Klickt man sich durch Instagram, dann findet man vor allem: Essensfotos, (pseudo-)motivierende Sprüche und unechte Menschen. Ja, unecht - denn mit all den Filtern, die mittlerweile über Gesicht und Körper gelegt werden, ist die Realität dahinter oft gar nicht mehr zu erkennen. Die vermeintlich makellosen (aber warum ist etwas überhaupt ein Makel, wenn 80 Prozent aller Frauen diesen haben - wie etwa Cellulite) Männer und Frauen schummeln also. Und wie sie das machen, verrät uns Danae Mercer.
Sie zeigt uns mit beeindruckenden Fotos, wie die vermeintliche Perfektion zustande kommt. Denn das passiert nicht nur mit Filtern oder anderen integrierten Videobearbeitungswerkzeugen von Instagram und TikTok, die die Haut glätten oder die Nase kleiner zaubern, sondern auch mit verschiedenem Licht oder Posen.
Damit will sie zeigen, dass all diese "perfekten" Menschen absolut nicht perfekt sind. Sondern wahrscheinlich genauso aussehen wie du und ich.
"Ich denke, wir müssen ständig normale Körper und Körperbilder zeigen. Es hilft uns, uns daran zu erinnern, dass soziale Medien nicht real sind." so die 33-Jährige. Und sie hat vollkommen recht, denn die Wissenschaft bestätigt bereits anhand mehrerer Studien, dass die Nutzung von Instagram mit der Selbstobjektivierung und dem verringerten Selbstwertgefühl junger Frauen verbunden ist. Die Studien weisen auf das Risiko hin, gesellschaftliche Schönheitsideale mit jedem gefaktem Foto zu verinnerlichen und das eigene Aussehen mit denen zu vergleichen, deren Beiträge man im Internet sieht. Mercer will hier gegenarbeiten und auch andere Bilder auf Instagram präsentieren: "Mein Instagram-Feed konzentriert sich darauf, dass sich Mädels wieder normal fühlen."
Ihr Text zu letztem Bild (übersetzt): "Insta vs Realität - oder lass und über Licht sprechen. Denn das ist der Hauptunterschied bei diesen Fotos.
In einem Fall ist mein Hintern absichtlich im Schatten positioniert. Das weichere Licht verbirgt meine Cellulite und glättet die meisten meiner Dehnungsstreifen. Es ist schmeichelhaft.
Im anderen hocke ich beiläufig (lol) neben dem Spiegel. Meine Hüften und Schenkel sind im Sonnenlicht. Dellen und Beulen sind zu sehen.
Es gibt ein paar Posing-Unterschiede (Haltung, Hüften nach hinten geknallt, Aaaaaaanspannen), aber in diesem Bild geht es hauptsächlich darum, dass LICHT seine Magie entfaltet.
Als ich für Zeitschriften gearbeitet habe, haben wir bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang gedreht. An den meisten Sets hielten Leute SONNENDIFFUSOREN und REFLEKTOREN, um das perfekte Schmeichel-Gleichgewicht zwischen Schatten und Licht zu schaffen.
Dasselbe passiert bei SOCIAL MEDIA, nur in einer anderen Form.
Die meisten Insta-Modelle wissen genau, wie man posiert und ihre Winkel bearbeitet.
Und sie kennen auch die richtige BELEUCHTUNG.
Zum Beispiel, dass seitliches Licht, das aus einem Fenster verbreitet wird, für Bauchmuskeln am schmeichelhaftesten ist, aber normalerweise ziemlich hart im Gesicht wirkt. Aus diesem Grund siehst du häufig ein Telefon, das das Gesicht bedeckt. Oder wie Schatten bestimmte Delllen sanft eliminieren kann.
Das alles ist ok für mich, ehrlich.
Es ist Kunst und Fotografie, und es ist keine Schande, stark aussehen zu wollen.
Aber ich möchte dich auch daran erinnern, wie VIEL hier gefiltert ist.
GESTELLT.
PERFEKT.
Und dass du dich NIEMALS mit einer Fremden im Internet vergleichen solltest.
Deine Realität ist viel vielfältiger, diverser und menschlicher.
Es ist vollkommen unvollkommener. Real.
Und das ist in der Tat eine wunderbare Sache.
Du schaffst das."
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