Melanie Zingl übernimmt – nach über 16 Jahren bei WOMAN und sechs Jahren als stellvertretende Chefredakteurin – die redaktionelle Hauptverantwortung für das WOMAN Magazin (Gesellschaft, Karriere & Kultur) – Österreichs bedeutendstes Qualitätsmedium für Frauen.
Vom Radio zu Print: Nach ersten Erfahrungen beim Radio bewarb sich die damals 19-Jährige – noch vor der Matura – für ein Praktikum bei WOMAN. Weil sie, wie so viele, "irgendwas mit Medien" machen wollte. Das war 2007. Und daraus sollte eine steile Karriere werden. Die Steirerin schrieb von Anfang an über Report, Society und Gesund-Themen, studierte berufsbegleitend Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. 2016 wurde die heute 35-Jährige Leitende Redakteurin und 2018 Stellvertretende Chefredakteurin. 2024 übernahm sie den Chefredakteurinnen-Posten des starken Frauentitels. Ihr erklärtes Ziel: "Make the World more WOMAN. Weil wir davon überzeugt sind, dass eine gleichberechtigte Welt eine bessere ist."
Vielseitigkeit & neue Perspektiven
"Schon klar, es klingt abgedroschen, wenn ich sage, es ist der schönste Job der Welt. Aber wo sonst kann man in so viele unterschiedliche Lebensrealitäten eintauchen, spannende Menschen kennenlernen und Fragen stellen, auf die man schon immer eine Antwort haben wollte?", erklärt die erfahrene Blattmacherin ihre Passion. "An der Arbeit bei WOMAN gefällt mir vor allem die Themenvielfalt, vom Interview mit dem Bundespräsidenten über Recherchen zu Künstlicher Intelligenz bis zum Round Table mit Charlize Theron in New York. Und es gibt so viele Persönlichkeiten mit außergewöhnlichen Lebenswegen – da haben wir noch lange nicht alles erzählt und hinterfragt," so Zingl.
Immer neugierig zu bleiben ist eines der Erfolgsgeheimnisse der Journalistin, die einen Summer Course am Center of Investigative Journalism in London besuchte und als Nachrichten-Expertin regelmäßig im TV bei Café Puls zu sehen ist. Unter Menschen zu sein und über deren Lebenswege zu erzählen, beeindruckt sie nach wie vor. "Wenn ich an die Geschichten denke, die mich persönlich am meisten berührt haben, dann waren das Reportagereisen, wie zum Beispiel mit 'Menschen für Menschen' nach Äthiopien. Oder mit 'Plan International' nach Kambodscha. Die Menschen in den ärmsten Teilen der Welt kennenzulernen und für WOMAN darüber zu berichten, wie sie leben, was sie bewegt und was sie brauchen, hat mich geprägt und auch meine eigenen Prioritäten verschoben."
Teamwork makes the dream work
Auch wenn sie eine der jüngsten Medienmacherinnen des Landes ist, gilt für sie: "Erfolg hat für mich nichts mit dem Jobtitel zu tun. Ich fühle mich erfolgreich, wenn Dinge gelingen – egal ob beruflich oder privat –, in die ich viel Engagement gesteckt. Was ich in 17 Jahren in der Medienbranche gelernt habe: Troublehshooting. Also in Lösungen anstatt in Problemen zu denken. Die eigentlichen Erfolge sind also meistens die, die man nach außen gar nicht mitbekommt, weil man im Hintergrund gut gearbeitet hat," unterstreicht Zingl. Der wohl wichtigste Rat, den sie je bekommen hat: "Wenn du das tust, was dir Freude bereitet, dann wirst du damit auch weit kommen."
Positives Mindset
Melanie Zingl ist unerschütterliche Optimistin. "Inspirierend finde ich Frauen und Männer, die neugierig bleiben, Neues ausprobieren und sich durch Rückschläge nicht beeindrucken lassen, sondern weitermachen," so die 35-Jährige, und führt aus: "Gerade habe ich das Buch von Dirk Stermann über Erika Freeman gelesen: 'Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen'. Darin sagt die 96-jährige Psychoanalytikerin zum Beispiel: 'Mach dir nicht zu viele Gedanken über das, was die Professoren sagen, denn sie wissen nicht alles. Es ist so, als würde jemand ein Gebäude bauen, er kennt vielleicht den Eingang und die Treppen, aber er hat keine Ahnung, welche neuen Räume du bauen wirst, wenn du einziehst. Schau, bau dir deinen eigenen Raum in deinem Beruf.' Oder: 'Lach, es macht dich glücklich. Und wenn nix Lustiges kommt, lach auf Kredit!' Ist das nicht ein wundervolles Lebensmotto?". Eben!