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Diana Ross: Die "Upside Down"-Sängerin und Disco-Queen

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Diana Ross auf der Bühne, Mai 2023

Diana Ross auf der Bühne, Mai 2023

©IMAGO / ZUMA Wire
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Der Rhythmus liegt ihr förmlich im Blut. Diana Ross gilt mit ihren Hits "Baby Love" und "Upside Down" als die Disco-Queen schlechthin und prägt mit ihrer Musik ganze Generationen. Doch der Weltstar denkt noch lange nicht ans aufhören.

Ob als Mitglied der Girlband "The Supremes", als erfolgreiche Solokünstlerin oder Schauspielerin - Diana Ross ist eine Powerfrau mit vielen Talenten. Doch der Weltstar denkt noch lange nicht an den wohlverdienten Ruhestand. Ganz im Gegenteil: 2021 erschien ihr 25. Studioalbum "Thank You" und beim 70. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. 2022 performte sie wie keine andere. Ihr Alter lässt sich die junggebliebene Disco-Queen kaum anmerken. Aber man ist ja auch schließlich nur so alt, wie man sich fühlt.

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Steckbrief Diana Ross

  • Name: Diana Ernestine Earle Ross

  • Geburtstag: 26. März 1944

  • Sternzeichen: Widder

  • Geburtsort: Detroit, Michigan, USA

  • Wohnort: Los Angeles

  • Beruf:Sängerin, Produzentin, Schauspielerin

  • Ehepartner: Arne Næss, Jr. (verheiratet 1985–2000), Robert Ellis Silberstein (verheiratet 1971–1977)

  • Kinder: Evan Ross (*1988), Ross Naess (*1987), Chudney Ross (*1975), Tracee Ellis Ross (*1972), Rhonda Ross Kendrick (*1971)

Diana Ross: Mit 17 fast schon ein Star

Diana Ross kommt am 26. März 1944 in Detroit zur Welt, sie hat vier Geschwisterchen. Die Eltern haben "normale" Berufe, sind Lehrerin und Fabrikarbeiter. Doch es muss irgendeine musikalische Ader sein, denn der Familie liegt der Rhythmus im Blut.

Dianas zweite Schwester Rita brachte im Jahr 2000 eine eigene CD mit Kinderliedern heraus. Einer ihrer jüngeren Brüder, nämlich Arthur, war zu dieser Zeit bereits ein erfolgreicher Songwriter, der in Detroit bei Motown Records arbeitete und einige Hits für "The Miracles", Marvin Gaye und sogar Michael Jackson schrieb.

1959, als Diana gerade mal 15 war, gründete Berry Gordy Jr. in ihrer Heimatstadt das Plattenlabel Motown Record Corporation, das es in kürzester Zeit zu Weltruhm bringen sollte. Mit ihren Schulfreundinnen sang sie zu dieser Zeit bereits in einer Band namens "The Primettes" und weil diese mit dem legendären Sänger, Songwriter und Produzenten Smokey Robinson befreundet waren, bekam die Girlgroup Kontakt zu Motown.

Als Robinson die Mädchen dem Labelchef Gordy vorstellte, war der zwar ziemlich begeistert von den Gesangskünsten der Schülerinnen, doch er schickte sie nach Hause. Bevor sie nicht die Schule beendet hätten, sagte Gordy, sollten sie nicht wiederkommen. Das schüchterte die selbstbewussten jungen Frauen nicht ein, bereits am nächsten Tag standen sie wieder auf der Matte.

Sie ließen sich nicht abwimmeln, ehe Gordy einwilligte, dass die "Primettes" zumindest mal als Hilfsmusikerinnen im Studio mitmachen durften. Etwa im Hintergrundchor für andere Künstler und dergleichen. In den Augen der Mädchen besser als nichts. Viel besser.

Ein Plattenvertrag, ein paar Flops und der Durchbruch

Die Hartnäckigkeit der Girlband – ursprünglich zu viert, doch nach dem Abschied von Barbara Martin nur noch drei Sängerinnen – beeindruckte Gordy jedoch mehr, als er vermutlich zugegeben hätte. Anfang 1961 zitierte er die Frauen in sein Büro und versprach, sie unter Vertrag zu nehmen, sobald sie ihren Bandnamen geändert hätten.

Und so kam Diana Ross mit "The Supremes" im Januar 1962 zu ihrem ersten Plattenvertrag. Doch ein Selbstläufer war die Karriere zunächst nicht. Obschon von Motown produziert, landete die erste Single "I Want a Guy" lediglich auf den unbedeutenden Plätzen der Billboard Charts. Auch mit den darauffolgenden Songs sprangen keine vorderen Ränge heraus.

Gordy beschlich eine Ahnung, woran es liegen könnte – und beschloss, neben seinem Job als Chef der Plattenfirma "The Supremes" höchstpersönlich als Manager unter seine Fittiche zu nehmen. Nun startete die Band durch, irgendetwas musste Berry Gordy richtig gemacht haben. Und was könnte das anderes sein als der Schachzug, Diana Ross zur Leadsängerin der "Supremes" gemacht zu haben?

Die zweite Amtshandlung als Manager: Die Girlgroup – natürlich sagte man das damals noch nicht so – auf eine US-Tournee zu schicken, die länger als einen Monat dauerte. Spätestens jetzt wurden die Medien auf die Combo aufmerksam, und im Sommer 1964 erklomm "Where Did Our Love Go" die Spitze der Charts.

