Es gibt Ausflugsziele, die so bekannt sind, dass sie schon wieder in Vergessenheit geraten. So ist es auch mit dem Lebensbaumkreis am Himmel in Wien. Vielleicht waren ja schon alle WienerInnen einmal dort oben und haben den Ausblick auf die Stadt genossen. Doch das kann auch in Kindertagen gewesen sein oder man ist nur im Café Oktogon eingekehrt und hat den Baumkreis einfach nicht bemerkt. Wie dem auch sei: Es ist immer wieder gut, die Aufmerksamkeit auf lokale Spots zu lenken, die auch noch so leicht zu erreichen sind.
Denn mit dem Lebensbaumkreis verhält es sich so: Selbst nach einem langen Sonntagsfrühstück, lohnt es sich noch, die Herbstjacke und die Mütze zu packen und Richtung Cobenzl aufzubrechen. Ja, der Ort ist zu jeder Jahreszeit schön. Aber wer Lust auf so richtiges Südsteiermark-Flair hat, die oder der macht sich genau jetzt – also an einem der restlichen Herbstwochenenden - dorthin auf!
Was ist der Lebensbaumkreis?
1997 schuf der Umweltschutzverein Kuratorium Wald einen Ort, der Ruhe und Erholung vermitteln soll. Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Vereins, erklärt die Idee außerdem so: „Die sichtbarsten Elemente des Waldes werden durch den Lebensbaumkreis gezielt in den Vordergrund gerückt. Dadurch soll die Verbundenheit zwischen dem Menschen und dem Lebewesen Baum greifbar gemacht werden."
Vor Ort stehen 40 Bäume, die einer gewissen Geburtsdekade zugeschrieben sind. Man kann also seinen persönlichen Lebensbaum finden und sich die zugehörigen Eigenschaften und Besonderheiten erzählen lassen. Nein, da steht natürlich nicht 24/7 ein Touri-Guide, sondern jeder Baum hat seine eigene Klangsäule, die durch Bewegung ausgelöst wird.
Wer in Ruhe den Ausblick über die Stadt genießen will, kann sich auf eine der Sitzreihen setzen, die an ein Amphitheater erinnern. Oder aber, man geht ein Stückchen weiter und lässt sich auf einem der Felsen im Steinkreis nieder. Beide Orte sind perfekt für ein Picknick oder einen Plausch über Gott & die Welt.
Wie komme ich zum Lebensbaumkreis?
Wer es gerne gemütlich mag, fährt einfach mit dem Bus 38A Richtung Kahlenberg. Aussteigen kann man entlang des Weges, aber für die Faulis empfehlen wir "Cobenzl Parkplatz". Von dort aus spaziert man noch ungefähr 10 Minuten zu Fuß.
Natürlich kann man auch den Anstieg zu Fuß meistern. Hier empfiehlt es sich, von Grinzing aus zu starten und via Himmelstraße rausfzugehen. Geheimtipp für rauf & runter: Der Paula-Wessely-Weg führt nicht nur an Weinreben entlang, sondern auch durch ein kleines Wäldchen. Hier lässt es sich schnell vergessen, dass man noch (ziemlich) mitten in Wien ist.
Was kann ich dort noch tun?
Wenn man schon mal vor Ort ist, sollte man auf einen Wein im Café Oktogon einkehren, die pittoreske Sissi-Kapelle besuchen und auf jeden Fall durch die Weinreben spazieren (Paula-Wessely-Weg, siehe oben). Um den Hunger sollte man sich keine Sorgen machen: Grinzing ist voller Heuriger! Und, man findet sogar Buschenschänke – ja, so wie in der Steiermark – rund um den Friedhof Wien Heiligenstadt.