Mich hat noch keine Frau so genervt wie sie. Und oft würde ich sie am liebsten übers Knie legen. Aber von Scheidung kann keine Rede sein, sagt Roland Hofbauer, 33. Seit vier Jahren ist der Journalist mit ORF-Moderatorin Barbara Karlich, 42, verheiratet und Vater ihrer bald vierjährigen Tochter Gloria. Und nun, so wird kolportiert, habe er bereits einen Termin bei Scheidungsanwalt Dietmar Heck von der renommierten Kanzlei Köck gehabt. Ich kenne ihn gut, aber ich habe kein Wort mit ihm über Trennung gesprochen, versichert Hofbauer seiner skeptisch blickenden Ehefrau, als wir die beiden im chicen Wiener Hotel Sofitel treffen. Karlich ist seit ihrer gescheiterten Kurzehe mit einem Juristen ein gebranntes Kind und reagiert schon auf das Wort Scheidung allergisch. Ganz klar, dass sie fassungslos und empört ist, dass eine Zeitung trotz ihres Dementis zum angeblichen Beziehungsende das leidige Thema tagelang zur Coverstory machte. In WOMAN redet das Paar nun Klartext und gewährt tiefe Einblicke in einen sagen wir stürmischen Ehealltag. Der für sie beide aber perfekt passt, weil wir es ganz genauso brauchen...
WOMAN: Haben Sie eigentlich einen Ehevertrag?
Hofbauer: Nein, den brauchen wir nicht. Barbara verdient zwar mehr als ich, aber selbst im Falle einer Scheidung will ich nichts von ihr nichts. Ich verdiene mein eigenes Geld.
Karlich: Bitte nimm nicht einmal das Wort Scheidung in den Mund. Das erzeugt so ein Kopfkino. Es heißt ja: Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu deinen Worten, deinen Taten und zu deinem Schicksal!
Hofbauer: Fakt ist, dass ich einer vermeintlichen Freundin von dieser Zeitung erzählt habe, dass ich mein Büro räume, das ich mit Barbara in Wien habe. Dass Barbara kurz danach mit ihrer Schwägerin Alexandra Cervinka auf einen Event ging, passte besagter Journalistin fein ins Konzept: denn Alexandra war auch Barbaras Scheidungsanwältin, als sie noch mit diesem Maurer, Schaffner, ähm Jurist verheiratet war. Dabei gehen die zwei Damen seit Jahren gemeinsam auf Galas, Vernissagen etc. Einfach aus dem Grund, weil ich sicher nicht Barbaras Society-Ehemann gebe. Das Einzige, das mich tangiert, ist, dass mein 81jähriger Vater in der Zeitung von dieser Müllstory lesen musste. Das ist nicht lustig.
WOMAN: Dabei lieben Sie Brachialhumor! Ich zitiere Barbara aus meinen Interviews: Als ich die Zahn-OP hatte, meinte mein Mann: Jössas bist du schiach! Oder: Als ich mal in einer Runde meinte: Den Johnny Depp würde ich nicht von der Bettkante stoßen, feixte Roli: Er dich schon! Das ist doch verletzend! Das hält nicht jeder aus
Karlich: Keine andere Frau auf der ganzen Welt hält das aus! Mein Mann ist wie mein Exhund. Der kläffte auch ständig zurück.
Hofbauer: Sie behandelt mich auch wie einen Hund. Nur mein Glück ist: Barbara kam schon vor mir auf die Welt. Ich lebe nach dem Motto: Altes Huhn macht gute Suppe. Ich bin halt ein Mensch, mit dem man viel streitet, weil ich ein blödes Mundwerk habe.
WOMAN: Und wie schießen Sie zurück, Frau Karlich?
Hofbauer: Ich sags Ihnen! Mit Hippgläsern und Aperolflaschen. Bei uns gibts Gewalt in der Ehe. Aber nicht vom Mann ausgehend.
Karlich: Aber ich schieße immer absichtlich daneben...
Hofbauer: Na klar! Einmal fuhr sie mir mit angewinkeltem Knie in meine Magengrube. Ich hab eine Viertelstunde keine Luft gekriegt!
Karlich: Du Armer .
WOMAN: Sie zwei haben sich wirklich gefunden! Gabs diese spezielle Dynamik auch in vorigen Beziehungen?
Karlich: Nein. Er hatte ja nur Affären. Und ich nur langweilige Beziehungen. Ich serviere Roli täglich etwas, womit er mich auf der Schaufel hat. Spätestens wenn ich mich hinter den Herd stelle.