Riesige Erfolge mit den "Supremes" und Start ihrer Solokarriere

Der Knoten war endgültig geplatzt, die "Supremes" reihten von nun an einen Nummer-1-Hit an den anderen. Nach "Where Did Our Love Go" stürmten "Baby Love", "Come See About Me", "Stop! In the Name of Love" und "Back in My Arms Again" die Hitparade. Amerika war restlos begeistert von Diana Ross, Florence Ballard und Mary Wilson.

Die Krönung: 1965 gab es eine Grammy-Nominierung und Motown durfte die Gruppe jetzt die erfolgreichste Band nennen, die das Label jemals hervorgebracht hatte. Bis heute gelten "The Supremes" als erfolgreichstes Ensemble der US-Musikgeschichte, und alles hätte gut so weitergehen können. Doch Diana Ross war überzeugt davon, auch eine tolle Solokarriere hinlegen zu können.

Und sie sollte Recht behalten. Doch es gab eine treibende Kraft hinter diesem Ausstieg und die hieß Berry Gordy. In seiner Autobiographie "To Be Loved: The Music, the Magic the Memories of Motown" schrieb der Produzent, er sei von Diana Ross "besessen" gewesen, sie habe "ihm gehört" – und "sie war magisch". Zeitweise waren Ross und Gordy ein Liebespaar, er war der Vater von Dianas erster Tochter Rhonda Suzanne.

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Diana Ross: Ihr Weg zur Disco-Queen

Gordy dachte, Dianas Solokarriere würde ein Selbstläufer werden, doch er sah sich getäuscht. Die erste Show als Solokünstlerin in Las Vegas drohte zum Flop zu werden, die Tickets gingen einfach nicht weg. Da versprach Gordy den Passanten auf der Straße 20 Dollar, wenn sie am Abend zum Konzert erscheinen sollten. Aber Gordy war gerissen.

Um sicherzugehen, dass die Leute auch wirklich kommen, ließ er die 20-Dollar-Noten von seinen Mitarbeitern in zwei Teile reißen und gab den Passanten tagsüber die eine Hälfte – und am Abend vor der Show die zweite. So wurde der Saal voll und der Abend ein Knüller. Diana Ross indes sollte von Gordys Trick erst später erfahren.

Die Beziehung mit Berry Gordy zerbrach, doch Diana war nicht lange allein: Mit Robert Silberstein angelte sie sich schnell den nächsten Musikmanager, den sie heiratete, als sie noch mit Rhonda schwanger war. Silberstein kümmerte sich später liebevoll um das Mädchen, als ob sie sein eigenes Kind gewesen wäre.

Und Silberstein hatte den Dreh raus, wie Diana als Solosängerin zur großen Nummer werden würde. In den 70er-Jahren gelangen ihr vier weitere Nummer-1-Hits: "Upside Down", "Endless Love", "Touch Me In The Morning" und "Do You Know Where You’re Going To". Mit dem fünften – "Love Hangover" – wurde sie endgültig zur Disco-Queen.

Von der Sängerin zur Schauspielerin

In der gleichen Zeit versuchte sich Diana Ross auch auf der Leinwand – als Schauspielerin. Die ersten Gehversuche dort hatte noch Gordy initiiert. Die "Queen of Soul", wie Diana zu Beginn der 70er genannt wurde, spielte die große Billie Holiday im Film "Lady Sings The Blues".

Für die Rolle gab man ihr 1973 erst den Golden Globe und dann noch eine Oscar-Nominierung. Damit war klar, dass sie den Job als Schauspielerin wirklich beherrschte – und nicht nur über ihre Beziehungen mit bekannten Managern erhalten hatte. Ein paar weitere, weniger erfolgreiche Filme sollten folgen.

Die Ehe mit Silberstein hielt nur bis 1977, mit ihm hat Diana zwei weitere Töchter. Ihre zweite Ehe mit dem norwegischen Geschäftsmann und Bergsteiger Arne Næss überdauerte immerhin 15 Jahre (1985 bis 2000), mit ihm hat Diana zwei Söhne. Næss kam 2004 bei einem Kletterunfall ums Leben.

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Diana Ross: Großartiges Lebenswerk einer starken Frau

Über Diana Ross gäbe es unzählige Geschichten zu erzählen, große und kleine, etwa über ihre enge Freundschaft, die sie mit Michael Jackson pflegte. Oder darüber, was sie sagte, als sie 1982 einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood erhielt: "Als kleines Mädchen habe ich für meinen Spiegel gesungen und wollte meine Familie unterhalten. Dass ich einmal soweit komme, habe ich nie geglaubt."

2012 erhielt sie – bei der 13. Nominierung! – endlich den Grammy, in diesem Fall für ihr Lebenswerk. 2016 verlieh ihr US-Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste Auszeichnung, die Zivilisten in Amerika erhalten können. Obama persönlich hielt die Laudatio.

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Erfolgreich, stark, beharrlich: Das sind die Attribute, die wir mit Diana Ross verbinden. Die schöne Sängerin war und ist ein Multitalent, sie war die Stimme der "Supremes", der 70er-Jahre und der Disco-Musik. Sie hat unzählige Musikerinnen und Musiker, aber auch sehr viele andere Menschen auf der Welt inspiriert.

Heute lebt Diana Ross in Los Angeles, unweit des Sunset Strip. 2021 brachte sie ihr 25. Studioalbum "Thank You" heraus, sie gibt weiterhin Konzerte und tritt auf Festivals auf. Im Sommer 2022 durfte sie auf der Feier zum 70. Thronjubiläum der inzwischen verstorbenen Queen Elizabeth drei ihrer Hits singen.

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