. Und Wifi. Und weil in Wien die Starbucks-Dichte noch nicht ganz so hoch ist wie in New York: Das Kühlregal im Supermarkt tuts auch.
Teil 1: Eine Wienerin in New York: Next Stop: Brooklyn!
Teil 2:Eine Wienerin in New York: Vom virtuellen Axt-Werfen
Teil 3: Eine Wienerin in New York: Eine Wienerin in New York: Co-Working mit Cold Brew
Über die Autorin:
Rebecca Vogels ist Gründerin der Brand- und Kommunikationsagentur "All of the Above". Sie bringt Silicon Valley Strategien rund um Kommunikation und Branding zu Unternehmen in Europa. Für die Huffington Post schreibt sie eine Kolumne zum Thema “Women in Tech”. Sie ist Co-Founderin des Online-Magazins You Might Also Like. Rebecca Vogels wurde kürzlich vom California Diversity Council zu einer der Top 50 Most Powerful Women in Tech gewählt.
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