Hofbauer: Das sind Giftanschläge wie unter Cäsar. Seit sie mir ganz am Anfang ein Steak serviert hat, ist die Küche mein Revier. Damals würgte ich es hinunter. Aber da hätte ich alles gegessen, selbst Schuhsohlen, so verliebt war ich!
Karlich: Jetzt hat er aus der Not eine Tugend gemacht und macht sich sein Essen selbst. Herrlich!
WOMAN: Als Sie Barbara kennenlernten, war sie dünn wie ein Pipihendl. Deshalb fingen Sie an, sie zu mästen. Jetzt hat sie 15 Kilo abgespeckt und Sie maulen.
Hofbauer: Na weil der Busen kleiner geworden ist. Ich bin nun mal ein Brustfetischist. Sie können nicht groß genug sein. Meine neun Monate waren die Schwangerschaft. Und danach...
WOMAN: Wieso? Haben Sie auch genuckelt?
Hofbauer: (zerkugelt sich) Für wen machen Sie das Interview? Fürs ÖKM? Wie auch immer: Die Barbara wird nicht weiter abnehmen. Jetzt kommt die Weihnachtszeit. Da hat sich das eh erübrigt. Egal wie gut ich mit meiner Schwiegermutter umgehen kann, Sie wissen nicht, wie gut sie backen kann! Die Schwiemu fragt Barbara nicht Hat Keks Nummer eins geschmeckt? Die fragt: Hat Blech Nummer eins geschmeckt? Ich werde in dieser Ehe unterdrückt. Deshalb schreibe jetzt ein Buch Mein Leben auf Knien (lacht) Die Frau ist so hantig! Aber ihr Keppeln ist wie ein liebgewordener Tinnitus.
WOMAN: Sie haben getrennte Kühlschränke und getrennte Betten. Denn Barbara schläft mit Klein-Gloria im Oversize Vi Spring-Bett wie einst Queen Mum, und Sie, Roland müssen mit den wehen Bandschreiben auf die IKEA-Couch. Das ist nicht gerade förderlich fürs Sexleben.
Hofbauer: Den Bandscheibenvorfall habe ich vom Schlafen auf der Wohnzimmercouch. Wenn ich spät abends heimkomme, liegen im Ehebett nämlich Barbara, Gloria quer, 18 Puppen und Stofftiere und zwei Katzen. Auch genannt die zwei Flohzeher! Zu denen leg ich mich bestimmt nicht hinein.
Karlich: Wir gestalten jetzt eh Glorias Kinderzimmer um...
Hofbauer: Barbara glaubt, dass sie die Kleine je wieder aus unserem Ehebett herausbringt. Dass ich nicht lache! Die wird noch mit 15 mit ihrem ersten Freund bei ihrer Mama schlafen.
Karlich: Mit 15 gibts noch keinen ersten Freund. Mit 18 haben wir gesagt!
WOMAN: Wann und wo haben Sie dann Sex?
Hofbauer: Alle zwei Wochen, wenn Gloria bei der Oma übernachtet. Und sonst in Aufzügen und im Riesenrad.
WOMAN: Was ist mit zweitem Kind? Barbara will nicht mehr. Oder wenn, nach 2014. Solange läuft noch der ORF-Vertrag.
Hofbauer: Sie hat mich zu Beginn unserer Beziehung belogen. Da meinte sie nämlich: Ich will drei Kinder. - Stimmt nicht. Sie sei Rapid-Fan. Stimmt auch nicht, sie weiß nicht mal was Fußball ist. Sie hat mich praktisch ins Hexenhaus gelockt.
Karlich: Ich weiß sehr wohl, was ein Abseits ist! Und punkto Kinder bin ich realistisch. Ich setz kein zweites in die Welt, solange wir beide voll berufstätig sind. Ich hab keinen geregelten 9-to-5-Job. Und mag sie nicht ständig abschieben, wenn ich Termine habe. Ich hätte gerne drei, vier Kinder, aber es geht sich zeitlich einfach nicht aus.
Hofbauer: (zu WOMAN) Vielleicht wollen Sie ja mal ein Kind. Ich hab Super-Gene zu vergeben. Ich hätte eh noch gern einen Sohn, einen Stammhalter!
Karlich: Der spinnt!
WOMAN: Kaufen Sie lieber Barbara einen neuen Ehering. Sie hat ihren verschmissen.
Hofbauer: Na und? Ich trage meinen auch nicht.
Karlich: Ich habe schon einen neuen Ring (zeigt ihren Goldring mit violettem Herz-Diamant her)
Hofbauer: Der ist nicht von mir. Der kostet 10.000 Euro. Dafür muss ich acht Monate lang arbeiten. So etwas würde ich nur Monica Belluci schenken.
Karlich: Als ob die so was von dir annehmen würde! Ich wollte eh nie Eheringe. Sagte vor der Hochzeit zu Roli: Sparen wir uns da und lassen wir uns lieber tättowieren.
Hofbauer: Ja genau, wie die Prolos aus der Per-Albin-Hansson-Siedlung! Um ein Haar hätte ich mir die burgenland-kroatische Flagge auf die Brust tätowieren lassen. Und auf den Rücken Karlich forever!
WOMAN: Es würde reichen, wenn Sie ein bisserl Kroatisch könnten. Als Zeichen Ihres Interesses!
Hofbauer: Ich habe den Verdacht, dass Kroatisch nicht die neue Weltsprache wird. Deshalb habe ich mich auf Spanisch konzentriert.
Karlich: Du kannst kein Wort Spanisch. Außer: Willst du mit mir schlafen und Danke für die schöne Nacht. Er redet heimlich mit den Katzen Kroatisch: Hodi simo, komm her
Hofbauer: Das hat sie geträumt. Ich hasse Katzen! Aber den ersten Satz, den ich auf Kroatisch lernen werde, ist: Ich will die Scheidung!
Karlich: Das heißt: Volim se odluciti.
Hofbauer: Lutschi, lutschi. Da denk ich an Oralsex und schrei: Ja, ich will! So kommt heraus: wir lassen uns scheiden (lacht) .
WOMAN: Was wäre tatsächlich ein Grund, sich zu trennen?
Hofbauer: 1. Sie ist Austria-Fan. 2. Sie betrügt mich. Dann reiß ich ihr die Ärmel aus und sie kann mitn Pullunder hamgehn. Das schwör ich! Dann sieht sie mich das erste Mal Amok laufen.
Karlich: Ich habe drei Gründe: 1. Wenn er fremdgeht. Dann ist es aus. Das verzeihe ich nicht! 2. Er wird gewalttätig. 3. Eine Sucht, die er nicht bereit ist in den Griff zu kriegen. Wie etwa Spielsucht. Dass er Alkoholiker ist, wissen wir ja. Das lass ich durchgehen! (lacht und wendet sich ihm zu) Du machst mich nervös mit deinem aufgestützten Arm
Hofbauer: Dann geh da nach hinten, in den schwarzen Raum. Den Raum deiner Seelenfarbe! Keine Angst, es passiert dir eh nix! Ich sitz nur so da, damit ich kein Doppelkinn habe auf den Fotos. Sonst mach ich mich eh immer schiach, damit du neben mir glänzen kannst. (schnauft) Ich sage Ihnen: Nach dieser Frau bin ich traumatisiert fürs Leben. Dann gibts nur noch Tiere und Männer.
WOMAN: Was, wenn Sie sich Barbara in wen anderen verliebt?
Hofbauer: Dann unterstütze ich sie natürlich! Will nur, dass sie glücklich wird. In diesem Sinne: Lieber Didi Mateschitz, meld dich! Das Viecherl braucht a Platzerl! Des is a gonz a liabe (lacht) Scherz beiseite: Auch wenn wir uns wirklich fetzen, ich liebe sie. Wenn ich in der Früh aufstehe, gefällt sie mir immer noch. Ich bin mit dieser Frau im Prinzip glücklich.
WOMAN: Paartherapie brauchen Sie also nicht?
Karlich: Ich würde eine machen
Hofbauer: Geh bitte, du hast doch Angst, dass du dann allein dort bleiben musst.
Karlich: aber ich glaube nicht, dass wir das brauchen. In meinen vorigen, lauwarmen Beziehungen habe ich mich nie gespürt. Beim Roland tue ich es. Er sagt mir, dass ich ihm am besten gefalle, wenn ich böse schau. Vielleicht streiten wir deshalb so viel. Aber ich liebe ihn, weil er mich zum Lachen bringt, klug, belesen- kaum zu glauben, gell - und ein herzensguter Mensch ist. Unsere Basis ist eine intensive und aufregende Liebe. Und solange wir noch ein Fünkchen Respekt voreinander haben, bleiben wir zusammen.
Dann weiterhin viel Freude miteinander!
Interview: Petra Klikovits